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SALT LAKE SAFARI

Vom Hotel Barsingha Villa wird eine so genannte Salzsafari mit dem Jeep angeboten. Diese kostet teure 1.000 Rupien pro Person. Wir hatten die Tour vorab schon über unseren Veranstalter gebucht und bezahlt, denn in der Nähe des kleinen Ortes Bhap liegt ein Salzsee. Damit waren wir schon mal zwei Missverständnissen aufgesessen: zum einen dachten wir an die Salzseen in Australien, die ja mit einem normalen Auto nicht befahrbar sind. Zum anderen dachten wir bei den Worten Jeep und Safari an etwas, was man natürlich nicht mit einem gemieteten Auto und Fahrer machen kann. Querfeldein über schlechte Straßen zu den Arbeitern im Salzsee zu fahren zum Beispiel.

Leider erwies sich die indische Realität dann doch mal wieder anders als gedacht. Als Fazit vorab können wir sagen, das Geld kann man sich locker sparen wenn man mit eigenem Auto und Fahrer unterwegs ist. Der Preis ist eine Unverschämtheit, dafür bekommt man ja schon ein Auto mit Fahrer für einen halben Tag.

Unsere tolle Salzsafari begann schon vor dem Hotel mit der ersten Enttäuschung. Der Jeep war ein geschlossener Tata, kleiner als der Toyota Innova, mit dem wir unterwegs waren. Unser Fahrer hat bestimmt gedacht, wir haben sie nicht mehr alle, als wir dort eingestiegen sind. Zwei Angestellte des Hotels haben uns dann begleitet, wir mussten auf der Rückbank Platz nehmen, was für Michael ziemlich eng war.

Dann fuhren wir einmal um die Ecke, in den Ort Bhap. Dort besuchten wir den örtlichen See mit kleinem Tempel, der wirklich sehr schön ist. Da hätte man aber auch mit Fahrer hinfahren können oder sogar zu Fuß hingehen.

Vom angepriesenen Besuch im örtlichen Markt war am späten Nachmittag dann gar keine Rede. Ich war ein wenig enttäuscht. Denn ich wollte ein Kilo Ker Sangri kaufen um die getrockneten Wüstenbohnen mit nach Hause zu nehmen. Man versprach mir, die für mich am nächsten Tag zu besorgen. (Was auch passieret, leider fand ich sie dann für sagenhaft überteuerte 500 Rupien auf der Hotelrechnung...)

Bilder vom Besuch des idyllischen Sees mit Kranichen am Ufer findet Ihr auf der Seite Bhap.




Salzwüste

Nach dem Besuch am See fuhren wir dann noch ein paar wenige Kilometer weiter. Dort begann bereits der Salzsee, durchzogen von schön asphaltierten Straßen für die man wirklich keinen Jeep, sondern nur Ortskenntnisse braucht. Irgendwo mitten in der skurrilen Landschaft mitten in der Wüste, die durch die weißen Salzberge eher an eine Schneelandschaft erinnert, hielten wir dann an.

Die beiden Begleiter gaben sich Mühe uns etwas zu erklären und als wir uns einem Salz-Feld näherten versank der Fuß schnell mit Sandale im weichen Matsch. Hier muss man wirklich aufpassen, wohin man tritt, denn der salzige Matsch wird an der Luft schnell hart wie Stein und lässt sich auch schlecht entfernen.

Na ja, wir hatten ja schon Salzgewinnung in den Anden von Argentinien gesehen. Hier war alles viel dichter beisammen, jede Familie bewirtschaftet ein paar Becken und wohnt daneben in einer ärmlichen Hütte. Auf den Straßen herrscht recht viel Verkehr, hier ist man mit Fahrrädern, Traktoren, Mopeds und LKW´s unterwegs, es gibt sogar eine Bahnlinie in der Nähe.

Auch den Begriff Salzsee muss man hier relativieren. Es gibt hier keine dicken Salzschichten eines Seegrundes, die man abernten kann, sondern es gab hier vor Zeiten mal einen Salzsee. Als Überrest gibt es im Untergrund stark salzhaltige Schichten und entsprechend salzhaltiges Grundwasser. Überall in den Salzfeldern gibt es Brunnen, die sehr tief sind. Als wir in einen reinschauten gab es unten aber kein Wasser, sondern Tauben die hier Schatten suchten. Die Ränder sind nicht gesichert, da ist schnell mal jemand reingefallen. Dort wird Wasser abgepumpt und in flache Becken geleitet, wo siche durch Verdunstung das Salz ablagert und nach etwa zwei Wochen zusammengeschoben werden kann. In den Haufen lagert es dann eine Weile, um in der Sonne weiter zu trocknen.

An einem windgeschützten Platz, der aussah wie eingeschneit im Winter, wurde das weiter getrocknete Salz von ein paar Männern gesiebt. Je nach Farbe und Körnung gibt es eine andere Qualität zu anderen Preisen. Zum Schluß wird das Salz in große Säcke gefüllt und auf einen wartenden alten Tata LKW verladen, eine wirklich harte und schwere Arbeit.

Wer in der Region unterwegs ist, der sollte sich vorher auf Google Maps die Lage des Salzsees ansehen. Es sind nur ein paar Kilometer Abstecher bis dahin, die man gut auch mit dem eigenen Auto machen kann. Dafür braucht man wirklich keinen Ausflug zu buchen. Man sollte nur dem Fahrer Bescheid sagen, wo es langgeht. Denn obwohl unser Fahrer seit vielen Jahren in Rajasthan unterwegs ist, kannte er die Salzseen nicht. Nächstes Mal wären wir schlauer, ein schöner Zwischenstopp auf dem Weg von Jaisalmer nach Bikaner.



Sonnenuntergang

Unsere beiden Begleiter hatten sich dann am Ende dennoch Mühe gegeben, denn wir hielten an den Salzfeldern einer befreundeten Familie. Dort stellt man uns Stühle auf einen Erdwall am Rand des Grunstücks und servieret einen Softdrink aus der Isolierbox oder Masala Chai zum Sonnenuntergang.

Der Besitzer stand mit seinem niedlichen Sohn daneben und schaute uns staunend an. Man kann doch kein Kind zusehen lassen, also fragten wir unsere Begleiter, ob sie nicht auch ein Getränk für den Kleinen hätten? Als es dann eine Flasche Cola gab, kamen auch noch der kleinere Bruder und die sehr scheue und verschleierte Mutter angelaufen. Rührend zu sehen, wie sich die ganze Familie das süße Getränk teilte und die Kinder strahlten.

Der Sonnenuntergang war schön, typisch indisch mit Stromdrähten davor und den üblichen Andenkenfotos von und mit unseren Begleitern. Als es dunkel wurde, packten wir zusammen und fuhren die paar Kilometer zurück ins Hotel. An einem Bahndamm mussten wir noch eine Weile an Übergangin der Dunkelheit warten, denn es kam gerade ein langer Zug.



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Salt Lakes

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