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ROYAL TYRRELL MUSEUM

Wer in der Region rund um Drumheller unterwegs ist, der sollte auf keinen Fall einen Besuch im Paläontologischen Royal Tyrrell Museum verpassen - wenn er nich sogar extra deshalb hierher gekommen ist. Dieses feierte im Jahr 2010 sein 25jähriges Jubiläum und selbst wenn man sich wenig für Dinosaurier interessiert sind die Exponate und die ganze Anlage der Ausstellungen atemberaubend.

Nicht ohne Grund zählt dieses Museum zu den führenden seiner Art weltweit und wurde nach dem Geologen Joseph Burr Tyrrell benannt, der im Jahr 1884 die ersten Dinosaurierfossilien in den Badlands entdeckte. Er war wegen geografischen Vermessungen in den Kanadischen Badlands unterwegs und fand dabei in der Nähe von Drumheller eine eigentümliche Felsformation. Darin befanden sich die Knochen eines riesigen Dinosauriers, der dann später unter dem Namen Albertosaurus sarcophagus bekannt wurde. Der nahe Verwandte des berühmten Tyrannosaurus Rex war hoch wie ein Baum, sehr stark und hatte Zähne wie ein Sägewerk. Sechs Exemplare dieser Spezies haben die Paläontologen in den Alberta Badlands entdeckt, insgesamt die Überreste von 35 verschiedenen Dinosaurier-Arten, die aus der Kreidezeit stammen.

Nur zwei Fahrstunden von Drumheller entfernt, nördlich von Brooks im Red Deer River Valley, befindet sich der zum UNESCO-Welterbe gehörende Dinosaurier-Provinzpark, in dem ebenfalls eine große Anzahl an Skeletten gefunden wurden. Den haben wir dann am nächsten Tag besucht und auch dort übernachtet, darüber habe ich eigene Seiten angelegt. Dort gab es einen wahren Dinosaurierfriedhof, nirgendwo auf der Welt wurden an einem Ort so viele unterschiedliche Arten gefunden, nicht einmal im Dinosaur Natural Monument von Utah.

Die eindrucksvollsten Fundstücke dieser Saurier, die vor 65 bis 70 Millionen Jahren das Tal des Red Deer River bevölkerten, sind heute abtransportiert und alle hier im Royal Tyrrell Museum ausgestellt.

Wir haben schon in Argentinien sehr schöne Saurierfunde im Museum in Trelew bestaunen können, doch was hier in der Prärie geboten wird ist wirklich einmalig. Leider haben wir es verpasst, der 10millionsten Besucher zu werden. Der kam nämlich schon ein paar Wochen vorher, am 19. August 2010 in Gestalt eines neunjährigen Jungen aus Edmonton.

Der Rundgang ist eine Zeitreise in die Vergangenheit, die ganze Ausstellung ist sehr informativ und übersichtlich gestaltet. Man sollte sich mindestens 2-3 Stunden Zeit nehmen für die Wanderung durch viereinhalb Milliarden Jahre Erdgeschichte. Der Eintritt kostet pro Person erstaunlich günstige 10 Dollar und man kann sich bei Interesse einen Audioguide ausleihen.

Öffnungszeiten: vom 15. Mai - 31. August, täglich 9:00 - 21:00 Uhr und vom 01.September - 14.Mai täglich außer Montag 10:00 - 17:00.

Es darf auch fotografiert werden, daher kann ich auf dieser Seite auch ein paar Bilder zeigen. Es ist allerdings sehr dunkel und ich wollte nicht mit Blitz arbeiten, das verfremdet die Stimmung zu sehr.


Rundgang

Schon von außen grüßen die ersten Saurier, wenn man vom Parkplatz aus zum Eingang geht. Gleich hinter dem Eingangsbereich wird man in der ersten Halle, aus der urtümliche Laute dringen, von einer ganzen Herde nachgebildeter Alberta-Sauriern empfangen.

Anlässlich des Jubiläums gab es sogar eine Sonderausstellung namens "Alberta Unearthed: 25 stories of discovery", in der die 25 bedeutendsten Exponate und ihre Entdeckungsgeschichte gezeigt wurden. Ausgesucht wurden sie aus der beeindruckenden Sammlung von über 130.000 Fossilien - angefangen von einem Tyrannosaurus Rex bis hin zu einem edlen Stück Bernstein und einer fliegenden Schildkröte aus China. Alleine die Entdeckungsgeschichten dieser Ausstellungsstücke auf den sehr gut gestalteten Tafeln zu lesen war schon eine Freude. Am meisten beeindruckte sicherlich das größte Exponat in diesem Raum: "Black Beauty", ein kleiner T-Rex, den man am Crowsnest-Pass in den Rockies gefunden hatte.

Durch ein Fenster kann man den Experten im Präparationslabor (Preparation Lab) bei der Arbeit zusehen, wie sie gerade Fossilien freilegen. Winzige Kameras an einigen Werkzeugen übertragen auf große Bildschirme, was gerade bearbeitet wird und wie die Perspektive der Laboranten dabei ist. Noch heute finden ständig neue wissenschaftliche Ausgrabungen statt, an denen auch Laien teilnehmen können. Es gibt auch einen sehr interessanten Film dazu, der im Vorraum läuft. Beeindruckend sind auch die riesigen Ammoniten, die versteinert und opalisiert sind und aus denen heute (leider oft ziemlich kitschige) Schmuckstücke hergestellt werden. Sie sind als komplettes Stück eine Augenweide und sehen aus wie moderne Skulpturen.



Skelette

Das Herzstück dieses paläontologischen Museums ist jedoch die Dinosaur Hall. Hier stehen in einer dunklen Halle mit vielen Spiegeln 40 vollständige Dinosaurierskelette, die weltweit größte Sammlung dieser Art. Darunter auch Tyrannosaurus Rex, einer der größten fleischfressenden Dinosaurier, und der kleinere Albertosaurus. Man kann sie von allen Seiten bestaunen und kommt sich dabei sehr klein vor. Sie sind regelrecht inszeniert, von Scheinwerfern ins rechte Licht gerückt und in typischen Posen scheinen sie zu leben.

Hier kann man ein vollständiges Triceratops-Skelett, ein sogenanntes Drei-Horngesicht, bestaunen. Daneben stehen einige Flugsaurier, Panzersaurier, Entenschnabelsaurier und Alberta-Saurier, und das alles in Originalgröße. Ebenfalls sehr interessante Ausstellungsstücke sind auch die zahlreichen Fossilien aus dem Burgess-Schiefer, die im heutigen Yoho National Park gefunden wurden. In einem Wintergarten wachsen Schachtelhalme, Farne und Moose, die auch schon vor 65 bis 70 Millionen Jahr in der Kreidezeit existiert haben.

Dann kann man noch das das Modell eines Riffs aus dem Devon in Originalgröße sehen und am Ende folgt in mehreren Hallen die Entwicklung der Säugetiere und das Eiszeitalter inklusive Mammutskelett und Säbelzahntiger natürlich.

Die Landschaft rund um Drumheller ist genauso sehenswert wie die Dinosaurier Ausstellung. Hier fanden schon einst Indianer riesige Knochen, die sie für Büffelknochen des großen Urgroßvater-Büffels hielten. Erst viel später wurden diese von Forschern dann als Knochen von Dinosauriern identifiziert.

Die Welt der Hoodoos und das faszinierende Ödland fängt gleich hinter dem Museum an. Hier kann man auf einem bequemen Trail die faszinierende Landschaft erkunden, mehr dazu auf der Seite Hoodoos und Badlands.




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