| Weltreisen | Südafrika | Mpumalanga | Thaba Tholo W.R. | Site-Map | HOME |

| Wildlife-Management |

INGWE LEOPARD RESEARCH

Da die beiden anderen Gäste eine Besichtigung des Ingwe Leopard Research Programms mitgebucht hatten und am gleichen Tag auch noch neue Gäste am Mittag oben auf den Berg abgeholt würden must, war man sehr glücklich dass wir uns auch das Schutzprogramm für Leoparden ansehen wollten. Auf der Rückfahrt zum Camp hatten wir dann noch zusammen mit den neuen Gästen einen kleinen Game Drive, bei dem wir aber nicht viel gesehen haben außer ein paar Kudus und Buschböcken.

Mit den Engländern zusammen wurden wir im Camp abgesetzt und Becky Freeman vom Protecting African Wildlife Conservation Trust zeigte uns die gesamte Einrichtung. Die Chefin Tara Pirie war gerade nicht im Land. Später kam noch Will Fox, der Chairman von PAW (Protecting African Wildlife) mit seiner Frau Carol hinzu.

Zuerst suchten wir Schatten vor der Hitze in der Gemeinschaftsküche, besichtigten die Zelte, in denn die Volontäre des Projekts untergebracht sind und dann freuten sich alle über die relativ zahmen Buschbock-Weibchen, die manchmal sogar aus der Hand fressen.

Im Anschluss saßen wir vor dem Fernseher und bekamen Infos über das Projekt und die besten Bilder der Foto-Fallen gezeigt, die überall im Thaba Tholo Wilderness Reserve aufgestellt sind. Die beiden Engländer bekamen eine Webkamera für ein Jahr, die Einrichtung hatten sie mit dem Reisepreis bezahlt. Sie konnten entscheiden, an welchem Platz im Reservat ihre Kamera aufgestellt werden sollte und bekommen dann exklusiv ein Jahr lang die besten Bilder von Ihrer Kamera per Mail. Sie haben sich für das Wasserloch am Talgrund entschieden und die Kamera wurde direkt nach unserem Besuch auf dem Rückweg zur Lodge dort aufgestellt.

Wir konnten uns ein wenig an der Arbeit des Teams beteiligen und haben zusammen Leoparden identifiziert - zumindest haben wir es versucht. Dazu gab es ein Buch mit Fotos der bekannten Tiere, die immer wieder in diesem Teil des Schutzgebietes anzutreffen sind. An Hand der Flecken, die so unterschiedlich sind wie ein Fingerabdruck, kann man die einzelnen Raubtiere erkennen. So wie Diamond Girl, eine weibliche Leopardin die hier ihr Revier hat. Leider sind die Aufnahmen oft unscharf und der Aufnahmewinkel ist unterschiedlich. Dazu sind es auch noch Aufnahmen zu unterschiedlichen Tageszeiten, eine schwere Aufgabe die Übereinstimmung der Flecken zu bestätigen. Da wird so manche Stunde diskutiert.



Wildlife-Management

Ein Leopard ist zwar sehr territorial, aber er bewegt sich innerhalb von einem großen Radius. Er ist sehr anpassungsfähig, man findet ihn in fast allen Lebensräumen, vom Dschungel bis in die Gebirgswelt. Durch seine hohe Anpassungsfähigkeit ist er auch in der Lage, sich an den Menschen "anzupassen" und sich zu entziehen bzw. für den Menschen "unsichtbar" zu leben. Mit normalen Zäunen, Toren und Gittern sind Leoparden nicht auf zu halten.

Der Bezirk rund um Lydenburg ist für eine recht erhebliche Leoparden-Aktivität bekannt und im Zentrum liegt die Ingwe Forschung. Hier werden Daten über die Dichte und das Verhalten der Leoparden außerhalb von klassischen Schutzgebieten gesammelt. Während es in den Schutzgebieten wie Sabi Sands schon seit Jahrzehnten Programme und Beobachtung gibt und sich die Leoparden an die Anwesenheit von Menschen gewöhnt haben, hat man hier auf den Terrain die Möglichkeit wilde Leoparden zu registrieren und in einem glaubwürdigen Format die Bewegungsaktivitäten zu dokumentieren. So wird eine Lücke im Verständnis über diese Tiere geschlossen und man kann auf Daten bei der zukünftigen Planung von neuen von Wildlife-Management Strategien zurückgreifen.

Wildlife-Management ist wichtig, auch um die Probleme beim Konflikt zwischen Menschen und Raubtieren zu umgeben. Sei es um Bauern über die Anzahl der Tiere in ihrem Gebiet aufzuklären oder Abschussquoten für Jäger zu bestimmen, die auf dem tatsächlichen Bestand beruhen. Die Behörden vor Ort gehen oft von zu hoher Leoparden Dichte aus, das beeinflusst dann die Erteilung oder Ablehnung von Genehmigungen Leoparden zu jagen oder zu töten. Viele Landwirte geben den Leoparden Schuld für all ihre Verluste an Nutztieren, so werden die Tiere oft wahllos getötet. Durch die Ingwe Forschung wird es möglich sein, den Status der Leopardenpopulation genauer zu bestimmen. Und da es als Community-Projekt angelegt ist, profitieren alle Beteiligten von den Ergebnissen.

Die Erhaltung der Arten - nicht nur von Leopoarden - ist auch wichtig für die Entwicklung des Tourismus. Auch Jagdtourismus hat in den letzten Jahrzehnten seinen Teil zum Naturschutz beigetragen, denn er bringt nicht nur Geld ins Land, sondern erfordert auch große Schutzgebiete und erfolgreiche Zuchtprogramme, damit überhaupt Tiere für die Jagd zur Verfügung stehen.

Zurzeit leben 6 Leoparden fest in der Region und ca. 60 unterschiedliche Tiere konnten registriert werden. Vielleicht ist eines Tages auch mal ein schwarzer Leopard auf den Fotos zu sehen.

Beide Organisationen sind sehr gut mit eigenen Webseiten im Internet vertreten: www.pawct.org und www.researchcam.com. Dort kann man spenden, sich informieren oder ein paar Wochen als Volunteer buchen und mitmachen.



Video zum Thema

| Weltreisen | Südafrika | Mpumalanga | Thaba Tholo W.R. | Site-Map | HOME |

| Datenschutz | Impressum |