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Bacharach

In Bacharach sind wir oft, weil dort Freunde wohnen und wir fühlen uns in dem kleinen Touristenort sehr wohl. Im Sommer hört man alle Sprachen in den engen Gassen, in der Nebensaison hat vieles geschlossen und die Einwohner sind dann meist unter sich. Es gibt eine Vielzahl an Unterkünften, Cafés und Restaurants, wobei man auf die Lage zur Bahnstrecke achten sollte.

Schöner wohnt man im Seitental im Weinort Steeg, von dort ist es nicht weit ins Zentrum. Die anderen Stadtteile von Bacharach liegen deutlich oberhalb mit schönem Rheinblick: Medenscheid und Neurath im Süden und Henschhausen im Norden auf der Anhöhe. Von Steeg aus geht es bergauf in den Hunsrück. Die nächste Autobahnabfahrt der A61 ist die 18 Kilometer entfernte Ausfahrt Nr. 45 Rheinböllen. Auf die andere Rheinseite führen zwei Autofähren: die Autofähre Kaub-Engelsburg mit dem Fährschiff "Pfalzgrafenstein" nach Kaub im Norden und die Autofähre Lorch-Niederheimbach im Süden.

Der ursprüngliche Name Baccaracus deutet auf einen keltischen Ursprung hin. 1344 wurde mit dem Bau der Stadtmauer begonnen, die um 1400 vollendet war. Nach der Versandung des Hafens fiel Bacharach in einen Dornröschenschlaf, aus dem es erst im Zuge der Rheinromantik, Ende des 18. Jahrhunderts, wieder erweckt wurde.

Heute lebt Bacharach vom Tourismus und auch der Wein aus Bacharach erfreut sich noch immer internationaler Beliebtheit. Besonder empfehlen können wir Weine von Bernhard Praß oder Jochen Ratzenberger.

Überragt wird Bacharach von mehreren Gebäuden, das höchste und beeindruckenste ist die Burg Stahleck. Im Jahr 1194 ging die "Hochzeit von Stahleck", die heimliche Vermählung zwischen dem Sohn Heinrich des Löwen und der Tochter des Pfalzgrafen Konrad, in die Geschichte ein. Heute beherbergt die Burg eine der interessantesten Jugendherbergen in Deutschland. Vorburg, Innenhof und Teile der Befestigung sind öffentlich zugänglich, ein steiler Pfad führt vom Ort hoch zur Burg. Von der großen Aussichtsterrasse mit Gastronomie bietet sich eine schöne Aussicht auf einen Teil des oberen Mittelrheintals, das seit 2002 zum UNESCO-Welterbe gehört.

Unterhalb der Burg in den Weinbergen liegt die Ruine einer hochgotischen Kirche, die Wernerkapelle. Mit dem Bau wurde kurz nach 1287 begonnen, bei der Sprengung der Burg im Jahr 1689 wurde sie stark beschädigt und verfiel danach zur Ruine. Anlass zum Bau dazu gab die Ermordung eines Knaben namens Werner, sein Tod wurde ohne jeden Beweis der Judengemeinde von Oberwesel angelastet. Auf den angeblichen Ritualmord erhob sich der antisemitische Mord- und Pogrommob und zerstörte nicht nur jüdische Gemeinden am Mittelrhein, sondern auch an der Mosel und im niederrheinischen Raum.

Bei diesen Unruhen starben damals vierzig Menschen, eine diesem Werner geweihte Kapelle wurde errichtet und es wurden Wallfahrten zum Grab organisiert. Erst 1963 wurde Werner aus dem Heiligenkalender der Diözese Trier gestrichen. Davor wurde eine Gedenktafel zu Erinnerung an die unmenschlichen Verbrechen gegen die jüdischen Mitbürger angebracht. Die Kapelle wird viel fotografiert und ist ein Symbol der Rheinromantik.





