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HINTON

Als wir am Morgen in Jasper starteten hatte sich das Wetter wieder verschlechtert. Nach nur einem schönen Sonnentag war die Luft raus und es wurde wieder kalt und regnerisch. Auf dem Weg in Richtung Hinton fuhren wir dann noch einmal die Maligne Lake Road entlang und fanden dort wieder einige Elche.

Danach folgten wir dem Yellowhead Highway ein Stück und ein weiterer Abstecher führte in Richtung Miette Hot Springs. Eigentlich wollten wir hier übernachten und am Abend in den heissen Wuellen abhängen, aber die 17 Kilometer lange Panoramafahrt über die gewundene Miette Road zeigte leider keinerlei Panorama. Alles war dicht von tiefhängenden Wolken verhängt und es regnete ununterbrochen, kurz vor dem Ende der Straße wechselte der Regen in leichten Schneefall. Im Aussenbecken der Anlage sassen einige Leute im dampfenden Wasser. Nur wenige Gehminuten vom alten Badehaus entfernt sprudelt 54 Grad Celsius heißes Wasser aus einer Spalte im Felsen, das erst abgekühlt wird, ehe es in die Becken fließt. Es ist das heißeste Thermalwasser in den Rockies, direkt vor dem Badehaus gibt es auch einen Campground und eine Reihe Chalets zu mieten. Wir hatten aber spontan keine Lust mehr uns nass zu machen und hier im Regen zu bleiben. Bei schönem Wetter kann man hier den recht einfachen Utopia Pass Trail laufen oder steil zur Sulphur Skyline aufsteigen.

Lieber wollten wir noch ein Stück in Richtung Hinton fahren, denn am nächsten Tag stand eine Fahrt auf der Forestry Trunk Road auf dem Programm. Dort wollten wir Wildlife an einer alten Mine beobachten, aber um es vorweg zu nehmen: auch an den nächsten Tagen machte das miese Wetter unsere Planung zunichte.

Auf dem Weg in Richtung Hinton hatten wir dann Glück und sahen eine Herde von Dickhornschafen direkt am Highway. Hier waren viele Weibchen mit ihren Jungtieren unterwegs, sie kamen die steilen Felshänge herab um auf der anderen Seite vom Highway zu grasen. Der Verkehr reagierte sehr gelassen, selbst die großen Lastwagen hielten Abstand und warteten geduldig. Unten ist ein kleines Video davon zu sehen.

Wir parkten am Rand und konnten die Tiere im einsetzenden Regen aus dem Camper heraus wunderbar beobachten. Sie kamen direkt an uns vorbei und ich machte zahlreiche Fotos. Wie die Elche lecken auch die Dickhornschafe gerne das Salzwasser vom Strassenbelag.

Hinton liegt etwa 70 km nordöstlich von Jasper und 300 km westlich von Edmonton. Ein Straßenort und Versorgungszentrum, das sich 12 Kilometer entlang des Highway erstreckt. Der Ort ist als eines der besten Skilanglaufresorts Nordamerikas bekannt, im Jahr 1987 fanden hier Wettkämpfe des Biathlon-Weltcups statt.

Hier konnten wir erst einmal unsere Vorräte auffüllen, waren im örtlichen Supermarkt und in einem Bottle Shop einkaufen. Im Walmart fanden wir dann noch praktische Handschuhe im Camouflage Look mit abgeschnittenen Fingerlingen, über die man zusätzlich ein abklappbares Fäustlingsende stülpen kann. Ideal zum Fotografieren, bei der herrschenden Kälte konnten wir die gut brauchen, vor Ort eher als Jagdzubehör beliebt.

Gefallen hat uns in Hinton nicht viel, es regnete und wir suchten mit Hilfe von Google Maps einen Platz zuum Übernachten, nicht weit weg, aber auch nicht gerade direkt in der Stadt.





