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NORDEGG

Nach der einsamen Übernachtung an den Ram Falls fuhren wir die verschneite und kurvige Forestry Trunk Road gut 1,5 Stunden zurück in Richtung Nordegg. Wir mussten mit einem Geburtstagskind in Deutschland telefonieren und hier draussen gab es keinen Empfang. Die verschneite Landschaft wirkte verwunschen und kein einziges anderes Auto begegnete uns an diesem Morgen. Nur eine Fahrspur zeigte an, dass schon jemand vor uns hierher gefahren war.

Ziel war ein kleiner Weiler namens Nordegg im Westen von Alberta, Kanada, im Clearwater County, an dem wir schon am Vortag vorbei gefahren waren. Nordegg liegt im North Saskatchewan River Valley in den Ausläufern der kanadischen Rockies, östlich der Kreuzung des David Thompson Highway und des Highway 734, des Bighorn Highway. Unser Tagesziel war es, über den David Thompson Highway in Richtung Icefields Parkway nach Lake Louise zu fahren.

An der nagelneuen Shell-Tankstelle am Ortseingang - mit dennoch heftigen Schlaglöchern in der Zufahrt - hatten wir dann Empfang und konnten mit Deutschalnd telefonieren. Auf Grund der Kälte hatten wir viel Gas verbraucht, daher tauschten wir vorsichtshalber die leere Flasche gegen eine volle aus und tankten auch voll.

Nordegg ist eine ehemalige Kohlebergbaustadt, die heute unter Denkmalschutz steht. Die Zahl der einst etwa 3.000 Einwohner von Nordegg liegt heute bei nur noch etwa 200. Sie wurde nach Martin Nordegg benannt, in deutschstämmigen kanadischen Pionier der hier im Jahr 1911 ein riesiges Kohlevorkommen entdeckt hatte.

Die Kohleminen sind heute noch vorhanden, man kann sie aber leider nur in den Sommermonaten besichtigen. Dann werden Führungen durch die Oberflächenanlagen der Brazeau Collieries Mine Site mit Nordegg Heritage Museum angeboten. Führungen durch die Untertageminen sind leider nicht mehr möglich, da die meisten Tunnel zusammengebrochen sind. Im Jahr 2002 wurden die Stätte zur National Historic Site of Canada erklärt.

Viel haben wir von Nordegg leider nicht gesehen, es war bitterkalt und kurz kam beim Tanken sogar die Sonne heraus. Aber damit war es schnell vorbei, denn als wir dem Highway in Richtung Rockies folgten, zog es sich schnell wieder zu.






David Thompson Highway

Wir folgten dem David Thompson Highway Nummer 11 in Richtung Rocky Mountains, er führt nach Saskatchewan Crossing am Icefields Parkway. Benannt nach dem großen britisch-kanadischen Geografen, der um 1800 den größten Teil des Nordwestens kartografierte. Fünf Millionen Quadratkilometer, ganz alleine. Dafür brauchte er rund 25 Jahre, was für eine Leistung.

Zwischen Nordegg und dem Icefields Parkway hält der Highway 11 in Sachen Panorama locker mit dem weltberühmten Icefields Parkway mit, allerdings nur bei gutem Wetter. Wir hatten überall Wolken, wenn sich einmal kurz einer der schönen Berge zeigte haben wir gleich am Strassenrand gehalten und ein Foto gemacht, viel Verkehr herrscht hier nicht. Oft kam das leider auch nicht vor, das Wetter wurde immer mieser. Der Herbst ist hier schon zu Ende. Schnee liegt in der Luft, die Wolken hängen tief und der Wind ist frisch. Der Highway führt vorbei am Abraham Lake.

Hier trafen wir nahe einem Aussichtspunkt auf eine Herde Dickhornschafe. Sie lassen sich von Autos gar nicht stören und klettern direkt neben der Straße in scheinbar unzugänglichen Felsen herum. Wir konnten sie gut beoachten und die Fotos zeigen, wie gut getarnt sie in der felswand stehen. Am Aussichtspunkt lecken sie Salz vom Asphalt, bevor sie wieder die Seite wechseln und in der Wildnis verschwinden. Wir waren begeistert, so viele wilde Schafe wie in diesem Urlaub haben wir beim ersten Besuch in der Region nicht gesehen.

Nach wenigen Fotos mit sichtbaren Bergen hatte es sich dann komplett zugezogen. Wir erkannten die Zufahrt zum Thompson Creek Campground, auf dem wir vor 8 Jahren ganz alleine eine Nacht verbracht hatten.

Kurz vor Saskatchewan Crossing fing es dann wieder an zu schneien, Berge oder Tiere sahen wir keine mehr bis Lake Louise. In den uns entgegen kommenden Fahrzeugen sahen wir immer wieder frustrierte Gesichter auf der Suche nach der tollen Aussicht. Wie gut, dass wir alles hier im ersten Kanadaurlaub schon bei schönstem Wetter gesehen hatten!

Dort surften wir in der örtlichen Tourist-Info im Internet. Der Wetterbericht in der Region war auch für die nächsten Tage nicht besser, in Banff lagen 25 cm Schnee. So verliessen wir so schnell wie möglich die Berge in Richtung British Columbia.

Ein ganz kurzer Stopp am Emerald Lake im Yoho National Park, an dem wir vor 8 Jahren zur gleichen Jahreszeit noch wunderbares Wetter hatten und rudern waren. Jetzt war es hier grau, kalt und voll mit hauptsächlich asistischen Reisegruppen.

Nach 370 Tageskilometern hatten wir dann endlich bei Donald einen Campground ohne Schnee erreicht, auf dem wir die Nacht verbrachten: Campers Haven RV & Tent Park.







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