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VITTALA TEMPEL

Ein Höhepunkt bei den Tempelbesichtigungen in Hampi ist mit Sicherheit der weltweit bekannte Vittalasvami-Tempel, den wir mit einem vom Sloth Bear Resort vermittelten Guide am Vormittag besuchten. Nach einer nötigen Ruhepause in der Mittagshitze fuhren wir dann am Nachmittag noch einmal los, um Zenana Enclosure und die angrenzenden Elephant Stables sowie die Königliche Münze zu besichtigen.

Die Bereiche des so genannten "Königlichen Zentrums" und des "Heiligen Zentrums" kosten alle Eintritt, denn sie gehören zum Weltkulturerbe der UNESCO und die Preise für Ausländer dafür sind überall gleich: 250 Rupien waren das im Jahr 2012. Das Ticket gilt aber nur, wenn man alles am gleichen Tag besucht.

Der Vittala Tempel aus der Mitte des 15. Jahrhunderts liegt ca. 2 Kilometer östlich vom Hampi Bazaar und kann auch zu Fuß erreicht werden, wenn man am Flussufer entlang geht. Über einen kleinen Umweg kann man den Vittala Tempel auch per Rickshaw oder Taxi über die Talarigatta-Kamalapur Road erreichen. Man sollte den Fahrer dann aber besser bitten zu warten, sonst hat man eventuell Probleme, wieder zurück zum Hotel in Hampi Bazaar zu kommen. Diese Probleme hatten wir nicht, denn wir konnten bequem mit dem Fahrer vom Hotel anreisen. Der Ausflug mit Jeep, Führer und Fahrer war im Übernachtungspreis inkludiert.

Da die gesamte Umgebung von Hampi ist wirklich außergewöhnlich und schon bei der Anfahrt konnten wir schöne Straßenszenen beobachten und fuhren vorbei an satt grünen Plantagen. Vom Parkplatz für die Autos aus kann man sich auch mit Elektrokarren zum Tempel fahren lassen. Wir sind aber zu Fuß gegangen, denn am frühen Morgen war es noch relativ kühl und ruhig ohne Besuchermassen.



Village Road

Auf dem Weg zum Tempel über die Village Road kommt man noch an einigen interessanten Gebäuden vorbei. Ausserdem hat man von überall eine beeindruckende Sicht auf den Hanuman Tempel, der auf dem Anjenaya Hill jenseits vom Fluss thront. Über 500 Stufen muss man bezwingen, um die Aussicht von dort oben zu genießen, für diesen Ausflug war es uns zu heiß und von Durchfall geschwächt schafft man nicht mal einen Teil davon. Das heben wir uns für den nächsten Besuch auf.

Die Straße selbst war früher ein bedeutender Markt mit Ständen auf beiden Seiten, in denen Gold, Perlen und Edelsteine verkauft wurden. Auf dem Weg zum Haupttempel liegt zuerst auf der rechten Seite ein Gebäude namens Gejjala Mantapa, versteckt zwischen üppig grünen Kokosnuss- und Bananenplantagen. Ein paar Dorfbewohner waren dort gerade mit der Säuberung beschäftigt.

Niemand kennt den eigentlichen Zweck dieses Gebäudes, aber die Architektur und die Nähe zum Tempel lassen Rückschlüsse auf eine religiöse Nutzung zu. Es könnte zum Beispiel eine Plattform gewesen sein, auf der die Bilder der Götter während der jährlich stattfindenden Tempelfeste standen.

Ein paar hundert Meter weiter auf der linken Seite befindet sich ein kleiner Nebentempel namens Kudregombe Mantapa. Hier ist es schön schattig und unserer Führer zeigte uns eine der berühmten Musiksäulen, von denen es hier aber nur wenige gibt. So eine Säule hat zwei umlaufende Kränze etwa in Bauch- und Kopfhöhe. Dazwischen sind Dreier-Gruppen von dünneren Granitstangen als freistehende Nebensäulen eingearbeitet. Diese schlanken Steinstangen sind alle etwas unterschiedlich geschliffen und können beim Anschlagen mit der Hand oder einem Holzschlegel bestimmte Töne produzieren. Im Haupttempel ist dies aber mittlerweile streng verboten und sie dürfen dort auch nicht mehr angefasst werden. Also wird hier am Kudregombe Mantapa von den Führern gerne gezeigt, wie sie funktionieren.

