| Weltreisen | Azoren | São Miguel | Südküste | Site-Map | HOME |
| Ermida de Nossa Senhora do Monte Santo | Ponta da Galera |
Direkt am ersten Tag machten wir von unserer Unterkunft Casa Vinhateira - Caloura Mar Turismo in Caloura eine kleine Wanderung in den direkt angrenzenden Nachbarort Água de Pau. Água de Pau ist eine Gemeinde im Kreis von Lagoa, neben dem gleichnamigen Hauptort gehört auch noch Caloura zur Gemeinde. Die Stadt liegt etwa 17 km von der Hauptstadt Ponta Delgada entfernt.
Vorbei an neuen Villen und alten, kleinen Häusern mit schönen Azulejos spazierten wir zunächst über die Rua Fereiiros in Richtung Ortskern. Sie ist teilweise steil und zum gröpten Teil Einbahnstraße. An den Türgriffen hingen Tüten mit Brötchen.
Dieses Aufhängen von Brötchen auf den Azoren ist nicht der örtliche Lieferdienst, sondern Teil einer religiösen Tradition zu Ehren des Heiligen Geistes Espírito Santo. Eine einzigartige katholischen Volksfrömmigkeit, die besonders hier auf den Azoren sehr lebendig ist. Diese jahrhundertealte Tradition findet zwischen Ostern und Pfingsten statt. Zentral ist die Idee von Nächstenliebe, Gleichheit und Teilen mit den Armen.
Água de Pau wurde aufgrund seines Wasserreichtums und der Fruchtbarkeit des Bodens bereits um 1444 besiedelt und im Jahr 1515 von König Dom Manuel I. zur Vila erhoben. Der Name dieses Ortes setzt sich zusammen aus Wasser und Holz. Ein großer Teil der Bevölkerung lebt bis heute von Landwirtschaft und Viehzucht. Schon im 16. Jahrhundert gab es hier Obstgärten mit vielen verschiedenen Obstsorten, während in Caloura eher Weinreben und Feigenbäume vorherrschten.
Außerdem gibt es zahlreiche Menschen, die im Baugewerbe, im Dienstleistungssektor und im Handel arbeiten. Auch für Kunsthandwerk ist die Region sehr bekannt, insbesondere Korbflechterei und Weberei.
Oben angekommen bogen wir in die Hauptstraße ein, hier gibt es einige Geschäfte. Sie schlängelt sich mitten durch den Ort direkt zur imposanten Igreja Paroquial Nossa Senhora dos Anjos. Diese Kirche stammt aus dem Jahr 1744, eine schöne fassade aus Basalt und weißen Flächen. Beim heftigen Erdbeben im Jahr 1522 wurden große Teile des damals noch jungen Ortes zerstört und auch die erste Kirche fiel dabei in Trümmer.
Leider konnten wir sie im Inneren nicht besichtigen, weil dort gerade eine Messe stattfand.
Zentraler Platz davor ist die Praca da Republica, daran angrenzend ein kleiner Park mit Blumen, Bänken und Grillplätzen. Hier sitzen oft ältere Männer und beobachten das Treiben rundum. Direkt neben der Kirche liegt ein riesiger Sportpark mit Outdoor Gym, Bühne und Sportplatz.
Es gibt im Ort noch das das Fischereimuseum "Casa de Pescador", das haben wir aber nicht besucht.
Nachdem wir den Ortskern erkundet hatten, nahemen wir eine schmale und sehr steile Straße oberhalb der Kirche in Agriff. Der Weg führt hinauf zur Kapelle Ermida de Nossa Senhora do Monte Santo, die im September 1931 oberhalb des Ortskerns erbaut wurde und weihin sichtbar ist. Der Bau geht auf eine angebliche Marien-Erscheinungen zurück, die einem jungen Mädchen namens Maria Joana Tavares do Canto zuteil wurde. Die Nachricht von diesen Marienerscheinungen löste in der örtlichen Gemeinde und sogar im Ausland große Aufregung aus, sodass eine Menschenmenge zum Pilgern zu diesem Ort strömte. Im Jahr 1931 wurde dann die Kapelle Unserer Lieben Frau von Monte Santo zur Anbetung der Erscheinung der Heiligen Jungfrau Maria für die gläubigen Anhänger errichtet.
