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SHIKARBADI

Das Hotel Shikarbadi ist eine ehemalige Jagdlodge, heute ein traditionelles Hotel. Die Anlage gehört zur HRH Group of Hotels und somit dem Maharaja von Udaipur wie einige Nobelherbergen im Stadtzentrum. Man bekommt einen Pass ausgestellt, mit dem man zum Eintritt in alle anderen Hotels der Gruppe berechtigt ist. Wir erreichten unsere Unterkunft über eine schmale, holprige Piste, die scheinbar ins Nirgendwo führte. Das Auto holpert vorbei an Weiden mit rassigen Marwaripferden der Imperial Stud Farm, dem ältesten Polo-Spielfeld von Udaipur und dem Tower des kleinen Shikarbadi Airport. Da wird der Zustand der Zufahrt erklärlich: Gäste von Rang kommen mit dem eigene Flieger, hinter dem Tower befindet sich das private Flugfeld und es gibt auch eine Kricketfeld.

Niemand eilte hier zu unserem Wagen, um die Koffer zu holen. Es geht alles etwas gemächlich zu, wir fanden schließlich die Rezeption, die ein wenig altbacken wirkt. Das Personal dort sprach ziemlich schlecht Englisch und wir dachten schon: "Wo sind wir denn hier gelandet?"

Auf dem Weg zum Zimmer schräg gegenüber der Rezeption sah man nur ein Stück vom Hotel und Pferdeställe auf der anderen Seite. Nachdem wir unser Zimmer inspiziert hatten, erkundeten wir das Gelände und wurden positiv überrascht.

Denn hinter dem Hotel befindet sich ein See mit allerlei Wasservögeln. Gepflegte Rasenflächen und prächtig blühende Bougainvilla zieren die Außenanlagen rund um den schönen Swimmingpool. Am Seeufer kann man in einer Hollywood Schaukel relaxen und direkt hinter dem Hotel befindet sich ein Naturschutzgebiet, das Shikarbadi Sanctuary.

Jeden Tag gegen 16:30 Uhr wird hier das Wild angefüttert. Dann kommt eine große Gruppe getupfter Rehe (Spotted Deer) zum Fressen ganz nah an die Hotelgrenze heran. Dazu noch freche Affen, wenn man Glück hat eine Antilope, Pfaue und kleinere Vögel.

Leider befindet sich im dichten Grün hinter dem Hotel auch irgendwo in den Bergen ein Truppenübungsplatz und öfters kann man ein lautes "Bumm" vernehmen, gefolgt von weiteren Geräuschen die sich anhören wie ein Feuerwerk.

Das Hotel verfügt auch über zwei stabil wirkende Masseure, einen Mann und eine Frau, die sich neuen Gästen vorstellen und hier, im Gegensatz zu anderen Hotels, recht preiswert sind. Eine halbe Stunde Massage kostete 500 Rupien, wenn ich mich recht erinnere.

Natürlich kann man hier auch reiten und sich die Ställe mit den edlen Polopferden ansehen. Oder mit dem Jeep Ausflüge in die Aravalli Berge machen. Links hinter dem Hotel schließt sich ein so genannter Deer Park an, den wir uns natürlich ansahen. Es gab ein Rehlein und eine Menge Pfaue, leider auch viel Müll, ungepflegte Wege und keinerlei Ausschilderung, wo es denn langgehen soll. Alles in allem ein ziemlich Reinfall, die Fütterung in der Wildnis auf der anderen Hotelseite ist wesentlich interessanter.


Lage

Das Hotel Shikarbadi liegt 15 Fahrminuten oder 4 Kilometer außerhalb der City von Udaipur mitten im Nirgendwo. Wer am Abend bummeln gehen möchte, der ist hier verkehrt oder muss ein Taxi in die Stadt nehmen. Dafür wohnt man sehr ruhig - bis auf das gelegentliche Geräusch von Schnellfeuergewehren und Übungsgranaten aus den Bergen.

Von Udaipur nach Ranakpur sind es 80 km, nach Jodhpur 260  km und nach Kota 290 km, für die wir wegen kilometerlanger Straßenbauarbeiten im November 2006 knapp 8 Fahrstunden gebraucht haben.

Zimmer

Das Hotel hat 25 Zimmer, die meisten davon liegen direkt am See in einem länglichen Anbau. Dort werden aber meist die Gruppen einquartiert, so kamen wir im Haupthaus unter. Unser Zimmer Nummer 8 hatte hohe Decken, ein bequemes und großes Doppelbett mit angenehmer Bettwäsche und der Eingang lag schräg gegenüber der Rezeption. Von der Zimmertür aus blickt man über die Ställe hin zu den Pferden. Es riecht ein wenig nach Pferd, aber nur außerhalb des Zimmers. Direkt nebenan liegen der Personaleingang und die Küche des zweiten Restaurants. Dies war aber geschlossen und so kam es nicht zu Lärmbelästigungen. Auf den ersten Blick wirkte das Zimmer ein wenig karg und altbacken, aber wir fühlten uns nach einer Weile trotzdem ganz wohl hier.

Neben dem üblichen Schreibtisch gab es hier auch einen Fernseher und einige Bilder mit Naturmotiven, meist Tieren, an der Wand. Hinter einem der Bilder lebte ein Gecko, den wir aber leider nur einmal kurz in den Schatten zurück huschen sahen. Natürlich hatte das Zimmer auch eine Klimaanlage und in den großen Wandschränken gab es viel Platz.

