Archiv: Infos und Bilder aus 1992

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GESCHICHTE

Mauitius war wahrscheinlich schon ab dem 10. Jahrhundert den arabisschen Handelsschiffern bekannt, sie entdeckten die Insel uf ihren Fahrten. Mit den Dhaus drangen sie bis zu den Seychellen, Komoren und Maskarenen vor. Europäer betrateten erst im Jahr 1511 die Insel. Es waren Portugiesen, in deren Diensten Araber standen die ihnen die Lage der Inseln bekanntgaben.

Da es keine einheimische Bevölkerung und damit keine Handelsgüter gab, war die Insel für die Portugiesen nur als Station von Nutzen. Dort wurden Wasser und Lebensmittel aufgefrischt und man konnte sich hier vor plötzlich einsetzenden Wirbelstürmen im Indischen Ozean in Sicherheit bringen. Die Seefahrer setzten einfach Schweine und Ziegen auf der Insel aus, bei der Rückfahrt wurden sie dann eingefangen und geschlachtet. Diese fremden Nutztiere zerstörten die einheimische Inselflora und -fauna erheblich.

Die Holländer

Ab 1598 versuchten dann die Holländer die Insel zu kolonisieren. Auch Dänen, Engländer und Franzosen kamen, schlachteten die essbaren einheimischen Tiere, deckten sich mit Fleisch ein und verschwanden dann wieder. Die Niederländer wollten keine Konkurrenz und anektierten die Insel offiziell.

1683 entstanden zwei Siedlungen, die aber schon nach 2 Jahren wieder aufgegeben wurden, denn eine Rattenplagen, Erdrutsche und Wirbelstürme ließen die ersten Kolonisten schnell verzweifeln. Auch ein zweiter Versuch einige Jahre später scheiterte.

Aber der Mensch hatte die Insel entdeckt und beutete weiter aus. Einheimische Tiere wie der Dodo und die Elefantenschildkröte wurden komplett vernichtet, sprich: aufgegessen. Die Ebenholzbestände überlebten auch nicht. Mit Einführung des Zuckerrohrs wurde der Grundstock gelegt für die spätete Monokultur. Und die Holländer brachten zu guter Letzt auch die ersten Sklaven aus Madagaskar und Afrika auf die Insel.

Die Franzosen

Als die Holländer um 1710 nun endgültig die Insel Mauritius in Richtung Südafrika verlassen hatten, setzten sich Seeräuber auf Mauritius fest. Sie operierten immer dreister im Indischen Ozean und fügten der Handelsschiffahrt erheblichen Schaden zu. Die Handelsmacht Frankreich griff ein und kämpfte gegen das gut organisierte Piratentum. Frankreich nahm dann die Insel in Besitz und nannte sie "Ile de France". Ein Aufschwung für Mauritius war die Folge, vorangetrieben vom Gouverneur Bertrand Francois Mahé de Labourdonnais und seinem Nachfolger Pierre Poivre. Straßen wurden augebaut, Gewürze angepflanzt und neue Siedler ins Land geholt. Aber nur 15% der damaligen Bevölkerung waren Weiße, der Rest Sklaven.

Im Zusammenhang mit der französischen Revolution kam es 1793 zum Krieg gegen England, in dessen Folge Großbritanien 1810 die Insel Ile de France besetzte. Damit hatte Frankreich auch die letzte seiner ehemaligen Besitztümer im Indischen Ozean verloren. 1814, nach Friedensschluss in Paris, wurde die Insel dann den Briten übereignet, die ihr wieder den alten Namen Mauritius gaben.

Die Engländer

Wirtschaftlich investierten die neuen Herren aus England nun vornehmlich im Zuckerrohranbau, Mauritius konnte damals zu Recht als Zuckerinsel bezeichnet werden. Die "Zuckerbarone" gaben in Politik und Gesellschaft den Ton an und sie wehrten sich hefig gegen die Befreiung der billigen Sklaven.

Doch 1835 wurde die Sklaverei dann dennoch endgültig abgeschafft. Da die entlassenen Sklaven nicht mehr auf den Feldern schuften wollten, kamen zunehmend indische Plantagenarbeiter auf die Insel, die jedoch oft ebenfalls unter sklavenähnlichen Umständen gehalten wurden. Mit falschen Versprechungen wurde sie aus den Elendsvierteln der indischen Städte nach Mauritius gelockt. Man erzählte ihnen, sie würden in einer anderen indischen Stadt arbeiten und viele starben bereits auf der Überfahrt.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam es dann zu einigen schweren Katastrophen. Angefangen mit den Malariaepidemien der Jahre 1866/67, denen Zehntausende zum Opfer fielen, über Cholera-, Pocken- und Typhusepidemien bis hin zu einigen verheerenden tropischen Wirbelstürmen. Die Bevölkerungsmehrheit lebte unter ärmlichsten Verhältnissen, von Übersee eingeschleppte neue Krankheiten konnten sich ungehindert vermehren. Auch entstanden Ernährungsprobleme, da die Bevölkerung innerhalb weniger Jahre gigantisch anwuchs. Allein 500.000 Manschen kamen aus Indien, wieder andere neu hinzu aus China.

Durch Krankheiten wurde die Bevölkerung dezimiert und die Elite begann abzuwandern, nahm neben Know-How auch Kapital aus dem Land.

Unabhängigkeit

Zwischen den beiden Weltkriegen erlebte Mauritus wieder einen kleinen Aufschwung, der auch von sozialen Fortschritten begleitet wurde. 1901 hatte Mahatma Gandhi die Insel besucht, um seinen indischen Landsleuten zu mehr Rechten zu verhelfen. Dieser Besuch löste einen langfristigen Befreiungsschub aus, der letzten Endes zu besseren Lebensbedingungen und mehr politischen Rechten für die Inder führte.

Die Malaria und Cholera wurden bekämpft und Anfang der 50er Jahre waren die Krankheiten verschwunden.

1965 wurde die Insel in die Unabhängigkeit entlassen, bei den Wahlen von 1967 sprach sich die Mehrheit der Bevölkerung dafür aus. Nach 150 Jahren englischer Herrschaft wurde Mauritius dann am 12. März 1968 unabhängig. Erster Premierminister wurde der Führer der Arbeiterpartei, Seewoosagur Ramgoolam.

1992 wurde die Monarchie abgeschafft und eine Präsisialrepublik ausgerufen.

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