Die Anwohner in den unteren Häusern können mit dem Auto hier nur bis zur ersten Kurve fahren, danach geht es nur zu Fuß weiter hoch auf die Anhöhe namens Pico da Figueira. Der Zugang ist unten ausgeschildert und wird gesäumt von einem Kreuzweg mit Azulejos.
Die blau und weiß gestrichene kleine Kapelle besteht aus drei achteckigen Teilen. Gemeinsam mit einem Vorhof ist das Gebäude von einer niedrigen Mauer umgeben. Einen Blick ins Innere konnten wir leider nicht werfen, weil die Türe abgeschlossen war. Im Jahr 1998 wurde ein Stück hinter der Kapelle auf einem Hügel ein 7,38 Meter hohes Kreuz errichtet
Wir folgten einer der hier streunenden Katzen noch ein Stück des Weges weiter leicht bergauf. Der führt zu einem schönen Aussichtspunkt mit Bank namens Miradouro do Monte Santo, von dem aus man auf den am Meer gelegenen Ortsteil Caloura hinunter sehen kann.
Hier oben blühten viele verschiendene Blumen und wir sahen einige Schmetterlinge und viele kleine Vögel. Die waren sehr scheu und schwierig zu fotografieren, aber insgesamt fanden wir es hier oben schön.
Danach machten wir uns weiter auf den Weg, denn wir wollten noch ans Meer.
Nach dem Besuch der Kapelle liefen wir dann durch den Ort wieder bergab bis hinunter zum Meer. Dabei kamen wir an zwei Restaurants vorbei, die wir eigentlich besuchen wollten. Das haben wir aber nicht mehr geschafft, weil es so bequem war, in Caloura am Abend zu Fuß zum Restaurant zu gehen und nicht mehr auf das Auto angewiesen zu sein.
Die Casa Do Abdel in Richtung Ortszenztrum oben ist bekannt für die hier servierten Fleischgerichte und auch eine Bar. Das moderne und recht neue Restaurante Dragoeiro liegt nahe am Meer beim ANC Experience Resort und dem Aparatotel do Mirante. Es ist gut ausgeschildert und bietet vor allem Sushi.
Die Straße Rua do Cerzo führte uns vorbei an einigen sehr schönen Villen, dann ist man am unten Meer. Vom Parkplatz aus hat man einen schölnen Blick auf die Klippen und ein Stück weiter, an der Ponta da Galera, kann man in einer typischen Piscina natural baden gehen. Ende Mai war dort kein Mensch, aber wenn es im Sommer voll wird könnte es hier schnell eng werden. Denn es ist ein schöner und sicherer Badeplatz für Erwachsene und Kinder. Schmale zementierte Wege führen durch das spitze Lavagestein und es gibt einige betonierte Stellen, an denen man sein Handtuch ausbreiten kann. Schon beim Anblick tat mir spontan der Rücken weh.
Es gibt hier auch Süßwasserduschen und Umkleidekabinen. Auch zum Schnorcheln und Tauchen ist der Strand hier sehr gut geeignet, man soll unter Wasser viele verschiedene Meeresbewohner beobachten können.
Die Straße führt im Bogen als Einbahnstrasse von oben wieder steil bergauf in Richtung Rua da Caloura und zurück zu unserer Ferienwohnung. Die Sonne kam raus und es wurde schnell sehr warm, als wir uns die Steigung herauf quälten. Eine scheinbare Abkürzung nach rechts auf das Grundstück von Caloura Mar Events endete in einer Sackgasse auf einer Kuhweide. Wir mussten den schmalen Pfad zwischen Steinmauern wieder zurück und dann doch oben über die Hauptsraße.
Google Map zum Thema
360° View zum Thema
| Weltreisen | Azoren | São Miguel | Südküste | HOME |
| Datenschutz | Impressum |