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RUND UM FINKE

Nach dem Besuch des Lambert Gravitational Centre ging es noch 21 km weiter auf der guten Gravel Road bis wir den kleinen Ort Finke erreichten. Diese Community, welche von den Aborigines eigenständig verwaltet wird, bietet einige grundlegende Versorgungsmöglichkeiten wie Tankstelle und Minishop. Leider war es schon sehr spät und wir konnten uns hier nicht lange aufhalten, denn wir wollten noch bei Tageslicht die sandige Furt des Finke River durchfahren.

Finke wird einmal im Jahr zum Schauplatz des Finke Desert Race, welches etwa am Flughafen von Alice Springs beginnt und 243 km nach Finke und dann wieder zurück führt. Der Finke Race Track verläuft meist parallel zum Bahndamm des Old Ghan und war die ehemalige Serviceroad der Reparatur-Trupps aus der Zeit, als die Strecke hier noch in Betrieb war. Heute fährt der moderne Zug einige dutzend Kilometer weiter westlich auf einer vor Überschwemmungen und vor Versandung sicheren Strecke und der alte Bahndamm ist nun der Old Ghan Heritage Trail, dem wir in den nächsten Tagen folgen wollen.

Ein großes Hindernis der beiden Tracks befindet sich direkt vor oder hinter Finke, nämlich das Bett des Finke River. Nach Regen ist die sandige Furt durch das Flussbett unpassierbar, weil das Wasser hier dann bis über einem Meter tief sein kann. In der Regenzeit sollte man sich auf jeden Fall vorher irgendwo erkundigen, ob diese Furt überhaupt passierbar ist.


Finke River

Im Mai war der Finke River allerdings knochentrocken, es hatte lange nicht mehr geregnet. So passierten wir Finke, fuhren vorbei an einigen Sport treibenden Jugendlichen auf einem Bolzplatz, die freundlich winkten. Danach verzweigte sich der Track, es gab mehrere Fahrspuren und wir folgten einer von ihnen auf gut Glück nach Sonnenstand und der ungefähren Fahrtrichtung. Irgendwie landet man dann aber fast automatisch nach Müllkippe und diversen Abzweigungen an der Furt des Finke River.

Ein wenig Bammel hatten wir schon, denn man liest heftige Schilderungen dieser Durchfahrt. Das Flussbett ist sehr sandig, aber nicht übermäßig schlimm zu befahren. Wenn es feucht ist kann es wohl sehr tiefgrundig sein. Wir kamen mit eingeschaltetem Allradantrieb zügig voran und erreichten schon nach kurzer Zeit das andere Ufer, durch wunderschöne alte Flusseukalypten erkennbar. Doch dann wurde die Strecke erst einmal richtig heftig, denn nach dem Fluss durchfuhr man nun im Schwemmland tiefe Sanddünen, die durch Strömung und Wind hier zusammengeweht wurden. Auf dem schmalen Track gruben wir uns stellenweise durch recht tiefen Sand mit einer Fahrspur in der Mitte. Kein anderes Auto kommt uns entgegen und langsam sinkt die Sonne zum Horizont. Wir müssen einen geeigneten Stellplatz für die Nacht finden, bevor es dunkel wird. Nach einigen Kilometern Fahrt haben wir endlich die Möglichkeit, den Track zu verlassen. Bis dahin hatten hohe Sandwälle rechts und links der Piste ein Abzweigen erschwert oder wir befanden uns noch innerhalb der Grenzen des Apatula Aboriginal Land Trust.


Ein Platz im Outback

An einem netten, geraden Stellplatz noch weit vor Paddys Plain parkten wir den Camper ein paar Meter rechts von der Piste und schauten uns im letzten Licht noch ein wenig um. Die Gegend erschien wie ausgestorben, wir hörten kaum Vögel und es zeigten sich auch keine größeren Tiere. Nur einige Löcher im harten, trockenen Boden zeugten von nächtlicher Aktivität kleinerer Säugetiere wie Mäuse. Die Sonne ging schnell unter, der Sonnenuntergang war nicht besonders spektakulär, weil ein kleiner Höhenzug im Weg war und sich keine einzige Wolke am Himmel zeigte. Ein einziges Auto fuhr noch nach Einbruch der Dunkelheit an uns vorbei. Nach einem gemütlichen Abendessen fielen wir dann recht früh und todmüde nach der langen Fahrt ins Bett.

Am nächsten Morgen wachten wir zeitig auf, trödelten aber so lange herum und frühstückten so ausgiebig, dass wir doch nicht vor 8:00 Uhr auf der Piste waren. Tiere sahen wir hier auch am Morgen so gut wie keine, nur ein paar Spuren zeugten von nächtlicher Mäuseaktivität. Wie es weitergeht ist auf der Seite vom Old Ghan Track zu lesen.


Google Map zum Thema

Sandiges Finke River Crossing

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