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BAUGRUPPEN

Der Aufbau der historischen Museumsbauten stand bei der Anlage des Museums im Jahr 1958 unter der Leitung des Hausforschers Gerhard Eitzen. Er hatte schon in der Vorbereitungsphase durch systematische Reisen quer durch das Rheinland die wissenschaftliche Grundlage für die bauliche Museumsgestaltung erarbeitet. So konnte er für das Museum geeignete Bauten ermittelte und durch Aufmaße dokumentierten.

Viele der heute im Freilichtmuseum stehenden Gebäude wurden bereits in diesen ersten Jahren gefunden und für den Fall ihres Abbruchs für das Museum gesichert. Insbesondere für einige der ältesten und Baugeschichtlich wichtigsten Bauten, die damals schon in Verfall oder vor dem Abbruch standen, kam die Übernahme durch das Freilichtmuseum gerade noch rechtzeitig.

Denn durch Strukturwandel in der Landwirtschaft, Flurbereinigung und Aussiedlung der Höfe aus den Dörfern wurde ein großer Teil der wunderschönen Altbauten im Laufe der Zeit funktionslos und somit überflüssig, er genügte den geänderten Anforderungen nicht mehr oder stand einfach am falschen Platz im Weg herum.

Die Dorfbewohner wollten wie in der Stadt ebenfalls in moderneren Wohnverhältnissen leben, daher wurden viele alte Fachwerkhäuser wenig fachgerecht umgebaut oder gleich komplett abgerissen. Auf diese Weise verschwanden so immer mehr dörfliche Baudenkmäler.

Mit den Mitteln der Denkmalpflege konnte leider nur ein geringer Teil erhalten werden. Oft waren die denkmalpflegerische Maßnahmen nur Fassade und wurden auf die Straßenfronten beschränkt.

So blieb das Freilichtmuseum meist die einzige Möglichkeit, wenigstens einige wenige ländliche Baudenkmäler vor der Zerstörung zu bewahren und in ihrem begehbaren Altzustand komplett zu erhalten. Die Intetration der Bauten in die Landschaft ist sehr gut gelungen. Als Besucher hat man den Eindruck, die Häuser wären ursprünglich dort entstanden, wo sie heute stehen.

Das Museum in Kommern möchte aber nicht nur zeigen, wie die Menschen früher gewohnt und gelebt haben, sondern auch was sie in den Gärten und Feldern angebaut haben. Neben zahlreichen Gemüse- und Obstflanzen auch üppig blühende Stockrosen und Kräuter. Die Bauerngärten, die hier rundum angelegt wurden sind wunderschön. Dazu kommen noch die Tiere, die immer zu einem bäuerlichen Hof dazu gehörten.





Eifel, Westerwald und Mittelrhein

Die Standorte der vier Baugruppen auf dem Museumsgelände und die Anordnung der Gebäude innerhalb der Baugruppen wurden in Anlehnung an die für diese Regionen charakteristischen Siedlungslagen und Siedlungsstrukturen gewählt.

Begonnen wurde der Aufbau im Museum mit der Baugruppe Eifel, die auch das nördliche Eifelvorland mit einbezieht. Die ersten in dieser Baugruppe errichteten Gebäude und die Windmühle aus Spiel waren zur Eröffnung am 20. Juli 1961 schon fertig. Heute stehen in dieser Baugruppe 26 Einzelbauten in 8 Hofanlagen, 16 weitere Gebäude sollen in den nächsten Jahren noch folgen und die Baugruppe vervollständigen.

Mit den bisher übernommenen Gebäuden ist nur der nördliche Teil der Eifel, in dem bis zum vorigen Jahrhundert der Fachwerkbau vorherrschte, erfasst. Unter anderem stehen hier Häuser, Scheunen und Höfe aus Rohren, Brenig, Wallenthal, Elsig, Breidscheid, Binzenbach, Kessenich und Sechtem. Dazu eine Sägemühle aus Nieserweis und Grabkreuze, ein Wegkreuz und eine gerichtssäule aus Kommern. Das Steinbaugebiet der südlichen und südwestlichen Eifel ist hier noch nicht mit Gebäuden vertreten.

1964 begann man dann mit dem Aufbau der Baugruppe Westerwald / Mittelrhein. Hier stehen Bauten aus dem Westerwald zwischen Siegtal im Norden und Lahntal im Süden und vom Rheintal zwischen Bonn und Koblenz und seiner Umgebung.

Die Aufteilung in der Baugruppe ist so gewählt, dass auf der rechten Seite des Wegs vom Eingang aus gesehen die Westerwaldhäuser stehen, auf der linken die Häuser von den Randlandschaften des Rheintals, wobei sich allerdings zwangsläufig einige Überschneidungen ergeben. In dieser Gruppe findet man auch einen Bienenstand aus Birkenbeul, der heute als Lehrbienenstand genutzt wird. Auffällig ist hier auch die Schmiede aus Bornich und das Schul- und Backhaus aus Löhndorf. Die hier gebackenen Brote kann man kaufen und sie sind richtig lecker.

Im Hof aus Oberbreisig ist die Gastwirtschaft zur Post eingezogen, hier kann sich vom Herumlaufen erholen. In der 70er-Jahre-Gaststätte gibt es typische Spezialitäten aus Eifel, Westerwald, Bergischem Land und Niederrhein.





Niederrhein und Bergisches Land

Geringer ist der Bestand sowohl an wieder aufgebauten als auch an bisher abgebrochenen Gebäuden in den beiden jüngsten Baugruppen. In der Baugruppe Niederrhein begann der Aufbau im Jahr 1972, kurz nachdem die beiden Windmühlen standen. Hier sind bisher drei Hofanlagen aus Mönchengladbach, Korschenbroich und Viersen errichtet worden. Zudem hat der Nachbau eines Korbmacherhauses aus Hilfarth hier seinen Platz gefunden. Auf der grossen Wiese zwischen Kappenwindmühle und dieser Baugruppe finden oft Veranstaltungen und Ausstellungen statt.

Seit 1981 sind auch die ersten Häuser der Baugruppe Bergisches Land für den Besucher zugänglich. Angesichts der Größe und Vielgestaltigkeit der bergischen Hauslandschaft ist diese Baugruppe mit derzeit sieben Einzelbauten im Museum noch sehr lückenhaft. Die hier wieder aufgebauten Gebäude vertreten aber sehr schön die wichtigen Bautypen und auch charakteristische Entwicklungen im bergischen Hausbau. Denn das Bergische war aber nicht nur bäuerliches Land, sondern auch schon sehr früh industrialisiert. Daher gibt es hier eine Zweiteilung der Baugruppe in einen bäuerlichen und einen gewerblichen Teil. Mittelpunkt des Letzteren bildet derzeit das prächtige, mit Schiefer verkleidete Haus der Unternehmerfamilie Mannesmann mit seinen typischen grünen Fensterläden.

Schräg gegenüber steht mein Lieblingshaus, wenn ich mir von allen eins aussuchen dürfte zum Leben, dann wäre es der Rhinschenschmidthausen. Allerdings nur, wenn die ehemaligen Ställe auch als Wohnraum umgebaut würden, der Bodenbelag würde bleiben, der ist hier wunderschön.





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