Schräg gegenüber befindet sich ein großes Wasserbassin mit grünlichem Inhalt, einem kleinen Pavillion in der Mitte und steilen Stufen rundherum. Er ist ausgeschildert mit dem Namen Kalyani. Rundum stehen Fragmente kleiner Tempelanlagen, unter anderem der Pushkarani Tempel, und Säulenkolonaden.


Im Innenhof

Der Haupttempel Viththala Devalaya ist Vishnu in seiner Form als Vittala gewidmet und sicher eines der großartigsten religiösen Monumente in Hampi. Man kann hier Spitzenleistungen der Vijayanagar-Kunst bewundern.

Um 1510 begann der Bau dieses Tempels unter der Herrschaft von Krishnadevaraya, 1565 wurde er teilweise wieder zerstört, aber richtig beendet wurde er nie. Auch eine offizielle Segnung fand nicht statt.

Es gibt drei Tore, die in den Innenhof führen. Der Haupteingang befindet sich im Osten und der 165 x 95 Meter große zentrale Tempelbezirk besteht aus einem zentralen Gebäude mit Halle und Heiligtum und mehreren kleineren Säulenhallen rundum, die zum Tanzen und für Hochzeiten genutzt wurden. Es gab auch einen wunderschönen Frangipani-Baum, der bei unserem Besuch in voller Blüte stand und ein Paar neugierige Pflaumenkopfsittiche anzog, die sich sogar fotografieren ließen.

Vor dem Hauptschrein findet man eine prächtige Plattform mit geschnitzten Säulen, offener Halle und unzählige Tempelpfeilern, die mit löwenähnlichen Fabelwesen, den Yalis, geschmückt sind. Das Dach wird von 56 Säulen getragen, die 3,60 Meter hoch sind. Unter anderem gibt es hier auch die oben beschiebenen Musiksäulen entlang der Außenseiten, welche verschiedene Töne hervorbringen. Leider hat das dauerhafte Berühren Spuren hinterlassen und so ist es heute verboten, man kann aber gut erkennen wie abgegriffen manche der Säulen sind.

Besonders beeindruckend sind auch die Skulpturen im Inneren, die reichlich verziert die Handwerkskunst zur Zeit des Königreichs Vijayanagar unter Beweis stellen. Es gibt Skulpturenfriese mit Pferden, Kriegern und Wildgänsen., die Treppen sind von Elefanten gesäumt. An einigen Arbeiten kann man noch Reste von Farben erkennen, die Steinreliefs waren einst sogar bunt.

Das meist fotografierte Bauwerk der ganzen Region ist mit Sicherheit der beeindruckende steinerne Tempelwagen oder Garuda Pavillon, der von Steinelefanten gezogen wird. Reich verziert ist dieser Ratha rundum mit diversen Figuren. Auch ein Bild von Garuda, dem hinduistischen Adlergott dem dieser Schrein geweiht ist, kann man erkennen. Die Steinräder waren beweglich aufgehängt und sollen sich früher gedreht haben.

Rund um den Haupttempel gibt es noch zwei kleinere Vishnu Tempel und einen Shiva Tempel. Teilweise werden die Gebäude noch mit Geldmitteln der UNESCO restauriert. Hinter dem Tempelbezirk in Richtung Tungabhadra-Fluss liegt die Königswaage "Kings Balance". Hier ließ sich einst der Herrscher mit Gold oder Getreide aufwiegen, um es an die Priesterschaft zu verteilen. Vom Ufer aus haben wir einen kleinen Bootsausflug gemacht, Bilder und Infos findet Ihr auf der Seite Coracle Ride.



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