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BUSSELTON

Busselton wurde im Jahr 1832 von der Familie Bussell gegründet und heute wächst der Ort sehr schnell. Er ist auf Grund der schönen Strände und der guten Erreichbarkeit aus dem 220 Kilometer entfernten Perth ein beliebtes Ausflugs- und Urlaubsziel. Es liegen 30 Kilometer feinster Sandstrand zwischen Bunbury und Busselton.

Der Ort wurde 1995, 1996 und 2005 zur "Top Tourist Town" gewählt, wobei wir den Eindruck haben dieses Prädikat bekommt jeder Ort in Western Australia abwechselnd mal verliehen Die Einwohnerzahl beträgt heute gut 20.000 und wächst ständig und schnell. Auch hier findet man, wie überall an der Küste südlich von Perth, Land Sales und große Neubaugebiete. Kurz vor Busselton gibt es Lagunen und Kanäle wie in Venedig und neiderregende Villen mit eigenen Segeljachten davor.

Einst lebten hier die Noongar Aboriginal People, bevor die Weißen kamen. Diese erkannten schnell den Wert der Wälder im Hinterland und der Ort entstand als Hafen, um das Holz der gefällten Baumriesen abzutransportieren.

Wir kamen aus Bunbury, die 52 Kilometer fährt man entlang der letzten Tuart-Wälder und durch dem Tuart Forest National Park. Als wir Busselton erreichten, fuhren wir natürlich zuerst zur Hauptattraktion. Busselton hat ein zwei Kilometer langes Pier (Jetty), welches das längste auf der südlichen Erd-Halbkugel ist. Früher gab es mehrere Piers zum Abtransport von Holz aus dem Hinterland, in Wonnerup, Busselton und in Quindalup. Heute gibt es nur noch die Jetty hier in Busselton, die www.busseltonjetty.com.au. Selbst aus dem All ist sie gut zu erkennen, hier ist der Link zu Google Maps.

Im Park am Ufer gibt es zwei Cafés und Rasenflächen für Picknick. Auch der Strand ist zum Baden sehr beliebt. Im Interpretive Centre, das wie ein Bootschuppen geformt ist, befindet sich eine Ausstellung über die Busselton Jetty, nur 50 Meter vom Ufer entfernt. Die blau-weiß gestrichenen Häuschen sind das beliebteste Fotomotiv von Busselton. Das Center wurde 2001 eröffnet und man kann hier auch Getränke, Eis und Souvenirs kaufen.



Das Pier

Im Jahr 1864 begann man mit dem Bau des Piers und schon im Jahr 1865 konnten die ersten Schiffe an dem damals nur 176 m langen Pier anlegen und Ladung aufnehmen. Schon 1872 wurde die erste Erweiterung notwendig, weil die Uferzone mittlerweile versandet war und die Schiffe mit Tiefgang nicht mehr an das Pier rankamen. Immer wieder wurden die Gewässer flacher und man baute bis in die 1960er Jahre Stück für Stück an, bis das Pier die heutige Länge von 1.841 Metern erreichte. Ab 1910 verkehrte eine Dampfeisenbahn auf dem Pier zum Transport der Stämme.

Das letzte Schiff legte hier offiziell 1971 an und im Juli 1972 wurde das Pier dann geschlossen. Es verrottete langsam, wurde von Holzwürmern und Feuern immer mehr zerstört. Die Einwohner taten sich zusammen und beantragten Geld vom Shire, um das Pier zu retten. Doch das war eine kostspielige Angelegenheit und die Subvention war schnell verbraucht. 1987 wurde die Preservation Society gegründet und in den letzten 15 Jahren wurden mit Hilfe von Spenden, Eintrittsgeldern und Zuschüssen 9 Millionen AU$ verbaut. Im Dezember 1999 verbrannten 20 Meter des Pier bis zur Wasserlinie, ein Schaden von 900.000 AU$.

Gegen einen Eintritt von 2,50 Dollar kann man auf diesem Pier spazieren gehen. Die überall abgebildete kleine Bimmelbahn auf dem Pier fährt nicht mehr, der Verkehr wurde 2005 auf Grund des Alters der Jetty eingestellt. Dafür stolpert man aber noch beim spazieren gehen über die nicht entfernten Schienen.


Über und unter Wasser

An dem Tag, an dem wir auf der Jetty spazieren gingen, brannte die Sonne unbarmherzig vom Himmel. Kopfbedeckung und Sonnencreme waren hier ein Muss. Die braungebrannte Jugend des Ortes trifft sich gerne am Pier, um von oben mutig in das klare Wasser zu springen. Ein ständiger Kreislauf: springen, hochklettern, springen...

Einmal im Jahr findet hier seit 1996 ein Schwimmwettbewerb mit über 1.000 Teilnehmern statt, der Busselton Jetty Swim.

Wir waren schon ein wenig enttäuscht, weil es nicht ein wirklich reines Holzpier war wie überall angegeben. Nur die dicken Stützpfeiler und ein kleiner Teil in der Mitte sind aus Holz, so wie man sich das so ausmalt, zwischen den Schienen läuft man hauptsächlich auf Beton.

Die Pfeiler sind mit Algen bewachsen und man kann Schwärme von kleinen Fischen von oben sehen. Robben oder Delfine sahen wir keine, nur ein paar Schnorchler. Wer nicht nass werden möchte um die Meeresbewohner zu betrachten, der muss bis fast ans Ende der Jetty laufen. Denn dort befindet sich das Underwater Observatory, welches im Jahr 2003 eröffnet wurde. Der Eintritt kostet 20 AU$. Wenn man ganz viel Glück hat, dann soll auch mal eine Robbe am Fenster vorbeischwimmen. Jedenfalls wird auf den Fotos mit diesem seltenen Ereignis geworben.

1,8 Kilometer von der Küste entfernt steigt man hinunter in einem Raum, der 40 Personen fasst. Durch 11 Panorama-Glasscheiben kann man dann 8 Meter unter der Oberfläche die Korallen und Fische betrachten. Das geht aber nur in Gruppen mit Führung, die Touren starten stündlich. Wir haben uns im Shop am Kassenhäuschen die Bilder angesehen und dann spontan entschlossen, auf einen Besuch zu verzichten. Auch wenn das Projekt 3,5 Millionen AU$ gekostet hat und sich über 150.000 Besucher anders entschieden hatten. Die Aussicht auf Gedränge in einer hallenden Höhle konnte uns nicht begeistern.

Von der Jetty aus wird auch gerne geangelt. ein weit verbreiteter Lieblingssport in der Region. An einigen Stellen sind auch Plaketten angebracht mit den Namen von Anglern, deren Asche nach ihrem Tod hier von "ihrem" Lieblingsplatz in die Wellen gestreut wurde.


Google Map zum Thema

Busselton Pier

Video zum Thema

Busselton Jetty Scuba Dive

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