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CALDEIRA VELHA

Oh je, wo fange ich an? Bei der Vorbereitung auf den Azorenurlaub stand ein Bad in Caldeira Velha eigentlich fest auf dem Programm.

Es handelt sich hier um ein Monumento Natural mit Thermalquellen, einigen warmen Becken, eins davon mit Wasserfall, und einem botanischem Lehrpfad. All das eingebettet in dichten Lorbeerwald. Die Caldeira Velha liegt auf einer Höhe von 628 m über dem Meeresspiegel und wurde 2008 als Biosphärenreservat eingestuft. Der schnellste Weg hierher führt von Norden über die Regionalstraße EN5-2A, dann 7 Kilometer südlich vom Zentrum der Stadt Ribeira Grande abbiegen auf der EN5-2A und der Straße 10 Minuten wieder nach Norden bis zum Parkplatz folgen. Diese Straße führt weiter nach Süden am Lagoa do Fogo mit einigen interessanten Miradores vorbei.

Sehr verführerisch sind die Fotos der badenen Schönheiten, die alleine unterm schönen Wasserfall stehen oder die dampfende Thermen zeigen mit 2-3 Leuten drin. Tja, ich glaube die meisten Bilder sind schon etwas älter, aus Zeiten als dieser schöne Ort noch ein Geheimtipp war.

Wir haben es beim ersten Aufenthalt im Osten von São Miguel nicht geschafft, hierher zu kommen. Denn man kommt nicht einfach an und geht schwimmen, man muss sich voher online einen Zeitslot buchen und kann dort sehen, wie viele Plätze noch frei sind.

Im Jahr 2013 wurde der kostenpflichtige Eintritt eingefüht, 2021 kam dann das Online-Reservierungssystem hinzu, um die ständig wachsende Besucherzahl zu steuern. Und das passte uns gar nicht in die Tagesplanung, die auf Grund des Wetters flexibel bleiben sollte.

Buchen kann man den Besuch hier: Caldeira Velha Environmental Interpretation Centre. Dort wird auch in Echtzeit bis zum Vortag angezeigt, wie viele Plätze noch frei sind.

Kamen im Juli 2014 insgesamt 17.653 Besucher waren es im Juli 2016 dann schon 27.610 Besucher und die Tendenz ist seitdem steigend. Insgesamt waren es von 2013 bis August 2023, also in knapp 10 Jahren, über 1,6 Millionen Gäste.

In der Vorsaison im Mai hätten wir durchaus auch am Vortag noch Plätze in einem Slot bekommen, später in Sommer zur Hochsaison ist hier zu beliebten Zeiten regelmäßig ausgebucht.

Seit 2021 gibt es Kapazitätsgrenzen und man liest an sehr vielen Stellen im Netz folgende Zahlen: Die Zeitfensterstickets gelten jeweils 2 Stunden, davon sind 40 reines Parkticket und 30 Kombi-Tickets inklusive Benutzung der Pools pro Zeitfenster. Schön wärs! Manche schreiben schon von maximal 125 Besuchern gleichzeitig im Park, und maximal 50 Personen in den Thermalbecken.

Aber wer sich im Jahr 2025 die aktuelle Webseite genauer ansieht, der kann sagen: Auch das war einmal.

Pro Zeitslot von 90 Minuten werden jetzt ohne Baden 150 Besucher reingelassen und in die vier Becken können gleichzeitig 100 Menschen. Das ist ein mittlerweile ein Vielfaches von dem, was bisher galt. Und da wundert man sich, wenn das Ganze hier Massenauflauf ist?

Ehrlich gesagt haben wir schon weltweit schöne Thermalquellen mit nur wenigen Menschen teilen müssen, egal ob in Neuseeland oder Argentinien, so dass wir hier zum Baden gar keine Lust mehr hatten. Man muss ja nicht alles mitmachen, den Thermalpool im Parque Terra Nostra in Furnas fanden wir viel schöner.

