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KAP-BERGZEBRA

Bei der südlichsten Zebraart, dem Bergzebra, gibt es zwei Unterarten: das Hartmann-Bergzebra (Equus zebra hartmannae) und das Kap-Bergzebra (Equus zebra zebra). Während vom Hartmann-Bergzebra noch rund 10.000 bis 15.000 Tiere leben, entging das Kap-Bergzebra nur knapp dem Schicksal des Quaggas (Equus quagga quagga), das 1878 bereits ausgerottet war.

Das Wort Kwagga entstammt der Sprache der Khoi und hat seinen Ursprung in dem Ruf der Tiere, der klingt wie Kwa ha ha ha ha ...

Die Bilder dieser Seite zeigen bis auf eins alle Kap-Bergzebras, sie wurden aufgenommen im De Hoop Nature Reserve, im Bontebock Nationalpark bei Swellendam, wo heute wieder kleinere Herden leben und im jahr 2018 beim letzten Besuch im schönen Mountain Zebra Nationalpark bei Cradock.

Im Jahr 1922 zählte man nur noch wenige Tiere dieser Art. Zur ihrer Erhaltung wurde 1937 mit fünf Hengsten und nur einer Stute der Mountain Zebra Nationalpark bei Cradock gegründet, aber diese zu kleine Population von Kap-Bergzebras starb 1950 aus. Im gleichen Jahr begann man mit der Wiedereinführung von Restbeständen aus der Umgebung. 11 Tiere wurden 1950 von einer nahe gelegenen Farm gespendet, 1964 kam noch eine weitere kleine Herde hinzu. In den späten 60ern gab es dann schon wieder 140 Kap-Bergzebras und ihre Zahl stieg bis 1979 auf etwa 200 an. 1984 hatte die Population wieder eine Stärke von 400 Stück erreicht. Davon lebten alleine ca. 200 bis 300 im Mountain Zebra Nationalpark und etwa 90 im Karoo Nationalpark bei Beaufort West.

Angesichts der guten Fortpflanzungsrate laufen weitere Aussiedlungsprojekte. Heute werden die Tiere auch in anderen Nature Reserves und Nationalparks wieder neu angesiedelt, so zum Beispiel im Kap-Naturreservat oder in den schon erwähnten Bontebock National Park bei Swellendam und im De Hoop Nature Reserve.

Das erste Bild unten zeigt ein Burchell´s Zebra, damit Ihr den Unterschied zu den Kap-Bergzebras darunter gut erkennen könnt. Die letzten Bilder ganz unten sind noch Scans von Dias aus dem Jahr 2002.



Merkmale

Kap-Bergzebras sind die kleinsten Vertreter ihrer Art mit einer Schulterhöhe von etwa 120 Zentimetern. Sie unterscheiden sich von den oft fotografierten und wesentlich bekannteren Steppenzebras. Die Bergzebras sind ein wenig kleiner, haben eine rötlich-braune Nase, längere Ohren und einen weißen Bauch.

Auch das Streifenmuster ist unterschiedlich, besonders auf dem Hinterteil, und beim Bergzebra gibt es keine Schattenstreifen. Die hinteren Streifen verlaufen in die gleiche Richtung wie die Rumpfstreifen, werden aber nach hinten immer kürzer.

Das auffallendste Merkmal ist aber eine quadratische Falte von Haut oder Wamme an der Kehle, die bei den Männchen besonders gut entwickelt ist.



Soziales

Bergzebras leben in kleinen Gruppen, sie bilden niemals solche großen Herden wie die Steppenzebras. Entweder gibt es Haremsfamilien oder Junggesellengruppen. Eine Familiengruppe besteht aus einem erwachsenen Hengst, einer bis fünf Stuten und deren Nachkommen. Jede Familiengruppe lebt in einen Revier von neun bis zehn Quadratkilometer Größe, das sich mit dem anderer Gruppen durchaus überschneiden kann.

Die Beziehung von Hengst und Stuten bleibt meist über mehrere Jahre bestehen. Jungtiere verlassen nach etwa 2 Jahren freiwillig die Familie. Die jungen Hengste, die keine Stuten abbekommen, bilden lose Junggesellengruppen und warten darauf, dass ein Leithengst alt und schwach wird. Dann wird gekämpft und der jüngere Sieger übernimmt die Stuten.



Quaggas

Das mit dem Burchell's Zebra verwandte Quagga unterscheidet sich von diesem aber deutlich durch Färbung und Streifenverteilung. Es lebte früher südlich der Flüsse Vaal und Orange sowie in der Karoo. Im 18. und 19. Jahrhundert brachten Zoologen und Kuriositätenschausteller einige Tiere nach Europa, wo das letzte schließlich 1888 im Zoo von Amsterdam starb. Die letzten in Freiheit bekannten Quagga starben schon im Jahr 1878. Seitdem galt die Zebra-Form als ausgestorben – bis ein aus Deutschland stammender Zoologe namens Reinhold Rau herausfand, dass die Quagga-DNA der des Burchell-Zebras zu sehr großen Teilen entspricht.

Da Zebras zu den Pferden gehören lassen sich wie bei diesen ganz spezifische Eigenschaften auch mittels Rückzüchtung aus dem Genpool herausarbeiten. Mit gezielten Kreuzungen von Zebras mit passenden Merkmalen wurden ab 1987 Quagga-ähnliche Tiere gezüchtet.

Heute gibt es ein Quagga-Zuchtprogramm an mehreren Orten, um diese ausgestorbene Zebraart wieder zu neu zu erschaffen. Im Naturreservat vom Bartolomeus Klip Farmhouse bei Bo Hermon wird das Programm ebenfalls betrieben, dort leben heute wieder mehr als 30 Quagga-ähnliche, rückgezüchtete Zebras mit nur wenigen schwachen Streifen am Hintern. Wir haben dort im Jahr 2002 gewohnt und konnten einige Tiere beobachten, das erste Foto unten entstand in diesem Schutzgebiet.

Mehr Informationen zum Thema auf Wikipedia.

Eine sehr schöne Webseite zum Thema ist Manfred Beckers www.kwagga.de mit vielen weiterführenden Informationen.




Video zum Thema

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