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BARILOCHE

Dies ist eine ältere Seite, neuere Infos und Bilder von einem zweiten Patagonien-Besuch im Oktober 2014 findet Ihr auf den Seiten Der Ferienort San Carlos de Bariloche, Der Vulkan Tronador bei San Carlos de Bariloche und Die Halbinsel Llao Llao bei San Carlos de Bariloche.

San Carlos de Bariloche, die Touristenhochburg am Rande der nordpatagonischen Anden, erreichten wir von Süden her über die Ruta Nacional No.258. Von Waldgebieten umgeben windet sich die Straße von El Bolson über Rio Villegas und Villa Mascardi über mehrere Pässe in Richtung Bariloche.

Diese für patagonische Verhältnisse große Stadt ist wunderbar gelegen am See Nahuel Huapi, umgeben vom gleichnamigen ca. 760.000 ha großen Nationalpark und schneebedeckten Bergen. Die Natur lädt im Sommer zum Wandern und im Winter zu Ski-Abfahrten ein, außerdem bietet der Ort eine perfekte touristische Infrastruktur. Buenos Aires ist 1.640 Kilometer oder knapp 2 Flugstunden im Netz der innerargentinischen Fluglinien entfernt und so besuchen jährlich rund 600.000 Touristen die Stadt.

Bariloche ist sehr beliebt bei den Argentiniern, man nennt die Region rundum auch die "Argentinische Schweiz" und ein wenig wie in der Schweiz sieht es hier auch aus. Was Mar del Plata für die Atlantikküste verkörpert, ist Bariloche für die argentinische Seenregion: Ein lebendiges, auf den Massentourismus zugeschnittenes, aber dennoch sehenswertes Urlaubsziel.

Vielleicht ist dies einer der Gründe, warum wir uns nach einsamer Fahrt entlang der Ruta 40 im abgelegenen und menschenarmen Süden hier nicht so recht wohlfühlten. Sicher ist die Landschaft herrlich, gute Infrastruktur vorhanden und die Natur, sobald man ein wenig außerhalb ist, im Gegensatz zu unseren Alpen auch wieder ziemlich menschenleere Natur.

Sehr beliebt ist die Flotte von Ausflugsbooten und Katamaranen, die auf dem 550 km2 großen und 400 m tiefen Nahuel Huapi unterwegs ist, immer mit den schneebedeckten Bergen als Kulisse. Es werden einige Inseln im See angefahren, die berühmteste heißt Isla Victoria. Darauf befindet sich der größte Myrthenwald der Erde, der Bosque de Arrayanes.

Oder man machte eine Mietwagenfahrt entlang der berühmten 7-Seen-Route nach San Martin de Los Andes, die ich auf anderen Seiten ausführlicher beschreibe.

Man kann auch mit einer Seilbahn zum Drehrestaurant auf den Cerro Otto, dem Hausberg von Bariloche, fahren und die Aussicht genießen, leider war es bei unserem Aufenthalt dafür zu bewölkt.

Der Rummel im und um den Ort schockte uns nach Ankunft erst einmal, nachdem wir aus dem kargen und so unterschiedlichen südlichen Patagonien kamen. Und das, obwohl gerade Nebensaison war. Hochsaison mit stark angehobenen Preisen ist hier im Juli und im Januar/Februar.

Vom Süden her kommend fuhren wir von der Bergseite in den Ort ein, dort, wo sich Neubauviertel und Behelfsquartiere der Landflüchtlinge an der Wachstumsgrenze der Bebauung über die Hochebene ausdehnen. Das sah nicht so nett aus wie die Promenade und die Nobelhotels am Seeufer. Negativ faällt vor allem auch der Verkehr auf, der sich am Abend über die Küstenstraße in Richtung Llao Llao und durch die Stadt quälte. Wir wohnten ein wenig außerhalb in den Cabañas La Aldaba in Richtung Lao Lao, wo wir davon nichts weiter mitbekommen haben.

Die Landschaft bietet hier im Herzen der Suiza Argentina außer etwas anderer Flora und Fauna für Mitteleuropäer eher wenig Überraschungen.

