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AUTOFAHREN IN BRASILIEN

Wer in Brasilien mit seiner enormen Ausdehnung von Norden nach Süde sowie von Ost nach West unterwegs ist, der braucht zwischndurch ein Flugzeug, öffentliche Verkehrsmittel oder ein Auto. Bis vor wenigen Jahren war die Automiete in dem südamerikanischen Land extrem teuer, erst mit dem Verfall der Währung wurden die Preise für uns interessant. Da stand schnell fest: Wir mieten ein Auto.

Die meisten Gäste, die das nördlche Pantanal bereisen, entscheiden sich ab Cuiabá für eine mit Reiseleiter geführte Tour, in der auch die Transfers zu den Unterkünften enthalten sind. Das ist für zwei allein Reisende ohne Gruppe jedoch so teuer, dass man sich für den Preis auch ein Auto leihen kann und es dann einfach stehen lässt, wenn man Bootstouren oder ähnliche Ausflüge macht.

Gebucht haben wir über cars.cheaptickets.de, dort haben wir einen Renault Duster mit 22 Tagen Leihdauer zu einem günstigen Kurs fast genau 1.000 Euro bezahlt. Der Autovermieter vor Ort war www.movida.com.br. Die moderne Filiale in Cuiabá liegt direkt gegenüber vom Flughafen und die Annahme und Rückgabe verlief gut und ohne große Probleme. Es war jemand anwesend der etwas Englisch sprach, sonst wäre das Ganze wesentlich schwieriger gewesen. Manche Dinge waren aber auch jetzt noch schwer verständlich, und wo wir zu dämlich waren zu verstehen, dort wurde ein noch besser englisch sprechender Mensch ans Mobiltelefon geholt, der uns die unverständliche Redewendung nochmal erläuterte.

Der Duster war gut ausgestattet und hatte sogar eine Rückfahrkamera. Dank Offline-Navi von Google Maps kamen wir recht schnell aus der Stadt heraus und sobald man die Metropole hinter sich hat, ist das Strassennetz so überschaubar, dass man kein Navi mehr braucht. Einziges Problem an der Transpantaneira: die nächste Tankstelle ist am Anfang der Sackgasse in Poconé, all zu viele Kilometer kann man mit einem Tankinhalt nicht zurücklegen. Insgesamt sind wir mit dem Renault Duster in 23 Tagen nur 1.389 km gefahren, aber wie schon erwähnt wären die Transporte zwischen den gewählten Hotels unterm Strich viel teurer gewesen und so waren wir wesentlich unabhängiger.

Viele organisierte Transporte werden mit offenen Autos oder ohne Klimaanlage durchgeführt, dabei sind noch lange nicht alle so schön wie der Safariwagen unten auf dem ersten Bild.

Solange es trocken ist, kann man problemlos fahren. Allerdings sollte man über eine gewisse Erfahrung verfügen und über etwas Mut zu schlechten Strecken, denn nach einem Regenguß wird die eignetlich harmlose Autofahrt auf erdigen Pisten sehr schnell zum Abenteuer.



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Tanken

Die Klimaanalge wurde im Oktober bei Spitzentemperaturen von 40°C und hoher Liuftfeuchtigkeit oft benötigt. Daher so verbrauchte der geräumige Wagen im Schnitt 12,8 Liter auf 100 Kilometer.

12,8 Liter auf 100 km sind viel? Von wegen, der Spitzenverbrauch lag teilweise bei 29 Liter. Zum Glück konnten wir in Porto Jofrè am Ende der Transpantaneira in einem Fischer-Camp am Fluss aus einer Tonne 20 Liter zum doppelten des üblichen Preises nachtanken. Unten auf dem ersten Foto ist diese "Tankstelle" zu sehen. Sonst wären wir am Ende der Reise entlang der Tranpantaneira nicht wieder zurück nach Poconé gekommen. Dort wurden dann an der ersten Tankstelle direkt mal 51 Liter in den 50-Liter Tank gefüllt. Den hohen Verbrauch hat man auch an der Motortemperatur gemerkt: Die Kühlung war immer ausreichend, um die Temperaturanzeige im Mittelbereich zu halten, aber die Motorhaube strahlte eine starke Hitze ab.

Achtung, eine wichtige Information für alle Selbstfahrer: Einen Leihwagen bekommt man in Brasilien eigentlich wie überall vollgetankt ausgeliefert - aber dann hat er hier das billigere Ethanol im Tank. Entsprechend größer ist der Verbrauch und geringer somit auch die Reichweite. Wenn man also einsame Regionen ohne Tankstelle besuchen möchte, sollte man die erste Tankfüllung erst einmal leer fahren und dann das hochwertigere Benzin nachfüllen.

Angeblich soll sich die Einspritzanlage automatisch umstellen, wenn man Benzin nachtankt, aber nach unserer Verbrauchstabelle hat das fast 1.000 Kilometer gedauert. Zum Schluß, beim vorletzten Tanken, lag der Verbrauch dann nur noch bei 8 Liter, beim letzten Tanken vor der Abgabe bei 5 Liter. Fazit: Bei der Routenplanung erst einige Übernachtungen und eine Menge Kilometer auf Asphalt einplanen mit vielen Tankstellen am Wegesrand, und dort immer das gute Gasolina tanken. Erst zum Schluß die kritischen Strecken planen und hoffen, dass die Einspritzelektronik sich inzwischen umgestellt hat. Dann kommt man mit dem Tank auf der Transpantaneira bequem hin und her inklusive einiger Tagestripps auf Privatgelände.

Auch die Tankanzeige im Auto war nicht sehr zuverlässig. Meist ging der erste von 8 Anzeigepunkten nach 30 bis 40 km aus. Einmal wurden 26 Liter in den Tank gequetscht, obwohl wir seit dem Tanken davor nur 95 km gefahren waren. Tankbetrug? Nicht aufgepasst ob die Zapfsäule auch auf Null stand? Keine Ahnung.

Danach konnten wir aber über 200 km fahren, bis überhaupt wieder ein Verbrauch angezeigt wurde, und dann konnten nur 24 Liter getankt werden. Mysteriös... Auf jeden Fall: möglichst oft bei jeder sich bietenden Gelegenheit nachtanken, das ist sicherer.




Eigenes Video zum Thema

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