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ROOMS HOTEL KAZBEGI

Ein Rooms Hotel gibt es zwei Mal in Georgien: in Tbilisi und ein Ableger davon hier in Stepanzminda, dass immer noch von vielen den alten russischen Namen Kazbegi bekommt. Das Hotel hat im Juli 2012 offiziell seine Türen geöffnet und ist in der Region einzigartig. Das Hotel gehört zur Hotelgruppe Adjara Group Hospitality, diese wiederum gehört dem Unternehmer Temur Ugulava, der mit Kasinos ein Vermögen gemacht hat und nun Hotels sammelt.

Das Gebäude war ein heruntergekommenes ehemaliges Lungen-Sanatorium. Der Staat hat es für den Hotelumbau als Strukturförderungsmaßnahme zur Verfügung gestellt.

Die beiden Stardesignerinnen Nata Jamberidze und Keti Toloraia aus Tbilisi haben ganze Arbeit geleistet: Mit direktem Blick auf die kaukasischen Gebirgszüge, mit dem 5.033 Meter hohen Kazbegi als Krönung und auf einem Berg davor die Umrisse der Gergeti Trinity Church. Hier schaut man hier direkt und unverbaut auf DAS Postkartenmotiv von Georgien, einer der besten Aussichten, die man für Geld mieten kann. Sicher, es gibt unten im Ort auch einfache Gästehäuser, aber das Rooms ist das einzige Hotel vor Ort und schon auf Grund seiner Lage "the place to be".

Um dem Gebäude eine klare, geometrische Optik zu verleihen, wurde es mit Holz verkleidet und erhielt angebaute Balkone aus Stahl. Die 125 Zimmer bieten allen Komfort, die große Lobby mit Lounge und der Essbereich sind mit Vintage Teppichen, ausgefallenen Lampen, Dekoartikeln und gemütlichen Sitzgruppen ausgestattet. Alles ist in hellem Holz und passend zur Bergregion aus natürlichen Materialien gehalten und allen Gästen zugänglich. Mit klare Formen, viel Glas und bodentiefen Fenstern, aus denen man die beeindruckende Bergwelt sehen kann trifft hier cooler Industrie-Look auf gemütliche Relax-Sofas.

Der Knaller ist die weitläufige Terrasse, schön möbliert und mit sagenhaftem Ausblick bei schönem Wetter. Decken liegen in Körben bereit, damit man sich auch bei frischeren Temperaturen draußen einkuscheln kann.

Unter der Terrasse befindet sich der große Indoor-Pool mit gleichem Ausblick, direkt daneben ein gut ausgestattetes Fitnessstudio. Eine Bücherei mit internationaler Literatur und ein Kasino gegenüber der Lounge vervollständigen hier das Angebot. Immer und überall gibt es sehr schnelles Internet, kostenlos im WLAN.

Im Hotel kann man auch Quad Bikes und Mountain Bikes mieten und damit Touren in die Umgebung machen. Kazbegi Helicopters befindet sich direkt nebenan, für Leute mit dicker Brieftasche, welche die Region mal von oben sehen möchten. Guides und Taxis werden ebenfalls vom Hotel vermittelt, natürlich mit einem entsprechenden Preisaufschlag.

Ein paar Worte zum Personal: Die Damen an der Rezeption tragen auffällige rote Schleifen um den Hals, viele der bedienenden Herren sehen hier oft aus wie aus einem Hipster-Modell-Katalog und das Personal scheint allgemein per Casting ausgewählt zu sein. Mehrspraching, professionell, freundlich und gut aussehend. Im Restaurant servieren junge Männer mit kunstvollen Vollbärten Cocktails und traditionelles Käsebrot genau so stylish wie in Berlin oder New York.

Auch die Gäste im Hotel lohnen einen zweiten Blick. Viele Paare sind hier sehr damit beschäftigt, mit Selfie Sticks Bilder von sich selbst vor der beeindruckenden Kulisse zu machen. Hier trifft die schwarz gekleidete Frau aus den Emiraten hinter dem Nihab auf die russische Tussi im Lackleder Minirock, Hochzeitspaare aus Russland sitzen neben Exil-Georgiern auf Heimatbesuch, Kinder toben über den Rasen unterhalb vom Hotel und asiatische, deutsche, französische oder israelische Reisegruppen geben sich die Klinke in die Hand. Ein sehr bunt gemischtes Gästevolk.



