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In den letzten Tages des Urlaubs wohnten wir in einem schönen Haus in der Unterkunft Moinho das Feteiras westlich von Feteiras an der Südküste. Das Wetter in diesen Tagen lud uns nicht unbedingt zum Baden ein, aber wir haben einige Stellen entlang der Küste zwischen Feteiras und Mosteiros besucht.
Etwas weiter unterhalb unserer Unterkunft befindet sich eine Badestelle namens Piscina do Porto dos Batéis, ein Bild von Yves an einer Hausmauer weist den Weg zum offiziellen Schwimmbad von Feteiras durch die Rua do Porto.
Von der Freienwohnung aus sind es nur gut 10 Minuten bis zum Meer, aber die haben es in sich für einen kurzen Abendspaziergang. Man wird zuerst von jedem Grundstück aus von mindestens 2 Hunden angebellt, wenn man zu Fuß die Straße entlang geht. Dann geht es sehr steil 25% bergab und das muss man dann natürlich auch wieder hoch. Leider hat sich der Weg nicht wirklich gelohnt, denn unten ist nicht wirklich viel Spektakuläres zu sehen. Die alte Badestelle wirkte teilweise wie eine Ruine, andere Teile waren wohl gerade eine Baustelle, Mauern und Treppen wurden frisch betoniert.
Am nächsten Tag fuhren wir dann mit dem Auto durch die Orte Candelária und Ginetes. Dort zweigt eine Stichstraße ab, die zum sehr schönen Leuchtturm Farol da Ferraria führt. Er liegt malerisch auf einer Klippe, an der westlichsten Spitze von São Miguel. Umgeben von grünem Gras, sanften Hügeln und Kühen.
Viel zu tun ist hier leider nicht, denn der Leuchtturm ist für die Öffentlichkeit geschlossen. Aber es lohnt sich trotzdem, ihn zu besuchen, wenn man schon mal in der Gegend ist.
In Betrieb ist der 18 Meter hohe Turm schon seit dem 9. November 1901. Damit es es der zweitälteste Leuchtturm auf São Miguel, mit einem charmantem Wärterhaus im Vintage-Stil rundum. Sein Feuer befindet sich 107 m über dem Meeresspiegel und ist 50 Kiloemeter weit zu sehen. Die Fresnel-Linse wird heute elektrisch und voll automatisiert betrieben.
Eine schöne Aussicht hat man auch vom nahen vom Miradouro da Ponta da Ferraria auf Küstenfelsen, Thermalbecken und den Leuchtturm. Schön erkennen kann man von hier oben die Lava-Plattform, hier Fajã genannt. Sie entstand vor etwa 900 Jahren durch vulkanische Lavaströme des Pico das Camarinhas.
Die Umgebung ist Teil des Monumento Natural Regional Pico das Camarinhas e Ponta da Ferraria. Hier werden Fossilklippen, Pseudokrater, Xenolithen und auch endemische Flora und Fauna geschützt.
Nachdem wir Leuchtturm und Aussichtspunkt besucht hatten, machten wir uns auf den Weg nach unten, wo ein riesiger Parkplatz nur zum Teil besetzt war. Nicht auszudenken, wie es hier zur Hochsaison aussieht. Um zum berühmten Badebecken zu kommen folgt man dann einfach dem von niedrigen Mauern gesäumten Fußweg vom Parkplatz aus hinter dem Hauptgebäude.
Die beeindruckende Naturschwimmstelle mit Thermalquellen zieht selbstverständlich viele Besucher an, alleine ist man hier wahrscheinlich nie. In den Basaltfelsen befinden sich heiße Quellen, die das Meerwasser auf ca. 30–40 °C erhitzen und nahe der Quelle sogar bis ca. 60 °C. Man sollte trotzdem darauf achten, wann man ankommt, wenn man hier schwimmen will.
Der Zugang zum Wasser ist eingefasst mit Leitern und es gibt Halteseile im Wasser, an denen man sich Festhalten kann. So bietet das Becken sicheren Zugang in die Mischung aus warmem Thermalwasser und kaltem Atlantik. Es gibt zwei Umkleidekabinen, die meisten legen dann ihre Kleidung einfach irgendwo zwischen den Lavasteinen ab.
So ganz ungefährlich ist das Schwimmen hier im Meer nicht, man sollte einen Gezeitenkalender haben und bei Ebbe plus/minus eine Stunde kommen. Dann findet man gute Wärme um die 40 °C und geringere Wellen. Bei Flut oder Sturm mit Wellen ist das Baden hier zu meiden. Die Kanten sind spitzes Lavagestein, auch da sollte man sehr vorsichtig sein. Wasserschuhe für das Gehen über die Lava zum Becken sind auch Pflicht und möglichst ein dunkler, alter Badeanzug, denn die Mineralien im Wasser greifen den Stoff an, so wie die Thermalquellen bei Furnas.
Bei unserem Besuch trieben einige Badegäste wie Korken im Wasser, auch wenn die Außentempertur eher kühl war. Neben dem Bad im Meer gibt es hier auch Thermalbäder. Die Termas da Ferraria haben Innen- und Außenpools, bieten Massagen, ein Restaurant und Umkleiden. Der große Pool außen wirkte etwas vernachlässigt, es war Anfang Juni noch keine Badesaison. Die Ausweichmöglichkeit ist ideal auch für Familien mit Kindern oder wenn das Meer zu rau ist.
Die Anlage wurde ursprünglich im mittleren 20. Jahrhundert eingerichtet, die heißen Quellen sind jedoch schon seit dem 18. Jahrhundert bekannt.
Nach dem Besuch am offenen Badebecken sind wir noch ein wenig an der Küste zwischen den Lavafelsen herumgelaufen, dabei konnten wir einige schöne Basaltbögen entdecken, zwischen denen das türkisgrüne Seewasser hindurchsprudelte. Danach fuhren wir weiter nach Mosteiros.
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