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CHITTORGARH PALÄSTE

Zur Festung führt von der unten liegenden Stadt aus ein langer Fahrweg hinauf, der bis zur eigentlichen Festungsstadt in Serpentinen durch 7 Tore führt. Sie heißen Padam Pol, Bhairon Pol, Hanuman Pol, Jorla Pol, Ganesh Pol, Laxman Pol und Ram Pol, benannt nach hinduistischen Gottheiten in der lokalen Rangfolge. Bei der zickzackförmigen Auffahrt passiert man zwei Chhatris. Das sind Gedenksteine zu Ehren von Jaimal und Kalla, zwei Helden, die im Jahr 1568 während der Belagerung durch Akbar starben. Am Nordende des Forts gibt es ein weiteres Tor, das Lokhota Bari. Durch eine Maueröffnung im Süden stieß man Kriminelle und Verräter in den Abgrund.

Oben angekommen, zahlt man am Ticket Window fünf Rupien Eintritt als Inder und 100 Rupien oder 2 US$ als Nicht-Inder. Kinder unter 15 Jahren haben freien Eintritt. Nachdem wir den wartenden Guide begrüßt hatten, fuhren wir ein paar Hundert Meter durch eine kleine Siedlung und erreichten den ersten Palast, der auf der rechten Seite liegt. Dies ist der Rana Kumbha Palast. Heute leider eine Ruine, aber man kann noch die ehemalige Schönheit erahnen. Rana Kumbha (oder auch Maharana Kumbhakarna) war in den Jahren 21433 - 1468 der Herrscher von Mewar, ein Rajput aus dem Clan der Sisodia. Von den über 830 Verteidigungsanlagen, die das Reich von Merwar beschützten, hatte Kumbha alleine 32 erbauen lassen. Darunter die Hauptfestung Chittor und das höchste Fort in Rajasthan: Kumbhalgarh, 1.075 Meter über dem Meer. Der Herrscher wurde am Ende von seinem eigenen Sohn Udaysimha (Udaysingh I) getötet. Doch mit seinen Bauwerken hat er Generationen von Indern inspiriert.

Der Palast war einst ein ausgedehnter Komplex, heute sieht man hier nur noch Ruinen, in deren Ritzen die grünen Halsbandsittiche ihre Brutplätze gefunden haben. Recht gut erhalten ist die nördliche Fassade mit einigen Balkonen. Im Zentrum lag der von zwei Türmen flankierte Hauptpalast, der an der Hofseite eine schmale, restaurierte Audienzhalle besitzt die von Säulen gestützt wird.

Westlich davon schließt sich der Haremsbereich an und die von den Frauen bewohnten Gebäuden. Hier, in den Gewölben darunter, sollen die ersten gemeinsamen Selbstmorde stattgefunden haben. In einen Gang kann man ein kleines Stück hinabsteigen, ein seltsames Gefühl dort unten im Dunkeln. Der weiterführende engen Gängen ist heute vergittert.

Getrennt von diesen beiden Bereichen und am Grundriss leicht zu erkennen liegt der Prinzenpalast Kanwar Pade ka Mahal. Zum Palast des Rana Kumbha gehören auch noch ausgedehnte Elefanten- und Pferdeställe und ein Shiva-Tempel. Gegenüber befindet sich das archäologische Büro und ein Museum sowie die Schatzkammer (Nau Lakha Bhandar).



Padminis Palast

Während unserer Rundfahrt durch die Festung besuchten wir auch den wichtigen Palast von Padmini, der in seiner heutigen Form aber erst aus dem 19. Jahrhundert stammt. Aber schon zu Rana Kumbhas Zeiten stand hier ein Palast neben einem Wasserbecken, in dessen Mitte sich ein Pavillon erhebt. Unser Führer erzählte uns hier begeistert die Legende der schönen Padmini, der Tochter des Herrschers von Sri Lanka. Sie war mit Bhim Singh, dem Onkel des damaligen Herrschers Rana Ratna Singh, verheiratet und wegen ihrer Schönheit im ganzen Land berühmt. Sie soll in diesem Pavillon gestanden haben, als der Sultan Alaud-Din Khalji sie vom Palast aus sah. Jedoch nicht durch einen direkten Blick, sondern durch einen Spiegel, der auf den Pavillon mit der Schönen ausgerichtet war. Dieser kurze Anblick genügte und es war um den Sultan geschehen. Er beschloss, Chittor zu zerstören um so die schöne Padmini zu erobern, doch es kam anders und sie stürzte sich gemeinsam mit den anderen Frauen in die Flammen riesiger Scheiterhaufen. Diese Art von Freitod wird Jauhar genannt.

Damit man als Besucher den Blick nachvollziehen kann, hängt hier ein Spiegel an der Decke. Aus der richtigen Position kann man dann den Pavillon im See sehen. Einst zierten prächtige Bronzetüren diesen Pavillons, aber Akbar ließ sie abtransportieren und ins Fort von Agra schaffen. Dort kann man sie heute noch bewundern. Der Palast von Padimi ist der einzige der Anlage, der über einige Rasenflächen mit Blumenbeeten verfügt. Gärtnerinnen waren hier am Werk und hübsche grüne Schmetterlinge flatterten von Blüte zu Blüte. Leider waren im Inneren der Anlage, dort wo sich ehemals der Harem befand, die Wände mit Namen und Herzchen bekritzelt.




Video zum Thema

Chittaurgarh - Part II

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