Jarvis Lake

Südwestlich von Hinton zweigt der Highway 40 in Richtung Nordwesten nach Grand Cache ab. Nach wenigen Kilometern erreicht man den 60,95 km² großen William A. Switzer Provinial Park, benannt nach dem ersten Bürgermeister der Stadt Hinton. Der Platz ist beliebt bei Wassersportlern und Anglern, an den Seen Gregg Lake, Cache Lake, Blue Lake und Jarvis Lake gibt es Campingmöglichkeiten. Ausserdem wurden hier Wanderwege von 10 Kilometern Länge angelegt.

Der Park befindet sich in der Foothills Natural Zone, dem Übergang zwischen der Ostseite der Rocky Mountains und der Prairie. Das Visitor Center namens Kelly´s Bathtub war ab Mitte September geschlossen.

Noch auf dem Highway fahrend kamen wir in Nebel, die Wolken hingen tief und Schneeregen machte die Straße matschig. Nach 15 Kilometern erreichten wir die Abzweigung auf die zum Glück ebenfalls asphaltierte Township Road 515A. Sie führt nach wenigen Kilometern zum Jarvis Lake Campground, unserem heutigen Ziel. Zuerst kommt man an der Day Use Area mit Spielplatz und Picknicktischen vorbei, dann biegt man nach rechts ab auf einen Vorplatz mit zahlreichen an diesem Tag gut gefüllten Pfützen.

Von diesem Platz zweigte ein kleiner Rundweg zu den Stellplätzen im Nadelwald ab. Das Licht trübe und wir waren weit und breit die einzigen Menschen hier. Zu unserer Überraschung hatte jeder der 25 Stellplätze einen Stromanschluss. So konnten wir uns Föhnen und Geräte aufladen, dafür mussten wir aber auch 33 Dollar in die self-registration Box werfen.

Der Abend war trübe, aber der Regen hatte für einen Moment aufgehört. Wir liefen noch eine kleine Runde zum Bootssteg und beobachteten Hörnchen. Dann waren wir froh, wieder im trockenen und beheizten Camper zu sitzen und gingen recht früh schlafen.

Am Morgen dann sie Überraschung: wir waren über Nacht eingeschneit. Am 20. September im Mittelgebirge, unten ist auf zwei Fotos der See am Abend und am nächsten Morgen zu sehen. Bei Null Grad befreite Michael mit Hilfe eines Besens erst einmal unseren Truck Camper vom Schnee. Dann fuhren wir wieder zurück in Richtung Hinton.




Beaver Boardwalk

Schon vorab hatten wir vom Beaver Boardwalk im südlichen Teil der Stadt Hinton gelesen, hier ermöglicht ein Rundweg das Beobachten von Bibern und anderen Tieren. Da wir unbedingt Biber sehen wollten, parkten wir am Strassenrand in einem Wohngebiet direkt am Zugang und zogen uns warm an. Die Handschuhe aus dem Walmart, die wir am Tag zuvor gekauft hatten, leisteten an diesem kalten Morgen gute Dienste.

Warm eingepackt machten wir uns auf den Weg ins verschneite Winter Wonderland, die Temperatur lag zwischen 0°C und 1°C. Die Steege waren verschneit und vor uns waren erst wenige Menschen und Hunde über die Planken gelaufen.

Leider ließ sich bei dem Mistwetter kein Biber blicken, die Tiere waren schlau und sassen lieber in ihrer gemütlichen Höhle. Ganz im Gegensatz zu uns, fast eine Stunde sind wir die Wege hier abgelaufen.

Gesehen haben wir dabei ein paar Enten und einen Eisvogel, im Wald einige kleinere Vögel und Hörnchen. Die Aussichtsplattform war geschlossen. Der Happy Creek fließt hier durch den Bibersee und weiter zum Maxwell Lake, aber der Zugang dorthin war wegen Maintenance an einer Brücke ebenfalls gesperrt. So liefen wir einmal um den Bibersee herum und dann den Upstream Loop durch den verschneiten Wald. Immerhin konnte man sehen, wie fleißig die Biber waren: Das Wasser im Teich war etwa einen Meter höher als der Abfluss unter dem Steeg.

Ziemlich durchgefroren kamen wir dann zurück zum Camper und starteten die Fahrt über die Forestry Trunk Road in Richtung Nordegg.





Eigenes Video zum Thema

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