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THE GAP

Das Highlight des Torndirrup National Park ist eine Felsformation namens The Gap (die Lücke). Von der Hauptstrasse, die über die Flinders Peninsula führt, zweigt eine gut ausgeschilderte kleine Strasse dorthin ab. Sie endet an einem recht großen Parkplatz, der die Beliebtheit der Sehenswürdigkeit dokumentiert. Als wir dort am späten Nachmittag ankamen, trafen wir ein älteres Ehepaar. Die beiden waren ziemlich nass und berichteten von heftigem Spritzwasser. So beschlossen wir, die Regenjacken mitzunehmen und ein Tuch, um die Brillen und das Objektiv zu trocknen. Nur ein kurzer Weg durch die niedrige Küstenvegetation und über dicke Felsen und man steht förmlich am Abgrund.

Die Kraft des Wassers wird hier auf mehr als eindrucksvolle Weise demonstriert und die Aussicht über den östlich gelegenen Cable Beach von weiter oben ist spektakulär. Während die benachbarten Blowholes, zu denen eine weitere Stichstrasse führt, eher enttäuschend sein können, ist hier am Gap immer etwas los. Auch wenn das Meer nicht besonders aufgewühlt ist, das Wasser drückt mit aller Kraft in den schmalen Felskanal. Direkt darüber befindet sich eine hölzerne Aussichtsplattform. Nicht jede Welle hat die gleiche Kraft, aber ungefähr so jede zehnte ist besonders groß und heftig. Dann spritzt das Wasser bis fast nach oben, durchnässt wird man aber auf jeden Fall von den feinen Tröpfchen Spritzwasser, die vom Wind weit ins Land getragen werden.

Aber auch ohne Wind reicht schon eine starke lange Dünung, um die Wellenberge hier gewaltig auflaufen zu lassen. Je nach Abfolge füllt das emporgepresse Wasser auch höher gelegene Spalten. Wenn der Wasserspiegel in der Spalte wieder fällt, dann ergießt sich aus diesen Spalten ein gebündelter Wasserstrom wie aus den Wasserspeiern an alten Kathedralen nach einem Wolkenbruch.


Wave Watching

An den Seiten vom Gap befinden sich weder Geländer noch Stege, hier kann man über dicke Felsplatten bis an den äußersten Rand gehen. Ca. 50 Meter fällt die Felswand fast senkrecht ab. Wir haben uns hier platt auf den Boden gelegt und konnten so lange den hereinkommenden Wellen zugucken, die sich an einer vorgelagerten Felssäule besonders malerisch brechen. Ich war froh darüber, hier mit einer Digitalkamera zu sein, früher hätte ich hier einige Filme verknipst mit zweifelhaftem Erfolg. Im digitalen Zeitalter ist das Festhalten einer Welle auf dem Bild schon erheblich einfacher geworden. Auch die harten, abgeschliffenen Granitfelsen sind hervorragende Fotomotive.

Eine geologische Besonderheit kann man am Gap auch betrachten, nämlich Gneis. Dies ist eines der ältesten Gesteine, entstanden vor 1.300 – 1.600 Millionen Jahren noch vor dem Entstehen von Leben auf der Erde. Man erkennt ihn am Streifenmuster, verursacht durch Schichten unterschiedlich farbiger Mineralien. Hier am Gap bilden die Gesteinsschichten Wellenmuster, die von der ungeheuren Kraft und den großen Temperaturen zeugen, die entstand, als Australien von der Antarktis getrennt hat. Eine weitere Gesteinsart im Nationalpark ist der Granit, den man am besten am Stony Hill sehen kann. Aber auch am Gap gibt es die typischen Granitsäulen, die sich hier mit dem älteren Gestein gemischt haben.


Video zum Thema

The Gap

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