Im Ort

San Carlos de Bariloche, meist nur Bariloche genannt, wurde 1898 vom deutschstämmigen Carlos Wiederhold gegründet. Bereits in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts begann der Ort seinen Aufstieg als Touristenziel.

Den alpenländischen Charakter verdankt der Ort einer Idee des langjährigen Nationalparkpräsidenten Exequiel Bustillo. Was einst mit akribischer, alpenländischer Stadtplanung begann ist heute nur noch Wildwuchs, weil der Ort in nur 20 jahren um ein Vierfaches seiner ursprünglichen Grösse anwuchs.

Heute hat er 100.000 Einwohnern und eine durchwachsene Architektur, hässliche Hochhäuser neben den für die Region typischen rustikalen Holzbauten ergeben ein verwirrendes Stadtbild. Jetzt versteht man, warum es kaum Bilder von der Stadt gibt und viele Prospekte oft nur mit dem Traumblick auf das weit außerhalb liegende Luxushotel Llao Llao werben.

Grünanlagen, eine Promenade am See, vielbefahrene Straßen und noch einges an Architektur nach schweizer Vorbild neben vielen hässlichen Gebäuden gibt es im Zentrum zu sehen.

Auch die Produkte der hiesigen Schokoladenindustrie sorgen für Schweizer Ambiente, es gibt zahlreiche Verkaufsstellen von über 130 unterschiedlichen Unternehmen im Ort. Einige der Schoko-Supermärkte an der Haupt-Einkaufsstraße haben nicht nur ein eigenes Café, sondern sind dazu auch noch gekühlt und bunt beleuchtet. Fast könnte man sie mit einer Spielhalle verwechseln. Dazu kommen Bernhardinerfiguren mit Fässchen in den Schaufenstern und Hotels die den Namen Interlaken oder Edelweiß tragen.

Bariloche ist für seine sonstige Gastronomie berühmt, man bekommt Hirsch- und Wildschweinbraten, Zuchtforellen und -lachse, Fruchtaufstriche, Chutneys und Geräuchertes. Feinschmeckern sei ein Besuch im Laden der Familia Weiss empfohlen - zwei Besuche im gleichnamigen Lokal am Seeufer (s.o.) haben uns nicht enttäuscht.

Ansonsten gibt es "Kitsch as Kitsch can", Herdenauftrieb von meist argentinischen oder asiatischen Touristenscharen und Massen an Geschäften, die fast alle das Gleiche verkaufen: T-Shirts mit Aufdruck, Touristenkitsch, Schokolade oder Koffer und Sportausrüsung. So zeigt sich das Zentrum von San Carlos de Bariloche.

Weitere Infos gibt es hier: www.bariloche.com.ar und www.bariloche.org

Nationalparks

Rund um die Stadt liegt der Nationalpark Nahuel Huapi, er ist der größte in ganz Argentinien. Hier findet man seltene Pflanzen wie den Arrayane oder die Araukarie, die von der Form her etwas an eine Tanne erinnert, jedoch statt Nadeln feste grüne Schuppen trägt.

Bariloche liegt auf 770 Metern über dem Meer und der höchste Berg der Umgebung ist der Cerro Tronador (3.554 m.ü.M.). Am Cerro Catedral (2.390 m.ü.M.) findet im Winter Südamerikas größter Skizirkus statt, denn hier gibt es 32 Liftanlangen.

Trotzdem muss man nur 200 bis 300 Kilometer nach Süden fahren und hat dann drei weitere eindrucksvolle Nationalparks zum Erkunden in der Umgebung: Los Alerces, Lago Puelo und Lanín. 200 Kilometer im Norden schlißt sich der Nationalpark Lanin an. In der gesamten Region verstecken sich insgesamt 105 Seen und Lagunen, verbunden mit Wasserläufen von mehreren tausend Kilometern Fließlänge die natürlich ab und zu auch eindrucksvolle Wasserfälle bilden.

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Bariloche

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Steam from Bariloche, Argentina.

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