Als wir dann am Ende des Urlaubs noch mal ein paar Nächte im Westen von São Miguel wohnten, kamen wir am Nachmittag hier vorbei und haben uns spontan doch zu einem Besuch ohne Baden entschlossen, um uns das ganze Mal anzusehen. Der Parkplatz in der Kurve direkt vor den Kassenhäuschen hat nur Platz für etwa 25 Fahrzeuge, etwas weiter unten im Tal wurde inzwischen ein neuer Parkplatz für über hundert Fahrzeuge gebaut, mit einem ungepflasterten Overflow dahinter. Achtung, in der Hochsaison kommt man mit dem Leihwagen nur von Norden aus genau bis zu diesem Parkplatz, die Straße weiter in Richtung Süden zum Lagoa do Fogo ist gesperrt und nur für Tourbusse und Einheimische befahrbar.





Baumfarn

MichaelBecken und Baumfarn

Kurzbesuch

Ein Besuch hier spielt sich so ab: Zu den Wechselzeiten der Timeslots bilden sich zwar Schlangen an der Kasse, aber die meisten haben ja vorgebucht und ihre Eintrittskarte auf dem Smartphone, die sie nur vorzeigen müssen. Der Eintritt kostet 10,00 Euro mit Bad, 3,00 Euro nur der Wandel-Besuch und für Senioren ab 65 Jahren sogar nur 1,00 Euro. Wir zahlten also nur 4,00 Euro Eintritt. (Stand 2025)

Es gibt ein Besucherzentrum und einfache Umkleiden und Duschen, die man vorab und hinterher nutzen muss. Die recht kleinen Schließfächer, die sich hinter den Umkleiden befinden, kosten 2,00 Euro und müssen mit gebucht werden. Anwohner der Azoren zahlen keinen Eintritt.

Die beste Tageszeit für einen Besuch der Caldeira Velha ist der frühe Morgen. Außerdem ist es während der Mittagszeit und am frühen Nachmittag etwas leerer, da viele Leute dann Essen gehen. Das sieht man auch online an der Anzahl der noch freien Plätze.

Einige Leute vor uns in der Kassenschlange wollten baden und wurden abgewiesen, weil ausgebucht, und liefen mit langen Gesichtern zurück zum Auto. Wir wollten ja nicht baden und uns das Ganze nur einmal ansehen und konnten direkt rein.

In Caldeira Velha gibt es vier Becken mit Temperaturen zwischen 25ºC und 38ºC. Die Hauptattraktion ist zweifelsohne der Wasserfall am Ende des Parks, der eine fantastische Kulisse für Fotos bietet und bei unserem Besuch im Juli eher ein schmales Rinnsal war. Hier dürfen maximal 30 Leute gleichzeitig rein.

Das Becken für diesen Wasserfall ist auch nicht so warm wie die anderen Becken, daher fängt man oft hier an. Die anderen Becken sind nicht tief, so dass man hier sitzen kann.

Dabei sollte man alte oder dunkle Badekleidung und keinen Schmuck tragen, weil sich vom Wasser beides verfärben kann. Auch ist das eisenhaltige Wasser zwar gut für die Haut, aber nicht für die Haare. Es kann sie austrocknen, daher sollten man Haare nicht ins Wasser legen, insbesondere gefärbte Haare können hier ihre Farbe verändern.

Enttäuschend war die Tatsache, dass die paar Wanderpfade, die irgendwie vom Hauptweg wegführten, alle gesperrt waren. Wir kamen nur zu den Becken. Gärtner mit lauten Geräten liefen im laufenden Betrieb herum und machten Krach.

Im Gelände selbst verläuft es sich zwar etwas, aber es gibt keine Chance mehr für die Bikinischönheit, sich alleine unterm Wasserfall abzulichten. Und so romantisch, wie so oft beschrieben, ist es hier wahrscheinlich nur noch im Winter. Das es auch anders geht, zeigt das etwas ältere Video unten.

Die weiter unten liegenden Becken sind heißer, bei einem liegt die speisende heiße Quelle mit quasi kochendem Wasser nur ein paar Meter daneben. Das Wasser blubbert in der Quelle und plätschert über ein kleines Rinnsal neben dem höhergestellen Steg in das Badebecken hinein.

Scheinbar alle finden es hier toll und hatten ihren Spaß, bei uns setzte eher ein Fluchtreflex ein. Komische Rentner eben, die lieber alleine in der Wüste sitzen als in einer vollen Badeanstalt.

Wir gingen zurück zum großen Parkplatz und fuhren weiter ins einsame Vale das Lombadas.






Sackgasse


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