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AMADOR CAUSEWAY

Nach Besuch des historischen Panama la Vieja wollten wir uns dem modernen Panama widmen. Ich hatte schon vorab Bilder der beeindruckenden bunten Architektur des Biomuseo gesehen, dem ich eine eigene Seite gewidmet habe. Auch die umliegenden Gärten sind einen Besuch wert.

So hielten wir ein Taxi an und ließen uns direkt vor die Tür des Museum fahren. Der Fahrer versuchte noch einen höheren Preis zu verlangen, ich hatte sein Taxi mit Nummer aber fotografiert und als ich ihm das sagte wurde er gleich 5 Dollar günstiger.

Über das Biomuseo sei an anderer Stelle berichtet, hier geht es um den Damm namens Amador Causeway oder Calzada de Amador, an dessen Anfang das Museum liegt. Er verbindet vier Inseln mit dem Festland und miteinander: Naos, Culebra, Perioce und Flamenco. Benannt ist die insgesamt 3,5 Kilometer lange Landbrücke nach Manuel Amador Guerrero, dem ersten Präsidenten von Panama.

Von hier aus hat man einen schönen Blick auf die Skyline von Panama City auf der einen und die Puente de las Americas auf der anderen Seite. Davor liegen im Westen die Schiffe, die auf ihre Einfahrt in den Kanal warten.

Viele Einwohner der Stadt verbringen hier gerne ihre Wochenenden mit Joggen, Radfahren oder Inlineskaten auf dem Damm, die Wege sind gut gepflastert, beleuchtet und alle paar Meter steht eine Bank mit Aussicht und Mülleimer. Auch essen oder trinken kann man in einem der vielen Restaurants und Bars auf den Inseln. An der Flamenco Marina kann man sogar Duty Free einkaufen.

Wer sich sportlich betätigen möchte, der kann sich hier ab etwa 3,50 USD pro Stunde Fahrräder in vielen verschiedenen Varianten ausleihen, auch Liegeräder und Mehrpersonenfahrräder. Man findet hier ebenfalls eine Paintballanlage, eine Go-Kart-Bahn, einen Hubschrauberlandeplatz und das Punta Culebra Nature Center.

Es gibt Plätze am Damm, die gerne von Anglern besucht werden und von den Inseln aus starten meist in den frühen Morgenstunden Fähren und Charterboote zu einer der umliegenden "echten" Inseln.




Geschichte

Der heute prachtvoll hergerichtete Boulevard war lange Zeit eine rein militärische Einrichtung. Beim Bau des Panamakanals war den USA ab 1904 auch Verwaltung und Jurisdiktion über die daran anschließende Kanalzone übertragen worden, dies umfasste auch die Bereitstellung von zeitgemäßen Verteidigungseinrichtungen. Auf der Pazifikseite wollte man von Anfang an die vier nächstgelegenen Inseln mit Küstenbatterien ausstatten. Diese bekamen den Namen "Fort Grand" und die weiteren an Land unterhalb des Ancon Hill gelegenen Armee-Einrichtungen mit mindesten 7.000 Mann zum Schutz der Schleusen wurden "Fort Amador".

Bei den Erdarbeiten am Kanal machte man nun aus dem Problem der Abraumhalden am "Culebra-Cut" eine win-win-win-Situation: Der gesamte Sumpf und Mangrovenwald unterhalb des Ancon-Hill wurde "Balboa Dump" genannt und ab 1907 zugeschüttet, verfüllt und verfestigt, darauf entstand später der heutige Containerhafen Balboa und weiter im Süden das "Fort Amador". Weiteres Material nutzte man ab 1908 für den Bau des heutigen Amador Causeway, damals einfach "Breakwater" oder Wellenbrecher genannt. 1912 war die Verbindung zu den Inseln geschlossen, Felsen aus den nahen Quarry-Hights dienten zur Befestigung gegen die Wellen.

Mit dem Damm hatte man nun zum Einen eine einfache Transportverbindung zu den Inseln, um die dortigen Forts mit Material, Munition und Mannschaften zu versorgen. Zum Anderen schützte der Wellenbrecher auch den Kanal davor, durch die Gezeitenströmungen mit Sediment verfüllt zu werden, was die Instanthaltungskosten und den Einsatz von Baggerschiffen reduzierte.

