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KIRSTENBOSCH GARDEN

Den Kirstenbosch National Botanical Garden wollten wir immer schon besuchen, geschafft haben wir es dann erst im März 2017. Und zwar direkt am Ankunftstag, unsere Unterkunft hatten wir extra so gewählt, dass sie ohne viel Fahrerei in der Nähe lag: Fernwood Manor in Newlands. Nur ein paar Fahrminuten über den Rhodes Drive vom Parkplatz an Kirstenbosch entfernt.

So konnten wir um 11:00 Uhr in Kapstadt landen, unser Auto übernehmen und gegen Mittag dann auch schon im Hotel einchecken. Nachdem wir uns umgezogen hatten sind wir dann gleich nach Kirstenbosch gefahren, denn das Wetter war spitze. Blauer Himmel und Sonnenschein, leider ein Samstag und daher ein bisschen voller als in der Woche. Aber die Besucher verteilten sich auf dem weitläufigen Gelände und dienten somit als Dekoration.

Der Kirstenbosch National Botanical Garden liegt im Stadtteil Newlands von Kapstadt, am Osthang des Tafelberges. Er gilt zu Recht als einer der schönsten botanischen Gärten der Welt. Wir waren zwar im Spätsommer hier, aber auch der Besuch hat sich gelohnt. Im Frühling zwischen August und November muss es noch viel schöner sein, da dann noch viel mehr blüht. Er ist mit 36 Hektar der größte von neun Nationalen Botanischen Gärten in Südafrika, die alle vom South African National Biodiversity Institute (SANBI) betrieben werden.

Geöffnet ist der Garten von 8:00-18:00 Uhr, im Sommer eine Stunde länger. Der Eintritt kostet für Erwachsene 60 Rand (Stand 2017). Im Sommer von Ende November bis Anfang April finden regelmäßig sehr beliebte Konzerte im Freien statt. Dann Pilgern die Kapstatädter mit Freunden und Picknickkörben hierher, man sitzt auf einer großen Wiese und lauscht den Klängen überwiedgend einheimischer Musiker.

Das Land wurde von Cecil Rhodes nach seinem Tod 1902 dem Staat überlassen. Rhodes war ein Bergwerks-Magnat und Premierminister der Kapregion. Er hatte das Gelände im Jahr 1895 gekauft, um es vor Besiedlung zu schützen. Am 1. Juli 1913 wurde dann der Botanische Garten gegründet, ein 36 Hektar großer Garten innerhalb eines 528 Hektar großen Naturreservats. Erster Direktor war Harold Pearson, dessen Grab sich auf dem Gelände befindet und Kurator war J.W. Mathews, nach dem heute der Steingarten benannt ist. Das Besondere an diesem Park: Hier werden nur einheimische Pflanzen gezeigt. Von Prtoteeen über Heidekräuter, Spekboom, Palmfarne bis Gräser. Dies lockt auch heimische Vögel an, die man hier gut bei einem Rundgang beobachten kann.

Bevor wir uns aber auf den Weg machten um das weitläufige Gelände zu erkunden, meldete sich der Hunger. So war unser erster Anlaufpunt das Restaurant Moyo direkt hinter dem Eingangsbereich. Hier fanden wir einen schönen, schattigen Platz in einem Pavillon auf der Terrasse und eine breite Auswahl an Getränken und Speisen. Da wir am Abend schon in einem Restaurant reserviert hatten, entschieden wir uns für leichte Küche. Michael bestellte einen Salat mit Huhn, ich hatte mich für Salat mit Avocado und Schafkäse entschieden. Dazu tranken wir Milchshakes und Kaffe. Als wir alles vor uns hatten, waren wir endgültig in Südafrika angekommen: nette Bedienung, tolles Ambiente und absolut leckeres Essen zu einem günstigen Preis. So gestärkt konnte die Erkundung der Gärten beginnen.






Rundgang

Natürlich haben wir in wenigen Stunden nicht alles geschafft, was es hier zu sehen gibt. Man kann auch alle Wege virtuell mit Google Street View entlang gehen. So bekommt man schon mal vorab einen schönen Eindruck, was dann vor Ort geboten wird. Einen halben Tag Zeit sollte man sich für den Besuch schon nehmen.