Lage

Das Rooms Hotel Kazbegi erreicht man über die Georgische Heerstraße, dem historischen Weg durch die wilde Landschaft. Die 2-3 Stunden Anfahrt ab Tbilisi lohnt sich schon um ihrer selbst willen und für nur einen Tag ohne Übernachtung hierher zu kommen ist die Umgebung viel zu schön. Im Winter sollte man auf jeden Fall vor der Abfahrt in die Berge checken, ob die Passstraße frei ist.

Im Ort in Stepanzminda laufen noch Kühe herum und man brauchte bisher vor allem im Winter einen SUV, um das oberhalb der Siedlung gelegene Hotel zu erreichen. Die Straßen hinauf sind steil, wurden aber bei unserem Besuch aber gerade neu asphaltiert. Im ganzen Ort wurden Straßen neu gemacht, überall waren Baustellen.

Schon 2018 kann man hier sicherlich wesentlich bequemer anreisen, wir waren noch froh über unser Allradfahrzeug. Aber die meisten Gäste reisen hier sowieso nicht selbst an, sondern kommen mit Fahrer, Taxi oder Bus.


Zimmer

Im Rooms Hotel gibt es 125 Zimmer mit allem Komfort. Wir hatten eines der Doppelzimmer, diese sind 23 m² groß und haben bodentiefe Fenster. Sehr früh buchen sollte man, um eines der Zimmer mit Blick auf den Kazbegi zu ergattern. Diese sind natürlich teurer und schnell von Gruppen belegt.

Wir hatten ein Zimmer zur anderen Seite mit Bergblick gebucht, denn die Aussicht zum Berg kann man sehr bequem auch von der möblierten Terrasse genießen. Beim Check-In haben wir dann an der Rezeption nach einem Zimmer im oberen Stockwerk gefragt. Da wir früh genug da waren, bekamen wir eins im 2. Stock ziemlich am Ende.

Die Zimmer in den unteren Etagen haben auf der Bergseite den Nachteil, dass dort die Busse mit den Reisegruppen starten. Das könnte laut werden. Auf der anderen Seite wohnt man direkt über der Terrasse, auf der sich ständig Menschen treffen. Auch hier gilt: je höher, je besser.

Beherrschend im Zimmer ist das King Size Bett mit schöner glatter Bettwäsche, sehr bequem und gemütlich. Hier haben wir wunderbar geschlafen. Es gibt noch einen tiefen Sessel im Zimmer und einen Schreibtisch mit Lampe und Stuhl. Dazu Ablage für die Koffer, aber keinen Schrank.

Ein paar Sachen kann man auf Haken an die Wand hinter der Tür hängen. Die ganze Einrichtung wirkt rustikal mit viel Holz und warmen Farben. Alles ist offen hier, es gibt keine Schubladen oder Schränke. An der Wand Plakate von alten russischen Filmen.

Jedes Zimmer hat einen Balkon, der durch Gitter vom Nachbarzimmer getrennt ist. Leider steht nur ein Stuhl darauf, so dass man zu zweit nur sitzen kann, wenn man sich den Schreibtischstuhl nach draußen holt.

Das Badezimmer ist recht eng, die Tür kann man nicht öffnen, wenn die Toilette besetzt ist. Es gibt viel Ablagefläche rund um das Waschbecken und eine Dusche mit großem Duschkopf. Ob es eine gute Idee war, den gesamten Boden hier ebenfalls mit Holzlamellen zu belegen, inklusive der Dusche? Denen sieht man im Duschbereich nämlich schon an, dass das Wasser hier wohl nicht so gut abfließt und trocknet, trotz gut funktionierender Lüftung.

Der Flur ist unspektakulär, da sich im Hotel aber viele Familien mit Kindern und Reisegruppen befinden ist es am Abend und am Morgen ziemlich laut da draußen. Auch sind die Zimmer ziemlich hellhörig.


Frühstück

Das Frühstück wird im Restaurant eingenommen, das sich am Ende des Gebäudes befindet. Auch auf der Terrasse davor kann man frühstücken, dort gibt es aber nur niedrige Tische und am Morgen liegt sie im Schatten. Je nach Jahreszeit ein erfrischendes Erlebnis.

Auf der linken Seite vom Eingang zum Speiseram gibt es gegenüber der Bar noch drei größere Tische aus Holz, an denen man rundum auf exotischen Stühlen Platz nehmen kann. Zweiertische gibt es hier gar nicht, die Gäste sitzen zusammen an langen Tafeln.

An der Seite neben der Tür zur Küch befindet sich am Morgen auch die Live Cooking Station mit Köchen, die auf Wunsch Eier und andere Leckerein zubereiten. Das Buffet befindet sich im Speiseraum selbst und das lässt keine Wünsche offen. Alle Zutaten sind frisch und lecker.

