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BORJOMI

Der Ort Borjomi wurde im Jahr 1895 zusammen mit einem großzügig angelegten Kurpark am Ufer des Flusses Mtkvari erbaut. Hauptattraktion in der Region ist der Bordschomi-Charagauli-Nationalpark, Georgiens größtes Naturschutzgebiet und ein zertifiziertes Mitglied des europäischen PAN-Parks-Netzwerkes. Diese Auszeichnung wird erst nach einer gründlichen Überprüfung der Naturschutzmaßnahmen und des Besuchermanagements vergeben. Mehr Info unter www.panparks.org.

Kerngebiet ist ein schon zu sowjetischen Zeiten streng geschütztes Gebiet. Der Nationalpark wurde 1995 auf Beschluss des georgischen Parlaments gegründet und mit Unterstützung der Bundesrepublik Deutschland und des WWF Deutschland eingerichtet. Es gibt fünf Eingänge, die von April bis Oktober geöffnet sind. Besucher können über zehn Wanderpfade in verschiedenen Schwierigkeitsstufen mit Führer gehen. Die Wanderungen dauern zwischen einem und fünf Tagen und man wandert dabei auf Höhen zwischen 800 und 2.642 Metern. Leider hatten wir dafür keine Zeit eingeplant.

Georgiens beliebte Kurorte Borjomi und das kleinere Likani nebenan sind dem Reisenden am besten bekannt durch das Mineralwasser, das man überall im Land kaufen kann. Borjomi oder Bordschomi liegt in der südgeorgischen Region Samzche-Dschawachetien.

Das Wasser von Borjomi, für die Gastronomie meist in edler Glasflasche mit Hirschemblem abgefüllt, ist ziemlich salzig und wird von Georgiern gerne bei einem Kater getrunken. Wer es mal in Deutschland probieren möchte, der kann es hier bestellen.

Likani in der grünen Plastikflasche war unser Lieblingswasser, es ist ebenfalls leicht salzig und an der grünen Flasche leicht zu erkennen. Man sollte es aber frisch trinken, abgestanden ist es nicht mehr ganz so lecker.

Bereits im ersten Jahrtausend nach Christus wurden die Quellen genutzt, Archäologen entdeckten hier ein steinernes Bad. 1829 trugen russische Soldaten die Kunde von der Wirkung des Heilwassers nach Moskau. Begeistert von den Heilquellen und der Schönheit der Schlucht und der Wälder rund um Borjomi ließ Großfürst Nikolai Michailowitsch Romanow hier eine Sommerresidenz errichten, die als "Likani-Palast" bekannt wurde.

Im Jahr 1906 ließ der Großfürst die erste Abfüllfabrik für Wasser in Borjomi bauen und führte die Marke mit dem Namen des Kurorts in Russland ein. Sie existiert bis heute, ist inzwischen Eigentum der niederländisch-georgischen Firma Georgian Glass and Mineral Water (GG&MW).

Das Heilwasser wirkt gegen Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, der Leber, der Bauchspeicheldrüse und Stoffwechselerkrankungen. Wegen seines hohen Fluoridgehalts wird es auch zur Vorbeugung gegen Karies eingesetzt. Heilwasser kann man hier an verschiedenen Quellen im Ort sogar kostenlos trinken. Am Brunnen im Kurpark kommt es etwa 36 °C warm heraus ist mit leichter natürlicher Kohlensäure versetzt.

Mit dem Ende der Sowjetunion begann auch der Niedergang von Borjomi. Der Markt für das Mineralwasser in Russland und die Heilbehandlungen fiel weg und die Anlagen des Kurparks verfielen. Sie wurden aber später wieder neu aufgebaut und heute kommen vor allem im Sommer wieder zahlreiche Besucher, nicht nur aus Georgien. Auch russische Touristen sind wieder in Borjomi zu finden, ebenso wie es Borjomi Water sowohl in Kiew als auch in Moskau wieder zu kaufen gibt. Von 2006 bis 2013 war der Import in Russland verboten.




Spaziergang im Park

Borjomi ist von Nordmanntannenwäldern umgeben, deren Zapfen traditionell im September geerntet und als Saatgut für Weihnachtsbäume nach Westeuropa exportiert wurden. Durch einen rigorosen Holzeinschlag in den unteren Lagen wurden die Tannenbestände inzwischen derart dezimiert, dass sich die Zapfenernte in der Region nicht mehr lohnt. Oberhalb von Borjomi verläuft eine wichtige Pipeline, für Naturschützer eine ständige Gefahrenquelle, denn die Region ist erdbebengefährdet.

Leider war unser Aufenthalt in der Region viel zu kurz, viel berichten können vom eigentlichen Ortszentrum mit Kurpark und Vergnügungspark oben auf dem Berg leider nicht. Nach einer langen und anstrengenden Fahrt von Stepanzminda mit einem Aufenthalt in Uplistsikhe kamen wir am Nachmittag in das schöne Tal. In Borjomi war viel los und viel Verkehr, nach Ankunft im gebuchten Hotel Rixos Borjomi gingen wir im Park nebenan noch ein wenig spazieren. Um noch einmal in den Ort zu fahren waren wir viel zu erschöpft.

Mehrere Fußwege führen zu einem historischen Gebäude in der Nähe des Hotels, den Sommerpalast der Familie Romanow, eine elegante 2-stöckige Villa aus Holz. Auch bekannt als Likani Palace wurde das Gebäude von Leopold Bilfeldt entworfen und zwischen 1892 und 1895 erbaut.

In Sowjetzeiten beherbergte es die Reichen und Mächtigen, seit 2004 ist es Sitz des georgischen Präsidenten und nicht für Publikumsverkehr geöffnet. Danach setzte wohl eine Weile der Zerfall ein und bei unserem Besuch 2017 war es gerade komplett eingezäunt und Schilder warnten vor bissigen Hunden. So konnten wir nur ein Foto durch den Bauzaun machen. Wenn es fertig renoviert ist, dann wird sicher auch noch mehr an dem schönen Park getan.

Direkt gegenüber vom Palast gibt es eine Brücke über den Fluss Mtkvari und im Hintergrund erhebt sich das 2,5 Kilometer entfernte Fort Petre hoch oben auf einem Felsen. Man kann dort hochlaufen und den Ausblick von oben genießen.

Es gibt in Richtung des Hotels im Park auch ein Wasserbecken, das früher sicher einmal sehr beeindruckend war. Prächtige bunte Mosaike mit Fischen und Meerestieren zieren die gesamte Anlage, nicht überall haben die Bilder dem Zahn der Zeit widerstanden. An einigen Stellen hat man schon mal recht stümperhaft versucht, mit bunten Kacheln zu reparieren. Plastikschwäne und Wasserfontänen stehen in grünlichem Wasser. So macht es leider einen sehr verwahrlosten Eindruck. Rundum stehen kleine Pavillions, es gibt Hängematten, Kinderspielplätze und einen Bogenschießplatz.





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