Überall stehen Bänke am Wegrand, um in Ruhe die Natur zu genießen. Am Wochenende hatten sich Familien zum Picknick auf den Rasenflächen verabredet, die Kinder spielten und liefen hinter Perlhühnern und Nilgänsen her. Auch für Geburtstage, Jubiläumsfeiern und ähnliches ist der Garten sehr beliebt. Rasen betreten ist hier erlaubt. Die Athmosphäre war fröhlich und leger, die Natur sehr beeindruckend. Auf Grund der Lage gibt es hier Berghänge und Täler, man muss zu einigen Ecken ganz schön heftig bergauf steigen. Hier beginnt auch der Weg durch die Skeleton Gorge, einer der beliebtesten Wanderwege hoch zum Tafelberg. Für Wanderfreuinde gibt es noch andere Wege, so kann man in Richtung Norden am Rhodes Memorial entlang zum Devil’s Peak wandern, oder nach Süden bis zum Constantia Nek.

Wir liefen vom Restaurant erst einmal in Richtung Colonel Bird's Bath und dann hoch zum Fynbos Walk. Es gibt Sukkulentenbeete, den schon oben erwähnten Mathew’s Steingarten, ein Arboretum, eine Abteilung mit einheimischen Nutzpflanzen, ein Duftbeet und sogar einen Blindenpfad. Auch wird mit der Anlage eines "water-wise garden" versucht, wassersparende Pflanzen für die Gärten am Kap attraktiv zu machen. Schließlich herrschte gerade eine schlimme Dürre, die Wasserspeicher der Umgebung waren nur noch zu weniger als 30% gefüllt und reichten statistisch gesehen nur noch für weniger als 2 Monate. Das war zu wenig bis zum Beginn des Winterregens.

Am Protea Garden konnten wir Sunbirds beobachten und viele kleine Vögel im Wald. Über unseren Köpfen kamen Helikopter der Feuerwehr vorbei, die gerade den Buschbrand am Karbonkelberg in Hout Bay auf der anderen Seite des Berges bekämpften. Zwichen Newlands und Universität liegt auf der Ostseite des Tafelbergs die Basis der Firefighter, wo die Helis zum Auftanken und zum Schichtwechsel der Piloten immer wieder mal vorbei mussten.

Einen einmaligen Blick von oben auf die Baumgipfel und in die Umgebung hat man von der Boomslang. Seit Mai 2014 gibt es diese neue Attraktion, ein Tree Canopy Walkway. Dieser Baumwipfelweg, auf Afrikaans liebevoll Baumschlange genannt, wurde erbaut, um das hundertjährige Bestehen des Gartens zu feiern.

Der hölzerne Ausichtsweg ist insgesamt 130 Meter lang und erreicht am höchsten Punkt eine Höhe von 11 Meter über dem Gelände. Der Pfad windet sich wie eine Schlange durch den Waldteil des botanischen Gartens und ist mittlerweile sicher das beliebteste Fotomotiv. An verschiedenen Punkten wurden noch verbreiterte Aussichtspunkte errichtet, die es den Besuchern erlauben, in Ruhe die darunter liegende Flora und Fauna zu betrachten. Über 400 verschiedene Bäume sind aus nächster Nähe zu sehen. Vom Weg aus hat man auch schöne Ausblicke auf den direkt angrenzenden Tafelberg und das Häusermeer von Kapstadt. Es wackelt leicht, weil immer Leute darüber gehen. Alleine ist man hier eher selten. Die einzelnen Segmente und die Zugänge sind so gut in die Landschaft integriert, dass der Pfad aus der Ferne kaum zu sehen ist. Er ist aber gut ausgeschildert und man kann ihn nicht verpassen.

Am Ende des Rundgangs kommt man noch an einem Gewächshaus am Haupteingang vorbei. Hier werden Pflanzen der wichtigsten anderen Vegetationsgebiete Südafrikas gezeigt: aus der Karoo, der Fynbos Region und der Savanne. Es gibt noch einen Shop mit den üblichen Souvenirs, dann steht man wieder auf dem Parkplatz. Um die Ecke können die hiesigen Gartenbesitzer auch einheimische Pflanzen kaufen.







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