Besondere Erwähnung verdienen hier das Brot und der Kuchen aus der eigenen Bäckerei. Knuspriges Stangenbrot und super leckere verschieden Kuchen, Muffins und süße Brote.

Dazu kann man wählen zwischen Kaffee, allerlei Teesorten, frischen Säften, Früchten, Joghurt und Müsli. Es gibt verschiedene Sorten Aufschnitt und Käse, sogar frisch aufgeschnittener Kernschinken liegt an einer professionellen Schneidemaschine im Retro-Look. Man findet Marmelade, Honig und sogar frische Honigwaben.

Geräucherter Lachs mit Saucen ist hier ebenso selbstverständlich wie Oliven und Leberwurst. Und ständig wird nachgefüllt, aufgeräumt und sauber gemacht.

Hier freut man sich jeden Morgen auf das Frühstück, dazu hatten wir an allen drei Tagen eine gnadenlos gute Aussicht auf die wolkenfreien Berge.


Essen

Im Ort gibt es ein paar kleinere Restaurants mit typisch georgischer Küche, aber viel Auswahl hat man dort nicht. Als wir am Nachmittag im Rooms ankamen, war der Hunger groß. Daher setzten wir uns in den Barbereich der Lounge und bestellten uns von der übersichtlichen Karte eine Pizza, die wir uns teilten, sowie Kaffee und ein Bier.

Am Abend kamen wir dann in den Speisesaal, in dem ein Buffet aufgebaut war. Das sollte 20 US$ pro Person kosten. So viel Hunger hatten wir aber gar nicht, die Pizza lag uns noch im Magen. Außerdem waren im Speiseraum ziemlich laute Reisegruppen, die ein Buffet wohl inkludiert hatten.

Daher setzen wir uns an einen der großen Tische an der Seite. Hier saß auch Personal und erledigte Arbeiten am Computer. Ein wenig enttäuscht waren wir, als wir dann a lá Carte essen wollten. Die Karte war die gleiche wie am Nachmittag und wie die für den Room-Service im Zimmer. Pizza, Burger, ein paar georgische Kleinigkeiten zu recht üppigen Preisen - fertig.

Der bestellte Wein war sehr lecker. Ich bestellte Schweinefleisch vom Spieß, dass bissfest und zäh war. Beilagen konnte man nach Wunsch kombinieren, alles war auf der Karte einzeln ausgewiesen - so haben wir es fast überall in Georgien angetroffen. Insgesamt mussten wir auf unsere Bestellung ziemlich lange warten, man hatte uns vergessen. Über die Qualität vom Fleisch habe ich mich beschwert, man nahm es zur Kenntnis und brachte ein paar Wassermelonenscheiben vom Buffet als Entschuldigung.

Am zweiten Abend war Michael noch unterwegs das Auto holen, siehe Seite Panne mit Aussicht, während ich krank mit Durchfall und Bauchkrämpfen im Zimmer lag. Daher bestellten wir nur eine Kleinigkeit beim Zimmerservice.

Am dritten Abend haben wir kurz überlegt, unten im Dorf essen zu gehen. Nach einem anstrengenden Fahrtag voller Erlebnisse hatten wir dazu aber dann doch keine Lust mehr und gingen doch nur runter ins Restaurant.

Auch an diesem Abend konnte das Restaurant leider nicht punkten, denn alle Plätze im hinteren Restaurantbereich und sogar die großen Tische an der Seite waren für drei große Gruppen reserviert. Den Einzelreisenden blieb nur der Barbereich zum Essen. Der ist zwar zum chillen und Kaffee trinken sehr gemütlich, verfügt aber nur über niedrige Tische.

Da sassen wir dann auf tiefen Sofas an tiefen Tischen und versuchten mit gequetschtem Rumpf unseren bestellten Burger einigermaßen vernünftig zu essen. Ich hasse sowas, zum Essen habe ich ja selbst beim Campingurlaub einen vernünftigen Tisch.

Das Essen von der Karte war allgemein, bis auf mein Schweinefleisch, lecker. Aber es war nicht dem hohen Standard des Hotels und des Frühstücks entsprechend. Und die Tischsituation im Restaurantbereich ist das dickste Minus dieses ansonsten wunderbaren Hotels. Schade.



Fazit

Design Hotel in Top Lage - The "place to be" in Stephanzminda.

Im September 2017 waren wir für 3 Nächte hier.

Wer sich direkt informieren möchte, hier ist die Webseite vom Hotel Rooms Kazbegi.

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