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NEBENSTRECKEN

Nachdem wir den Vormittag im Kamberg Nature Reserve mit seinen schönen San-Zeichnungen und den interessanten Filmen verbracht hatten, beschlossen wir, mal wieder einige Nebenstrecken auf unbefestigten Straßen zu fahren.

Kommt man aus Kamberg heraus, so gabelt sich nach wenigen Kilometern die Straße. Einmal links nach Rosetta und rechts in Richtung Nottingham Road. Wir folgten der holperigen Piste nach rechts und nach 13 km bogen wir dann nochmals rechts ab, in Richtung Himeville.

Die Starße schlängelt sich nun 32 Kilometer fast ohne Verkehr durch grüne Hügel vorbei an einsamen Gehöften und Viehweiden bis nach Lower Lotheni, einer Straßenkreuzung mit kleinem Supermarkt - anscheinend der einzige Versorgungspunkt auf der ganzen Strecke von Rosetta bis Himeville weiter südlich.

Die Gebirgswelt ist hier nicht ganz so spektakulär wie in Giants Castle oder gar im Norden im Royal Natal National Park. Dafür haben die sanften Ausläufer der Berge hier den Reiz der touristischen Einsamkeit und im Winter wird es hier schnell sehr kalt mit teilweise viel Schnee. Wir hatten Glück im Mai und die Sonne schien warm, die Nächte brachten allerdings schon Frost.

Touristen kommen hierher wegen der intakten Natur, den kristallklaren Flüssen, der vielen Forellenseen und der lieblichen Täler. Angeln, Reiten und Wandern sind die vorwiegenden Freizeitaktivitäten in diesem Teil der Bergwelt. Belmont, Watersong und Rainbow Adventures sind hier entsprechend ausgestattete Übernachtungsmöglichkeiten mit Abenteueranschluss.

Ein kurzes Stück führen wir dann durch ein abgelegenes Dorf in Richtung Lotheni Nature Reserve, (manchmal auch Loteni geschrieben). Hier kommen wohl wenig weiße Gesichter vorbei und wir wurden ziemlich angestarrt. Die Straße führt durch ein schönes breites Flusstal, auf dem ersten Drittel zum Nature Reserve umgeht die Straße hoch am Berghang eine enge Schlucht namens Pingpong Cutting. Hier fährt auch kein Schulbus mehr, von der Abzweigung bei Lower Lotheni an müssen die Kinder und Jugendlichen zu Fuß laufen, und Richtung Berge zieht sich die Siedlung sehr verstreut ziemlich weit hin.

Am Ende des Tals steht man dann wieder in lädlicher Einsamkeit unter Kühen und Hirten an den Toren zum Nature Reserve. Hier gibt es einen beliebten Rundwanderweg, den 6 Stunden dauernden Eagle Trail, und es steht ein Camp mit Hütten und Campingplatz für Selbstversorger zur Verfügung. Ausserdem kann man das kleine Lotheni Settlers Museum besichtigen, untergebracht in einem Haus aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Es zeigt den viktorianischen Lebensstil der frühen Siedler.

Wer hier wandern möchte, zum Beispiel zum Jacobs Ladder Wasserfall sind es nur 2 km, der sollte aber in der Umgebung wohnen. Wir hatten leider auf unserer Rundfahrt dafür keine Zeit. Für ganz hart Gesottene gibt es an einer Stichstraße etwa 10 km abseits noch einen Campingplatz namens Highland - an einem kleinen Fluss gelegen sicher ein beliebter Spot für Hardcore-Angler.

Sani Paß

Auch für die größte Attraktion der Region muss man sich mehr als einen halben Tag Zeit nehmen: eine Fahrt auf den Sani Paß, einer der spektakulärsten Paßstraßen in Südafrika. In Serpentinen schlängelt sie sich durch die Berge um schließlich auf einer Höhe von 2.874 m.ü.M. diese Barriere zu durchbrechen und den Grenzposten nach Lesotho zu erreichen. Der sehenswerte Teil der Strecke, die eigentliche Passstraße, liegt schon jenseits der Grenze von Südafrika: Das Stück Niemandsland ist hier etwa 10 km breit.

Bis 1955 war der Paß nur ein einfacher Reitpfad, bis Anfang 1999 waren hier ausschließlich allradgetriebene Fahrzeuge zugelassen, und auch heute ist insbesondere nach heftigen Regenfällen im Sommer sowie bei Eis und Schnee im Winter der Einsatz von 4x4-Fahrzeugen Pflicht. Im Zweifelsfall wird man von den Grenzposten abgewiesen.

Um da jegliches Risiko auszuschließen sollte man einen lokalen Tourguide buchen, der einen mit einem geeigneten Jeep hinauf nach Lesotho fährt. Je nach Wunsch kann man mit einer Gruppe fahren - sofern sich eine ausreichende Anzahl Mitfahrer gefunden hat - oder einen Wagen mit Fahrer für sich allein mieten. Wir haben uns das für einen anderen Urlaub vorgenommen, da diese Touren immer sehr früh starten und man vor Ort übernachten muss. Angesichts der Öffnungszeiten der Grenzstationen ist das auch sinnvoll: Man muss sich schon etwa um 14:30 spätestens auf den Rückweg machen, da die Grenze von Südafrika um 16:00 geschlossen wird. Reisepass nicht vergessen!

Hier ist ein Bericht über den Sani Paß und seine Umgebung.

Sani Sauter

Die Region unterhalb des Sani Pass hat sich als Tourismusverband unter dem Namen Sani Saunter (sprich: ßani ßonta) zusammengeschlossen. Es gibt eine sehr schöne Webseite mit vielen Inforamtionen zu dieser Region im Internet unter www.sanisaunter.de/.

Nach Lotheni kommt man noch an einer Abzweigung zum Vergelegen Nature Reserve vorbei, ebenfalls ein friedlicher und abgelegener Naturpark, in dem einige Antilopenarten leben. Hier gibt es keine Übernachtungsmöglichkeit. Dahinter erhebt sich, schon in Lesotho, der 3.482 Meter hohe Thaba Ntlenyana. Er ist der höchste Gipfel südlich des Kilimandscharo.

Kurz vor Himeville endet dann an der Abzweigung zum Sani Pass die ruppige Nebenstrecke und die Straße trägt wieder eine Asphaltdecke. Himeville ist ein netter, kleiner Ort der hauptsächlich aus einer Hauptstraße besteht. Mit seinen gepflegten Blumengärten vor weißgestrichenen Häusern könnte er auch irgendwo in England liegen, wäre da nicht die Bergkulisse im Hintergrund.

Underberg ist schon etwas größer mit besserer Infrastruktur. Von hier führt die R 617 in Richtung N 3 und Pietermaritzburg.

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Sani Pass

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