Zu militärischen Zwecken wurde die Bahnlinie Colon - Balboa über den Damm bis auf die Inseln verlängert. Die Strecke verlief zwischen Isla Flamenco am Pazifik und "Fort Randolph" nördlich von Colon auf der Karibik-Seite des Panama-Kanals. Darüber konnten ab 1925 zwei Eisenbahngeschütze mit Kaliber 14 Zoll (35,5 cm) zwischen beiden Küsten verschoben werden. Bei einer Reichweite von über 44 km wären feindliche Schiffe schon jenseits des Horizonts zu treffen gewesen.

Mit der rasanten Entwicklung der Flugzeuge und Flugzeugträger im zweiten Weltkrieg wurden die massiven Befestigungsanlagen schließlich obsolet und zwischen 1943 und 1948 im wesentlichen abgebaut. Heute findet man nur noch wenige Bunker und Tunnels, auch wenn z.B. auf der Isla Naos in Google-Maps noch einiges zu sehen ist, wenn man auf der Karte unten weiter hinein zoomt. Das Hochhaus an der Westküste von Naos ist übrigens kein Hotel, sondern ein bewohntes Appartmenthaus.

In der Zeit nach 1979, während der gemeinsamen Verwaltung durch Panama und die USA, wurde der Damm und die drei Inseln allmählich zu einer Touristenattraktion. Nach der schlussendlichen Übergabe der Kanalzone an Panama 1999 wurde lange über ein Entwicklungsprojekt diskutiert, und 2017 wurde das 72-Millionen-Dollar Projekt schließlich abgeschlossen: Der Damm wurde verbreitert, eine vierspurige Strasse mit einigen entschleunigenden Kreisverkehren angelegt, inklusive Spazier- und Radweg auf beiden Seiten, und die Yachthäfen modernisiert und ausgebaut.

Seit 2017 nimmt ein weiteres 165-Millonen-Dollar Projekt Fahrt auf: Der Bau eines Kreuzfahrt-Terminals auf der Nordostseite von Isla Perico, angrenzend an den Yachthaven. Bei etwa 250 Fahrten von Kreuzfahrtschiffen pro Jahr durch den Kanal, die bisher in Panama-City nicht anlegen konnten, eine aussichtsreiche Investition. Hier bei Youtube und auf der Twitterseite des Presidenten gibt es ein Video des geplanten Terminals, welches wohl in 2019 fertiggestellt sein wird.



Spaziergang

Nach dem Besuch von Biomuseo und Garten wollten wir unbedingt nach zum Punta Culebra Nature Center. Ein Blick auf die Karte zeigte: das war gar nicht so weit und kein Grund sich ein Taxi zu nehmen für eine kurze Strecke von 3,4 Kilometern. Außerdem wollten wir noch die Aussicht vom Amador Causeway genießen.

Unterschätzt hatten wir dann leider die Hitze und Schwüle trotz Seewind. Was man bei gemäßigtem Klima mal eben so läuft, das wird hier schnell zur Herausforderung. Die Mädels am Biomuseo hatten keine Ahnung und meinten, man braucht nur ca. 15 Minuten für die Strecke. Schnelle Geher brauchen allerdings mindestens 40 Minuten, wir haben mit Pause über eine Stunde gebraucht. Die Hitze strahlt vom betonierten Weg ab und Schatten sucht man hier vergeblich. Wie gut, dass ich einen Regenschirm mit hatte. So machte ich es wie die Einheimischen und schütze mich damit vor der Sonne.

Am Muelle De Pesca machten wir im Schatten eine kleine Pause und schauten den Anglern und den Möwen zu. Und an der Abzweigung zum Amadore Hotel gab es einen kleinen Kiosk, wo wir uns mit frischem Trinkwasser versorgen konnten. Der Weg hat sich auf jeden Fall gelohnt, warum das erfahrt Ihr auf der Seite Punta Culebra.





Google Map zum Thema

Amador Causeway

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