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KASMANDA PALACE

Da wir schon in Rajasthan gute Erfahrungen mit Heritage Hotels gemacht hatten, wollten wir in der Hillstation Mussoorie auch stilvoll in altem Gemäuer nächtigen. Unsere Wahl fiel auf die Kasmanda Lodge, die zentral in der Nähe der Mall, der Haupteinkaufsstrasse, liegt. Das hübsche Gebäude versprach historisches Ambiente und alle Attraktionen des Ortes in fußläufiger Nähe. Das Hotel gehört zu WelcomHeritage Hotelgruppe, was einen gewissen Standard voraussetzt. Der wurde aber leider schon bei der Ankunft nicht erfüllt.

Da fremde Autos auf der Mall nicht fahren dürfen, telefonierte unser Guide mit dem Hotel und bat um Transport. Das hoteleigene Auto fuhr aber nur den Berg hinunter bis zur Mall, die restlichen ca. 600 Meter mussten wir zu Fuß mit den Koffern zurücklegen. Dafür organisierte unser Guide ein älteres tibetisches Männchen, der sich gleich mit Schwung die beiden je 15 Kilogram schweren Koffer auf den Rücken lud. Mit zunehmender Meterzahl fiel ihm das Schleppen aber schwerer, am Ende bekam er kaum noch Luft und von uns 30 Rupien dafür. Warum das hoteleigene Auto nicht zum Abholen bis zur Schranke am Anfang der Mall kam blieb uns ein Rätsel, denn bei der Abfahrt klappte das doch auch. So wurden die Koffer erst an der Auffahrt ins wartende Auto geladen und dann fuhr man sie zusammen mit uns den sehr steilen Rest des Weges hoch zum Hotel.

In guten Hotels ist es üblich, dass die Rezeption die komplizierten Anmeldzettel ausfüllt. Meist muss man nur seinen Pass und das Voucher abgeben, unterschreiben und eventuell noch seine Heimadresse eintragen, zumeist ist die Rezeption aber mit dem Land zufrieden. Ein guter Rezeptionist entlockt einem in einem beiläufigen Gespräch zusätzliche Angaben wie die Länge des Urlaubs und den Ankunftstag. Hier wurden wir recht unwirsch von einem unfreundlichen Angestellten an der Rezeption angehalten, das Formular selbst ganz auszufüllen.

Dann führte man uns zum Zimmer, der dort bestellte Kaffee ließ eine ganze Weile auf sich warten und die leeren Tassen wurden auch während unserer Abwesenheit am Abend nicht abgeräumt und wären bis zum nächsten Morgen stehen geblieben, hätten wir sie nicht am Abend einfach auf den Flur gestellt.

Im Hotel fand gerade eine mehrtägige Konferenz statt und es war fast ausgebucht. Als wir uns zum Abendspaziergang aufmachten, teilte man uns lapidar mit, das Restaurant hätte für 2 Tage geschlossen. Dort fand namlich die Konferenz statt und in dem dunklen, recht muffigen Raum hätten wir uns sowieso nicht wohl gefühlt. In Mussoorie ist es nicht schwer, ein nettes Restaurant zu finden, daher haben wir die Schließung auch nicht als Mangel empfunden.

Der Transportservice erwies sich auch als unzuverlässig. Als unser Guide für uns einmal nach anstrengender Wanderung anrief, warteten wir eine gute Viertelstunde und liefen dann hoch, als niemand kam. Auf halben Weg kam uns der Wagen dann entgegen, der für die steile Strecke und die Höhendifferenz von etwa 100 Metern eigentlich nur 1-2 Minuten braucht. Man war auch nicht auf Gäste eingerichtet, die ohne Mobiltelefon reisen. Uns teilte man mit, wenn wir hochfahren möchten, dann sollten wir von einem öffentlichen Telefon aus für zwei Rupien anrufen, dann würde jemand kommen. Man hatte also kein Arrangement mit einer der privaten Telefonbuden neben der Auffahrt - und zudem hatten diese am zweiten Abend bei unserer Rücker vom Restaurant alle schon geschlossen.

Das hübsche Gebäude mit den markanten Türmen wurde im Jahr 1836 von Captain Rennie Tailour im Anglo-French style erbaut. Ursprünglich gehörte es zur Kirche, dann war es ein Sanatorium für die britische Armee und danach eine der ersten Schulen in Mussoorie. Am Ende lebte hier im Sommer die königliche Familie von Kasmanda, der das Anwesen heute noch gehört und die es zum Hotel umbaute.

Sehr nett ist der Garten mit Sitzgelegenheiten und Kinderspielplatz. Hier gibt es auch lauschige Ecken, wo im Winter ein Lagerfeuer entzündet wird. An der Rezeption begann man am zweiten Tag unseres Aufenthaltes auch noch, die alten Teppiche heraus zu reißen und stattessen Laminat zu verlegen.


Lage

Das Hotel liegt ideal, um Mussoorie zu erkunden. Der Ort liegt 280 km von Delhi entfernt, nach Haridwar sind es 90 km, nach Rishikesh 77 Kilometer und nach Shimla in Himchal Pradesh 276 km.

Der steile Aufstieg von der Mall, der Fußgängerzone mit Einkaufsmöglichkeiten, überwindet fast 100 Höhenmeter und führt vorbei an einer alten Kirche. Der Blick ins Umland ist sehr schön, vom Hotel aus blickt man auf das Doon Valley und die bebauten Hügel und Pinienwälder von Mussoorie.

