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COGMANSKLOOF

Wenn man in der schönen Unterkunft Exhale Cottage über Montagu in Richtung Ashton und weiter nach Bonnievale oder ins Robertson Valley zu einem der bekannten Weingüter fahren möchte, dann führt die Straßemit der Nummer R62 auch 6,5 Kilometer lang durch die malerische Cogmanskloof.

Sie folgt hier weitgehend dem Kingna River durch die Langeberge. Da der ursprüngliche Weg folgte einst mehr oder weniger nur dem Flußbett, daher wurde die Straße früher oft weggespült und war somit sehr gefährlich. Aber erst als im Jahr 1867 eine Flut zwölf Menschenleben kostete, versuchte man hier einen sicheren Durchgang zu schaffen. Der im Sommer unscheinbare Fluss, der dann nur wenig Wasser führt, kann nach heftigen Regenfällen zu einem mächtigen Strom anschwellen und große Schäden anrichten.

Das Vorhaben mißlang und die Bauarbeiten wurden nur 3 Jahre später eingestellt. Der bekannte Passbauer Thomas Bain nahm sich der schwierigen Aufgabe an und begann im Jahr 1873 mit 32 Arbeitern mit der Konstruktion. Technisch gesehen handelt es sich hier eher um einen Durchgang als um einen Pass, da die Höhenunterschiede gering sind. Das gerade im Jahr 1867 erfundene Dynamit war in Südafrika nur schwer zu bekommen, daher sprengte er hier die Felsen für den Bau des Tunnels mit dem weitaus gefährlicheren Schwarzpulver.

Wie bei so vielen Pässen in der Region war Thomas Bains auch hier erfolgreich und nur vier Jahre später konnte dieser eingeweiht werden. Durch den leichteren Zugang sorgte er für einen wirtschaftlichen Aufschwung in der nun besser erreichbaren Kleinen Karoo. Aber erst im Jahr 1915 war der Weg ganzjährig befahrbar, nachdem man eine Brücke über den Fluss gebaut hatte. Da war die Strecke noch eine Gravel Road, geteert wurde erst 1931 und der Verlauf danach noch mehrmals geändert.

Der ursprüngliche Name der Stadt, Cogmanskloof, wurde nach dem beliebten Kap-Kolonialminister John Montagu umbenannt und später wurde der alte Name für den Pass gewählt.

Wie anfällig die Straße bis heute noch ist, zeigte die große Flut im März 2003. Dabei wurde die Brücke vor Montagu weggespült und der Ort war 3 Wochen lang von Westen aus nicht mehr erreichbar. An der Brücke stehen auch einige Flutmarker.

Ab 2015 wurde der gesamte Streckenabschnitt dann nochmals von Ashton bis Montagu sehr aufwändig modernisiert. Dafür waren umfangreiche Sprengungen erforderlich, was immer wieder zu langen Straßensperrungen geführt hat. Erst im Dezember 2022 wurden die letzen Baustellen entfernt und so konnten wir 2024 die neue Straße befahren.

Am Strassenrand wurden Halteplätze angelegt, von denen aus man die umliegende Bergwelt bewundern kann und Schilder informieren über den Bau der Strecke. Wir sahen am Fluss sogar einige Frankoline im dichten Grün und waren an den Halteplätzen meist alleine, während der Verkehr vorbeirauschte.

Hoch oben, auf einem Felsen, wurde im Burenkrieg 1899 ein Fort gebaut. Da kann man hochklettern und hat sicher eine schöne Aussicht, was wir aber leider nicht gemacht haben, weil wir keinen Pfad gesehen haben. Das es sich lohnt, ist unten auf dem 360° Street View zu sehen. Nur aus wenigen Perspektiven sieht man von unten überhaupt die Ruinen.

Hoffentlich ist man mit dem Neubau hier jetzt auf zukünftige Jahrhundertfluten vorbereitet.









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