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LEEUWIN-NATURALISTE N.P.

Der 190 km² große Leeuwin-Naturaliste National Park liegt 267 km südlich von Perth im äußersten Südwesten von Australien. Ein schmaler und rauer Küstenstreifen zwischen zwei Kaps, die Namensgeber des Nationalparks waren und denen ich eigene Seiten gewidmet habe. Einmal im Norden das Cape Naturaliste und 120 km weiter im Süden das Cape Leeuwin. An beiden Punkten befindet sich ein Leuchtturm und dazwischen erstreckt sich auf einer ambossförmigen Halbinsel, stark zergliedert von Landwirtschaft und Ferienregionen, eine hübsche Naturlandschaft mit wilder Küste und ausgedehnten Höhlen im Inneren der Erde. Drei der unterirdischen Paradiese haben wir besucht: Jewel Cave, Lake Cave und Mammoth Cave.

Die Küsten des Nationalparks sind sturmgepeitscht, mit hoher Brandung und besonders bei Surfern sehr beliebt, die im Hauptort der Region, Margaret River, oder in den kleinen Orten an der Küste ihr Quartier beziehen. Die Gewässer sind fischreich, was viele Angler anzieht und es gibt auch geschützte Buchten, in denen man schwimmen kann. So wundert es nicht, das der Nationalpark ein sehr beliebtes Ferienziel ist, vor allem am Wochenende und in den Ferienzeiten, wenn die Bewohner von Perth sich auf den Weg ins Grüne machen.

Der Küstenstreifen im Nationalpark bietet viele Wanderwege, man hat die Wahl zwischen kurzen, einfachen Spaziergängen und anspruchsvollen Wegen für geübte Wanderer. So wie der 135 km lange Cape to Cape Track, der im Jahr 2001 vom Department of Environment and Conservation (DCE) eröffnet wurde. Die meisten landschaftlichen Highlights im Park sind aber bequem über asphaltierte Strassen mit dem Auto erreichbar und von den Parkplätzen läuft man oft nur kurze Strecken zu den Haupt-Sehenswürdigkeiten. Es gibt einige kurze Allradpisten, über die man zu entlegenen Küstenabschnitten gelangt, die vor allem bei Anglern und Surfern beliebt sind.


Historisches

Die Region zwischen den beiden Kaps ist in Australien einzigartig. Im Norden liegt die so genannte Leeuwin-Naturaliste Ridge. Dabei handelt es sich um ein 600 Millionen Jahre altes, von Kalkstein und Sanddünen überzogenes Granitgebirge. Hier befand sich einst der Meeresgrund, man findet Ablagerungen in einem 40 km breiten Streifen zwischen der heutigen Küste und dem Hauptkamm.

In den zahlreichen Höhlen fand man fossile Knochen von diversen Tieren, einige davon über 35.000 Jahre alt. So wie die Überreste Tasmanischer Tiger (Thyiacine), die hier vor ca. 25.000 Jahren starben. Man kann auch den Knochen eines Riesenwombats (Zygomaturus) bestaunen oder die Geräte von Aborigines, was eine frühe Besiedlung der Region beweist.

Erstmals von Europäern erwähnt wurde das Land im Jahr 1622. Ein niederländisches Schiff der Ostindien Kompanie namens De Leeuwin, die Löwin, entdeckte die Küste und nannte den Landstrich Leeuwins Land, bevor es nach Java zurückkehrte. 1685 ankerte J.P.Poereboom in der Flinders Bay und verfasste eine Schrift über die lokalen Aborigines und ihre Kultur. Danach folgten zahlreiche bekannte Entdecker wie George Vancouver, Matthew Flinders und Nicolas Baudin.

Der erste Wirtschaftszweig der Region waren Robben und Walfang, gefolgt von der Holzindustrie und natürlich wurde das Land immer als Weideland genutzt.In letzter Zeit gewann die Region zunehmend an Bedeutung als Weinproduzent und als Ferienziel.


Im Park

Wer im Leeuwin-Naturaliste National Park herumreist, der weiß eigentlich nie genau, ob er sich gerade im Nationalpark oder außerhalb befindet, denn das Gebiet ist stark zergliedert und zersiedelt. Zwischen geschützten Wäldern und Höhlen befinden sich Weinkellereien, Käsereien, Läden mit Kunsthandwerk, Galerien, Ferienwohnungen und Studios mit Töpferwaren. Es lohnt sich einige der kleinen Gewebebetriebe zu besuchen. Die meisten Winzer bieten Weinproben und einige haben auch Restaurants. Man sollte sich allerdings in der Region allgemein auf ein hohes Preisniveau einstellen.

Der im Inland gelegene, 3.200 ha große Boranup Forrest wurde zwischen 1882 und 1913 durch eine der ersten großen Holzfirmen fast abgeholzt. Das letzte Sägewerk schloss um 1913. Seitdem konnte sich der Karri Wald hier ein wenig regenerieren, auch wenn die ältesten Bäume weniger als 100 Jahre alt sind und immerhin bis zu 60 Meter hoch. Im jungen Wald wachsen zwischen den Karris auch unzählige Grasbäume. Ein schöner Weg, der Boranup Drive, führt mittenhindurch zu einem im Wald gelegenen Campingplatz. Er beginnt kurz hinter der Lake Cave und endet im Süden vor der Abzweigung nach Karridale. Auch wenn er nicht asphaltiert ist, kann man ihn doch mit einem normalen Fahrzeug befahren. Unterwegs trifft man auch viele Wanderer und sollte öfters aussteigen, um die Vogelwelt und die hohen Karris zu genießen.

Es gibt ein paar weitere Campgrounds auf dem Gelände des Nationalparks, den schon erwähnten im Boranup Forrest und den großen Conto Campground umweit der Caves Road. Auf letzterem haben wir übernachtet und stellten erstaunt fest, dass dort Alkoholverbot herrscht. Und das inmitten einer Weinregion. Ansonsten gibt es zahlreiche Caravanparks in den Orten Dunsborough, Margaret River, Augusta, Prevelly, Hamelin Bay und Gracetown. Wir haben uns für eine Nacht für den Campingplatz in Yallingup entschieden, der beste Lage zum schönen Sandstrand bietet und der teuerste der gesamten Reise war.

Im Winter kann man von den Küsten aus die alljährliche Wanderung der Wale beobachten. Im Juli ziehen Südliche Glattwale und Buckelwale in die nördlich gelegenen Paarungsgründe und im Oktober und November kommen sie auf ihrem Rückweg in den Süden wieder an der Küste vorbei. Die besten Plätze für die Beobachtung von Land aus sind die beiden Kaps, die Region am Sugarloaf Rock und der Gracetown Lookout in der Cowaramup Bay.

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Von Kap zu Kap

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