Zimmer

Es gibt 24 Zimmer im Kasmanda Palace, alle mit Bad, Fernseher und Telefon. Sie sind im so genannten Anglo-French Stil und somit recht gemütlich eingerichtet. Das Hotel war durch die Konferenzteilnehmer fast ausgebucht und man gab uns ein recht großes Zimmer am Ende des Ganges in einem der Eck-Türme, Zimmer Nummer 5. Im Gang befinden sich, wie bei so vielen Heritage Hotel, Jagdtrophäen, historische Fotos und alte Möbel mit dem Charme der frühen Jahre.

Beim Eintreten froren wir sofort, es war drinnen deutlich kälter als draußen. Nur eine recht kleine elektrische Standheizung sorgte für ein wenig Wärme, die hatte man auch nötig. Bis ins Bad reichte die Wärme allerdings nicht.

Das Bad mit heißer Dusche und hohen Decken war geräumig und es gab im Zimmer sogar einen Erker mit Sitzgelegenheiten. Alles in allem recht nett, leider waren wir trotzdem im wohl zu diesem Zeitpunkt schlechtesten Zimmer des Hauses gelandet.

Denn direkt nebenan befand sich das Restaurant, in dem die Konferenz stattfand. Und eines unserer zugehängten Fenster führt zum Verbindungsflur zwischen Garten, Küche und Restaurant. Nachdem die Konferenz um 21 Uhr beendet war, wurde es dann sehr laut und Essengerüche zogen durch den Raum. Das ständige Brabbeln, Klappern und Lachen auf der anderen Wandseite konnten wir nur mit den Ohrstopfen für den Flieger ausschalten, mit deren Hilfe wir dann hier dann zwei relativ ruhige Nächte verbrachten.

Diese Zimmerzuteilung war für uns nur noch ein weiterer Beleg für die schlechte Arbeit an der Rezeption: Das Zimmer Nummer 5 hätte natürlch einem der Teilnehmer an der Konferenz gegeben werden müssen, und wir als Außensthende hätte man in einem der Eckzimmer am anderen Ende des Gebäudes einquartieren können.


Frühstück

Das Frühstück wird mit wunderbarem Ausblick auf der Terrasse serviert. Das Personal hier ist freundlich und hilfsbereit. Es wird ein Buffet aufgebaut, an dem man aus silbernen Behältern warme, indische Gerichte und Joghurt bekommt. Kaffee, Tee und Toast werden am Tisch serviert. Eier werden auch hier zubereitet wie gewünscht.

Am ersten Morgen war das Wetter herrlich und wir sassen schon zu sehr in der Sonne. Am zweiten Morgen frühstückten wir sehr früh, da war es recht windig und frisch und wir haben tatsächlich ein wenig gefroren. Trotzdem ist es für uns immer wieder ein Genuss, im Freien zu frühstücken. Da das Buffet noch nicht aufgebaut war, brachte man uns alles auf Wunsch an den Tisch.

Essen

Da Essen im Hotel auf keinen Fall möglich war, wanderten wir eine Weile durch den Ort auf der Suche nach einem netten Restaurant für den Abend. Die Auswahl ist sehr groß in Mussoorie, es gibt für jeden Geschmack etwas Passendes.

Am ersten Abend kamen wir von der Library und auf der linken Seite lockte das Restaurant Uphar mit südindischer und Punjab-Küche. Einfach eingerichtet, aber sauber und mit umfangreicher Speisekarte. Wir bestellten drei verschiedene Gerichte (Palak Paneer, Bhindi Massala und Kashmiri Alu) mit Brot (Plain Naaan und Papad), die alle sehr lecker waren. Dazu tranken wir Mangosaft. Hier hatte man auch einen Espresso im Angebot, den wir nach dem Essen bestellten. Es war zwar eher ein Capuccino, dazu noch im Pappbecher serviert, aber für 36 Rupies fast der leckerste Kaffee der Reise. Nur in Haridwar im Hotel hat er noch besser geschmeckt. Im Eingangsbereich des Restaurants wurde Eis verkauft, lose und verpackt. Für den Heimweg gönnten wir uns dann noch so eine Art indisches Magnum und waren rundum satt uns zufrieden. Nur 456 Rupien für Essen, Säfte und Kaffee und 34 Rupien für das Eis – ein preiswertes Vergnügen.

Beim Spaziergang hatten wir dann auch schnell unser Wunschrestaurant für den nächsten Abend ausgemacht: ein rot beleuchtetes tibetisches Restaurant namens "Kalsang Frien´s Corner", welches auch chinesische und thailändische Küche anbot und sich genau gegenüber der Main State Bank of India befindet. Innen war es eng und gemütlich, das Personal sehr freundlich und die Karte umfangreich. Auf den Tischen lagen Glasplatten und darunter lagen Servietten, auf denen sich die Gäste mit Lobeshymnen auf das Essen verwegigt hatten. Hier konnten wir nicht falsch sein. Wir entschieden uns für eine Kokossuppe, die mir fast so gut schmeckte wie in Thailand und Michael hatte eine Art chinesische Gulaschsuppe, auch sehr lecker. Dann folgten wunderbare tibetische Momos, mit Hühner-Käse-Gemüsefüllung. Gefüllter Teig, raffiniert gewickelt. Das Hauptgericht war grünes Hünercurry und Zitronenhuhn a lá Thailand, alles sehr frisch und knackig zubereitet. Mal eine nette Abwechslung zur indischen Küche, nur Bier bekamen wir hier nicht dazu und tranken wieder Mangosaft und Cola. Der Endpreis für die Schlemmerei konnte sich mit 437 Rupien auch sehen lassen, oben auf dem Bild ist Michael im roten Dämmerlicht des Restaurants zu sehen.

Fazit

Ganz nettes Hotel in guter Lage mit einigen Schwächen. Der Empfang und die Organisation könnte besser sein.

Im März 2008 waren wir für 2 Nächte hier.

Wer sich direkt informieren möchte, hier ist die Webseite vom Kasmanda Palace

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Kasmanda Palace

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