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FATEHPUR SIKRI

Nach Beendigung des Rundgangs durch die weitläufigen Palastanlagen besuchten wir im Anschluss die große Moschee Jami Masjid, in deren Hof dem berühmten Mystiker Sheikh Salim Chisti ein Mausoleum errichtet wurde. Er war es, der dem damals noch kinderlosen Mogul-Kaiser Akbar Nachkommen prophezeite. Noch heute pilgern viele indische Frauen hierher um für männliche Nachkommen zu beten.

Man betritt die Moschee über eine steile Treppe und durch ein großes Tor, das 54 m hohe Siegestor Buland Darwaza, welches als das größte Portal Asiens gilt. An ihm ließ Akbar folgende Inschrift anbringen, in der sich seine Toleranz zeigte: "Jesus, Friede sei ihm, sagte: Die Welt ist nur eine Brücke. Gehe darüber hinweg, aber baue keine Häuser auf ihr. Derjenige, der eine Stunde hofft, hofft auf die Ewigkeit, denn die Welt ist nur eine Stunde, verbringe sie in Andacht, denn der Rest ist unsichtbar." Das hätte er selbst mal ernst nehmen sollen, dann hätte er sich den Bau der nur 10 Jahre lang genutzten Stadt sparen können. Die Pforten am Tor sind mit vielen Hufeisen bedeckt, die von Pferdebesitzern als Zeichen das Dankes angebracht wurden weil ihre Tiere durch den Segen des Moslemheiligen Salim Christi geheilt wurden. Vom oberen Absatz der Treppe aus hat man einen guten Weitblick über die Stadt.

Im Gegensatz zu den Palastanlagen, die Eintritt kosten, ist der Zugang zur Moschee für jeden frei. Dem entsprechend sind schon auf den Treppen diverse Händler und Schlepper versammelt, die ans Geld der Besucher wollen. Hier in Fatehpur Sikri war es besonders nervig und auch unser Guide tat sein Bestes, um uns doch noch ein paar Rupien aus der Tasche zu ziehen.


Das Mausoleum

Der Hof mit dem Mausoleum ist beeindruckend und weitläufig. Er misst 109 mal 133 Meter und in seiner Mitte befindet sich ein großes Wasserbecken vor dem strahlend weißen Marmormausoleum des im Jahr 1573 verstorbenen Heiligen Sheikh Salim Chisti. Das Grabmahl wurde zuerst aus rotem Sandstein erbaut und erst später auf wundervolle Weise mit dem weißen Marmor überzogen. Die Arbeit ist sehr filigran und erfordert nähere Betrachtung, besonders die Gitterfenster aus Marmor. Das Grab selbst liegt in einer zugemauerten Gruft unter dem Mausoleum.

Unser Führer ging mit uns in einen Hinterhof und erklärte schwer verständlich wir sollten etwas kaufen, dort ablegen und dies würde uns dann Glück und die Erfüllung all unserer Wünsche bringen. Man sollte wohl einen Streifen Stoff oder ein Stück Wollfaden kaufen und ihn dann im Marmormausoleum des Heiligen Salim Christi opfern. Es gab Stoffe um 100, 200 und mehr Rupien. "Welchen Sie opfern wollen, das entscheidet Ihr Herz!" wurde uns gesagt. Bei dem Anblick des düsteren Gangs mit erwartungsvoll schauenden Pilgern, Wollfadenverkäufern und Stoffstreifenhändlern entschied unser Herz spontan, dass wir lieber auf das Glück des Opferns verzichten wollten und suchten unser Heil in der Flucht, vorbei an einigen verfallenen Sakrophargen. Hier befindet sich das Zenana Rauza, das Grab der Hofdamen, und das Grab von Islam Khan, einem der zahlreichen Adeligen die hier begraben wurden. Dazwischen huschen flinke Streifenhörnchen auf der Suche nach Futter umher. Und wir wurden auf dem Hof gleich von einer Schar Verkäufer mit Ansichtskarten, Ketten und anderen unnötigen Dingen verfolgt, die auf der Suche nach Touristen waren, denen das Geld locker sitzt.

Die nach Westen gerichtete Front des Hofs wird von der Freitagsmoschee eingenommen. Sie ist 90 Meter lang und 20 Meter breit und galt zu jener Zeit als größte des Mogulreichs. Die Gebetshalle ist mit Marmor, Arabesken und blumigen Ornamenten reich verziert.



Nepper und Schlepper

An der Seite befindet sich das Königstor, durch welches man in die engen Gassen hinter der Moschee gelangt. Hier haben sich zahlreiche Händler aus dem Ort aufgebaut, um ihre Marmorschnitzereien zu verkaufen. Unser Guide schleppte uns auch hierher, angeblich und etwas zu zeigen und schon waren wir in ein Verkaufsgespräch mit einem seiner Verwandten verwickelt. Der verkaufte kunstvoll geschnitzte Werke wie hohle Marmoreier, die ein Teelicht aufnehmen sollten, oder hohle Elefanten, in denen sich in Elefant befindet in dem sich wiederum ein Elefant befindet. Hübsch anzuschauen, eine schöne Handwerksarbeit, aber wir hatten uns fest vorgenommen, keine schweren Steinsouvenirs zu kaufen.

Also gingen wir zurück in den Innenhof der Moschee, um in Ruhe noch ein wenig die Menschen dort im Schatten sitzend zu betrachten. Leider ist dies kein Ort für Muße, denn ständig wird man von Verkäufern, Kindern und Bettlern belästigt. Anders kann man es nicht nennen, denn ein klares "nein" wird nicht akzeptiert. Anscheinend ist den Handwerkern unsere Einstellung: "Ich finde es schön, will es aber trotzdem nicht kaufen" überhaupt nicht eingängig. Der Elefant-im-Elefant Verkäufer rannte uns mit einem Artikel die ganze Zeit hinterher, ständig seine Ware zu fallendem Preis anbietend, wobei die Preise in Delhi nach einer Weile noch unterboten wurden. Dazu kamen Verkäufer mit Postkarten und billigem Schmuck. Wer sich nur diesen Teil von Fatehpur Sikri anschaut, der hat definitiv das Beste verpasst und verlässt am Ende mit Sicherheit hochgradig genervt den Ort.



Video zum Thema

Fatehpur Sikri Video

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