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FORESTRY TRUNK ROAD

Nachdem wir im eingescheiten Ort Hinton auf dem Beaver Boardwalk einen Morgenspaziergang gemacht hatten bogen wir auf den Highway 40 in Richtung Süden ab. Die ersten Kilometer waren problemlos zu befahren, denn hier war noch asphaltiert. Dann änderte sich der Belag und wir folgten der Dirt Road. Mit unserem Allrad Truck gar kein Problem, bei schönem Wetter aber sicherlich mehr Vergnügen. Aber die Straße war aufgeweicht durch den vielen Regen und Schneematsch mit Gravel klatsche überall an unser Fahrzeug. Die verschneite Landschaft mit tief hängenden Wolken wirkte auf Dauer nicht sonderlich einladend.

Nach einigen Kilometern Fahrt erreichten wir ein Gebiet, das eigentlich ein Highlight unserer Tour werden sollte: die alten Kohleminen von Luscar. Luscar war einst eine Kohlebergbaustadt, von der heute nichts mehr übrig ist. Sie befand sich hier in den Ausläufern der nördlichen Rocky Mountains, etwa 12 Kilometer nordwestlich von Cadomin entlang des Bighorn Highway am Ende der CN Railway Line.

Luscar liegt in einem Gebiet, das als Alberta Coal Branch bekannt ist und über eine lange Geschichte des Kohlebergbaus verfügt. Die ursprüngliche Untertagemine wurde 1921 eröffnet. Sie produzierte Dampfkohle, hauptsächlich für den Eisenbahnmarkt. Der Bergbau begann 1945 und der Untertagebau wurde 1954 eingestellt. 1956 wurde die Brikettfabrik durch einen Brand zerstört und der Abbau wurde eingestellt, da es keine Märkte für Kraftwerkskohle gab. Danach wurde die Stadt aufgegeben.

Im Jahr 1970 begann der Abbau in einer Steinkohlegrube, die sich im Besitz der Luscar Ltd. befindet und von Cardinal River Coals Ltd. betrieben wird. Sie produzierte Kokskohle für den Export in asiatische Stahlwerke. Auch diese Mine wurde Ende 2000 geschlossen. Kohle aus der benachbarten Cheviot-Mine wird derzeit zum Luscar-Gelände transportiert, wo sie gereinigt und in Eisenbahnwaggons verladen wird.

Für uns sollte es eigentlich deshalb ein Highlight werden, weil man hier wunderbar Tiere beobchten kann. Nach der Schließung der Mine hatte das zurückgewonnene Minenland wenig Zugang von Menschen, hier ist auch heute das Jagen streng verboten. Viele Schilder machen darauf aufmerksam.

Das hat sich in der Tierwelt wohl herumgesprochen. Es gibt wieder eine hohe Verfügbarkeit von Nahrung wie Alfalfa, Klee, Süßklee und Löwenzahn auf den kahlen Hügeln. Das zieht Elche, Dickhornschafe und Maultierhirsche in grosser Zahl an.

Die waren auch da und wir haben einige Herden gesehen. Leider fanden sie das Wetter genau so bescheiden wie wir und hatten sich meist auf den Hügelkuppen hingelegt. Selbst bei Schnee sahen wir hier viel mehr Tiere als rund um Jasper, wie toll muss das erst sein wenn das Wetter schön ist?

Geplant hatten wir, auf dem nächsten Campground zu übernachten und hier zu einer besseren Zeit vor Ort zu sein. Leider war die Wettervorhersage auch für die nächsten Tage wenig aufmunternd uns wir beschlossen schweren Herzens an diesem Tag noch weiter auf der Forestry Trunk Raod bis zu den Ram Falls zu fahren.

So schnell wie möglich weg von dieser Seite der Rocky Mountains, auf der in den nächsten Tagen noch mehr Schnee und Kälte erwartet wurde.






Matschpiste

Die Forestry Trunk Road ist eine insgesamt etwa 1000 Kilometer lange Schotterstrecke durch die östlichen Foothills der Rocky Mountains und reicht von Grande Prairie im Norden bis nach Coleman am Crowsnest Pass im Süden. Sie ist ziemlich unbekannt und viele Touristen trifft man hier mit Sicherheit nicht. Also eigentlich die ideale Strecke, wenn es denn auch ideales Wetter gewesen wäre. Dann hätten wir mehrere Tage hier verbracht, so sind wir nur der eigentlich gut ausgebauten Strecke durch endlose Wälder gefolgt. Raues Alberta fernab der Touristenpfade ohne Internet und Cellphone-Empfang.

Bei Regen sollte man hier aber nur mit Allrad unterwegs sein, überall gab es Pfützen und den weichen Strassenrand sollte man meiden. An einer Stelle zog sich eine aufgeweichte Stelle quer über die Straße und war von einigen LKW schon ausgefahren und aufgeworfen worden. Unten ist ein kleines Video zu sehen, wir kamen problemlos durch.

Bei dem Mistwetter waren wir hier fast alleine unterwegs, bogen nach der Luscar Mine kurz vor Codomin links ab um dann wenige Kilometer später wieder in Richtung Osten zu fahren.

Die Strecke war stellenweise eine ziemliche Rüttelpiste, dann wieder wunderbar zu fahren. Meist war sie in gutem Zustand wenn man in die Nähe einer Kohlemine kam, einmal kamen wir an den riesigen Kohletransportern vorbei die hier die Straße kreuzten. Viele Tiere haben wir unterwegs nicht gesehen, ein paar Rehe liefen vor uns weg. Sobald man ausstieg stand man im Matsch. Unser Camper sah schon nach kurzer Fahrt von hinten lecker aus, komplett versaut bis oben zum Dach.

Unterwegs haben wir nicht mehr gehalten, das Wetter zeigte sich von seiner garstigen Seite, wie man auf den Bildern dieser Seite sicher schön erkennen kann. Als wir in Nordegg ankamen, beschlossen wir noch 60 Kilometer weiter zu fahren, die weitere Fahrt ist auf der Seite Ram Falls beschrieben. Dort haben wir dann übernachtet.






Eigenes Video zum Thema

Google Map zum Thema

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