Im Ort

Mitten in der Stadt erhebt sich die Peterskirche, ihre Architektur lässt den Übergang von der mittelrheinischen Spätromanik zur Gotik deutlich werden. Das Gotteshaus wurde in der Zeit vom ausgehenden 12. Jahrhundert bis 1269 als dreischiffige Emporen-Basilika erbaut und Ende des 19. Jahrhunderts erneuert.

Am Marktplatz liegt das "Alte Haus", eines der schönsten, noch im Original erhaltenen Fachwerkhäuser der Stadt Bacharach und man kann es im Zentrum gar nicht verfehlen. Von vielen Rheindichtern besungen, wurde es auch in einigen Filmen Ort der Handlung und somit bekannt. Die Grundsteinlegung geht auf das Jahr 1368 zurück, sein heutiges Erscheinungsbild resultiert aus einem um 1586 durchgeführten Umbau. Es gibt vier Giebel, Ecktürmchen und Rokokotüren.

Schöne Fachwerkhäuser sind in der gesamten Stadt zu finden. Eine ganze Zeile fasst Bacharach mit der Stadtmauer zum Rhein hin ein. Direkt neben dem Alten Haus lag der Kurkölnische Saalhof, einst im Besitz des Kölner Erzstiftes. Hier hatte die Gerichtsbarkeit ihren Sitz. 1810 riss die französische Verwaltung den Saalhof ab, das wieder aufgebaute Gebäude heißt heute Altkölnischer Saal.

Die Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert ist unter Arkaden begehbar, von ihr aus führen Zugänge zu den Weinstuben und Restaurants mit Außenterrassen zum Rhein. Leider verläuft direkt davor auf gleicher Höhe auch die Bahnstrecke. Die Türme der Stadtmauer bestehen zum Teil aus Resten wie der Diebsturm, der Spitzenturm, der Halbturm, der Kühlbergturm und der Sonnenturm. Andere sind gut erhalten wie der Zehntturm, das Holztor oder auch Steeger Tor, der Liebesturm, der Hutturm, das Kranentor, das Markttor, das Münztor und der Winandturm. Die Stadtbefestigung ist trotz einiger Lücken eine der am besten erhaltenen in ganz Rheinland-Pfalz.

Vom Postenturm oben in den Weinbergen hat man eine schöne Aussicht auf den Ort und das Rheintal. Die Weinlage um den Turm ist eine der bekanntesten Bacharacher Weinlagen. Von hier aus führt der Weg weiter zum Spitzenturm und den Orionsteig hinaug bis zum Aussichtpunkt "Heinrich-Heine-Höhe".

Die ehemalige kurpfälzische Münze, seit Mitte 14. Jahrhundert, ist heute ein Restaurant. Hier wurden Gulden und Heller des kurrheinischen Münzvereins geprägt.




Am Rheinufer

Im Osten des Stadtgebietes fließt der Rhein, der hier die Grenze von Bacharach bildet. Während viele Orte am Rhein eine eher dürftige Promenade haben, macht es hier in Bacharach Spaß am Ufer entlang zu schlendern. Dazu geht man durch eines der Stadttore, unter der Eisenbahn durch und überquert dann die B9.

Hier gibt es ein etwas breiteres flaches Ufer mit einem Park, Bänke und Liegen aus Holz laden zum Verweilen mit Rheinblick ein, es gibt im Süden auch einen Stellplatz für Wohnmobile direkt am Ufer. Gepflegte Gartenanlagen mit Statuen an den "Ufern der Poesie" der bekannten Künstlerin Liesel Metten liegen zwischen Ort und Fluss.

Wer mag, steigt hier einfach auf eines der weißen Rheinschiffe und genießt eine Fahrt auf dem Fluss. Der durchgehende asphaltierte Rhein-Radweg nach Bingen führt ab Ortsausgang Bacharach direkt am Rheinufer entlang und ist durch den Bahndamm abgeschirmt vom Straßenlärm der B9. Er ist auch als Wanderweg gut geeignet. In Richtung Koblenz läuft er zwar auch direkt am Rheinufer, liegt hier aber direkt neben der stark befahrenen Bundesstraße.





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