Zum Bad führte ein kleiner Gang, in dem es einen Spiegel mit Hocker und die Kofferablage gab. Die Wand in der Ecke hatte aber schon bessere Zeiten gesehen. Das Bad ist riesig, die Dusche funktionierte gut, der Wasserstrahl hatte Druck und kam heiß heraus. Es stehen hochwertige Kräuerduschgels, Seife, Body Lotion und Shampoo bereit, alles abgepackt für die HRH Group of Hotels, selbst das Toilettenpapier. Daher wird man auch in den teureren Hotels im Zentrum die gleichen Dinge bekommen. Unsere Wäsche wurde prompt erledigt und kam sehr ordentlich gefaltet zurück. 2 Hosen, 3 Hemden und Shirts kosteten 195 Rupien.

Frühstück

Das Frühstück wurde im Baithak Restaurant serviert, die Tische im Garten wurden dafür nicht eingedeckt. Da auch eine größere deutsche Gruppe an beiden Tagen mit uns gemeinsam anwesend war und alle Tische belegte, hatten wir Mühe einen Platz zu finden und mussten ein wenig warten, bis ein Einzelgast das Frühstück beendet hatte. Das Buffet ist reichhaltig, es gibt indische Küche und die üblichen Frühstücksangebote. Eier lagen hier in silbernen Warmhalteschalen, nach frischen Omletts hätten wir vermutlich nur fragen müssen. Dazu gab es frisch gepressten Orangensaft und leckeres Gebäck.

Essen

Vor dem Dinner geht man im Shikarbadi in die Wilderness Bar im Hauptgebäude, wenn man vor dem Essen noch einen Drink zu sich nehmen möchte. Auch am Pool ist eine Bar.

Das Hotel ist auch unter den Einheimischen bekannt für seine Mewari Küche, die sehr reichhaltig ist. Gerne wird hier wohl für Hochzeiten oder Familienfeiern gebucht. Es gibt zwei Restaurants, bei unserem Aufenthalt war aber nur eins geöffnet: das Baithak Restaurant am Ende des Gartens. Es gab dort jedoch beide Karten, einmal die umfangreiche "Indian and Mewari Cuisine" und man konnte auch "Chinese & Continental Cuisine and Fast Food" bekommen.

Wir haben uns an beiden Abenden für die indische Karte entschieden. Am ersten Abend wurden die Tische noch unter freiem Himmel gedeckt und die Hotelgäste teilten sich in 2 Lager: die Reisegruppe speiste im Inneren des Restaurants und der kleine Rest der Gäste saß draußen.

Am nächsten Abend war die Gruppe wieder im Restaurant, für uns hatte man auf unseren Wunsch hin wieder draußen gedeckt - diesmal waren wir dort alleine. Rechts auf dem Bild "unser" Tisch im Abendlicht. Aber an diesem Abend wurde es recht frisch, eigentlich schon zu kühl. um im Freien zu sitzen. In das volle Restaurant zog es uns aber auch nicht, also holten wir uns die dicken Jacken aus dem Zimmer und blieben draußen sitzen.

Die Auswahl ist reichhaltig, es gab alleine 4 Gerichte mit Paneer (Hüttenkäse) und wir raten auf jeden Fall zu den Tandoori-Gerichten beim Fleisch. Denn diese sind saftig und lecker. Am ersten Abend hatten wir eine gemischte Kebab Platter (285 Rupien), dazu noch zwei vegetarische Gerichte und Naan, welches hier 35 Rupien kostet. Als Nachspeise noch 2 Eisbecher, die Gesamtrechnung betrug mit Steuern 945 Rupien.

Am zweiten Abend nahmen wir vier verschiedene Curries, davon eins mit Huhn und er Rest war vegetarisch. Dazu gab es Roti für 25 Rupien. Diese Auswahl war nicht so gelungen, denn alles war extrem fett. Am Vortag fiel das Fett durch die Kombination mit dem gegrillten Fleisch nicht so auf, aber die vier mit Ghee getränktem Saucen waren einfach zu viel. Wir fühlten uns noch Tage danach gestopft. Die Rechnung betrug 762 Rupien. Die Preise hier sind schon heftig, aber wir hatten auch viel zu viel bestellt, um möglichst viel zu probieren, außerdem hatten auch einen extremen Heißhunger nach dem langen Tag in Udaipur.

Das obligatorische Kingfisher Bier wurde hier mit 150 Rupien berechnet. Die Kellner waren alle sehr freundlich und hilfsbereit und freuten sich sichtlich über ein Trinkgeld in der Rechnungsmappe.

Fazit

Ein nettes Hotel in ruhiger, grüner Umgebung. Für Pferdefreunde besonders interessant. Wir würden vielleicht beim nächsten Udaipur-Besuch auf Grund der schönen Atmosphäre der Stadt lieber in einem Hotel im Zentrum am See wohnen, auch wenn es dort lauter und hektischer ist. Wer Abstand und Ruhe nach einer langen Fahrt sucht, der ist im Shikarbadi genau richtig.

Im November 2006 waren wir für 2 Nächte hier.

Wer sich direkt informieren möchte, hier ist ein Link zur HRH Group of Hotels

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