Archiv : Infos und Bilder aus 2000

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BERGE

Hohe Berge - auf Big Island dominieren zwei weltweit bekannte Vulkane das Landschaftsbild: der Mauna Loa und der Mauna Kea. Der Mauna Kea, der Name bedeutet "weißer Berg" ist mit 4.205 Metern der höchste Berg des Hawaii Archipels. Wer auf die Gipfel will, muss sehr belastungsfähig sein, denn sie Luft ist in dieser Höhe sehr dünn und jede Bewegung eine Anstrengung.

Die Atmopshäre hier oben besitzt nur ca. 60% der Dichte auf Meereshöhe, was zu ernsten Kopfschmerzen und durch Höhenkrankheit ausgelöste Übelkeit führen kann. Es können leichte Symptome ab ca. 2.000 m auftreten, bis hin zu schweren Symptomen, wie Lungen- oder Hirnödemen, Thrombosen und Lungenembolien oder geistige Verwirrung in größeren Höhen. Wer hier auf einmal Kopfschmerzen und Übelkeit verspührt, der sollte sich schnellstens auf den Weg nach unten machen. Taucher sollten je nach Dauer und Tiefe vorheriger Tauchgänge vor dem Besuch der Gipfel einen Tag pausieren, damit das Blut nicht mehr so mit Kohlendioxid gesättigt ist.

Weitere Informationen über die Höhenkrankheit.

Mauna Loa

Der Mauna Loa ist 4.100 Meter hoch und seine Hänge fallen flach ab. Sie entstanden durch sich überlagernde, flüssige und später erhärtende Basaltströme. Durch viele solcher Schichten wuchs der Vulkan zu einer wuchtigen Gesteinsmasse an, und sein Rumpf hat unter Wasser einen Durchmesser von fast 250 Km. Am Gipfel hat sich eine 4,5 Km lange und 2,5 Km breite Caldera gebildet.

Mauna Loa ist ein sehr aktiver Vulkan, die Heftigkeit seiner Eruptionen steht in Relation zu seiner Grösse. Seit 1885 wurden über zwanzig Ausbrüche registriert, von denen einige auch in jüngster Zeit bis zu 30 Km lange Lavaströme hervorbrachten.

Bei der letzten Eruption im Jahr 1984 schoss eine Feuerwand geschmolzener Lava in den Himmel. Die sehr flüssige Lava strömte schnell bergab und die Mengen des Ausstosses waren beachtlich. Vier Tage nach Beginn der Eruption hatte der Hauptstrom 25 Km Länge erreicht und kam der Hauptstadt Hilo bedrohlich nahe. Doch diesmal kamen die Bewohner der Stadt noch mit dem Schrecken davon, denn der Vulkan beruhigte sich rechtzeitig.

Man kann auf den Mauna Loa vom Volcanoes Nationalpark aus hochwandern, sehr anstrengend und wegen der extremen Höhe nur für trainierte Menschen zu empfehlen. Wetterverhältnisse ändern sich sehr plötzlich, sogar Schneestürme sind hier keine Seltenheit ebenso wie Wind in Sturmstärke.

Man braucht vom Kilauea im Süden aus 3-4 Tage für die Strecke zum Gipfel und zurück. Zum Übernachten gibt es auf 3.059 Metern Höhe die Red Hill Hütte. Übernachtungen sind genehmigungspflichtig, ein Permit bekommt man beim Kilauea Visitor Center. Wasser ist knapp dort oben, vorher unbedingt beim Ranger erkundigen. Am besten man ist völlig unabhängig von externet Versorgung mit allem Nötigen, auch mit Trinkwasser, ausgerüstet.

Die Wanderung führt durch alte Lavaflüsse, die mit Pflanzen bewachsen sind. Ein informatives 20-Seiten-Heft ist in den meisten Buchhandlungen zu bekommen: Der "Mauna Loa Trail Guide" von Lisa Peterson.

Über die schmale Observatory Road erreicht man auch von der Saddle Road aus das Wetterobservatorium und den Gipfel etwas bequemer.

Mauna Kea

Der Mauna Kea ist ein massiver Berg und der größte bekannte aktive Vulkan der Erde. Vom Sockel auf dem Meeresgrund bis zur Wasseroberfläche misst er bereits 5.000 Meter, sein Gipfel erreicht nochmals 4.140 Meter. Das macht ihn zu einem Koloss von insgesamt fast 9.200 Metern und damit ist er höher als der Mount Everest.

Der Mauna Kea war die einzige Stelle im tropischen Pazifik, die während der Eiszeit vergletschert war. Der Gipfel trug eine 150 Meter dicke Eisdecke. Reste der Endmoränen sind unterghalb des Gipfels noch erkennbar.

Auf dem Mauna Kea wurden einige astronomische Beobachtungsstationen eingerichtet. Die Bedingungen hier sind optimal: dunkler Himmel, äquatoriales Blickfeld, gutes Wetter und nur 10% normale Luftfeuchtigkeit. Der Gipfel des Mauna Kea gilt unter denn Astronomen als jener Ort der Welt, von dem aus man den besten Blick ins Weltall hat, denn nirgends auf der Welt ist der Himmel dunkler und die Luft klarer. 95 Leute arbeiten am Keck-Observatorium, die meisten im Hauptquartier in Waimea und ca. 20-25 Techniker auf dem Gipfel.

Um den Zugang zum Gipfel zu ermöglichen, wurde in den sechziger Jahren eine Jeep-Straße gebaut. Ende der siebziger Jahre gab es am Berg vier Teleskope mit Spiegelgrößen zwischen drei und vier Metern Durchmesser. Bald sollen bis zu 13 Teleskope am Berg stehen, was die Umweltschützer auf den Plan ruft, die sich um das empfindliche Ökosystem sorgen.

Im obersten Bereich des Vulkans kann man zwischen Dezember und März sogar Skifahren, die Lage ist relativ schneesicher. Liftanlagen gibt es jedoch keine und die Einheimischen benützen für Abfahrten Boogie Boards. Zwei ausgedehnte Mulden in Gipfelnähe liefern perfekte Abfahrtsstrecken und die gut geneigten Hänge bieten 2-3 Kilometer freie Fahrt.

Wenn man von Hilo aus Big Island mit dem Flugzeug verlässt, hat man einen schönen Blick auf die weiß glänzenden Observatorien. Im November 2000 war der Gipfel auch einen Tag lang sehr schneebedeckt, wir waren allerdings gerade auf Maui und haben ihn so nur vom Gipfel des Haleakala aus gesehen. Als wir auf Big Island ankamen, war schon alles wieder geschmolzen. Beim Flug zurück waren es nur noch kümmerliche Reste, auf dem Foto oben zu sehen.

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