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BIRDWATCHING

Wer nach Mount Totumas in den Nebelwald kommt sollte am örtlichen Vogelleben schon besonders interessiert sein. Denn die meisten Gäste sind hier Birder und Besitzer Jeffry ist ein wandelndes Lexikon, was Flora und Fauna der Region angeht. Mit Glück trifft man auch auf Wissenschaftler aus den USA, die hier gerne die heimischen Insekten und Vögel studieren.

Hier leben etwa 300 Vogelarten darunter Quetzal, Bellbird und etwa 20 Kolibri-Arten. Alle, die hierher kommen möchten natürlich unbedingt einen Quetzal (Pharomachrus mocinno) sehen. Das ist ein wunderschöner, grün schillernder Vogel aus der Familie der Trogone. Die Schwanzfedern der Männchen können eine Länge von bis zu 1 Meter erreichen. Er hat es zum Nationalvogel des Nachbarlandes Costa Ricas geschafft. Ausserdem ist er das Wappentier Guatemalas und die guatemaltekische Währung trägt seinen Namen.

Hier in Mount Totums brüten mehrere Paare und wir sahen gleich am ersten Tag am frühen Morgen für eine paar Sekunden von der Lodge aus einen Quezal über den Baumkronen aufsteigen.

Leider hatte ein Brutpaar gerade den freistehenden kahlen Baumstamm verlassen, der den Vögeln gerne als Kinderstube dient. Wenn sie hier auf der kleinen Lichtung anfliegen, dann kann man sie oft in voller Schönheit sehen, so wie in diesem Video. Kahl ist der Baum, weil er schon abgestorben sein muss, denn die Vögel können mit ihren recht kleinen Schnäbeln einen Baumstamm nicht so bearbeiten wie richtige Spechte. Das Holz muss schon etwas morsch sein, damit sie eine wohnliche Höhle darin ausbauen können.

Trotzdem wollte uns Jeffry natürlich einen Quezal zeigen und so wanderten wir zusammen mit ihm nach dem Frühstück ein Stück über den Roble Trail. Majestätische Eichen und Bambus-Unterholz gibt es hier, einer der besseren Wege um Quetzale zu entdecken. Sie ernähren sich gerne von den stachelbeergroßen Früchten wild wachsender Avocadobäume.

Nach einer kurzen Wanderung packte Jeffry sein Smartphone mit einem Lautsprecher aus und ließ einen Quezalruf erschallen. Wir hatten Glück, es dauerte nicht lange und man sah weit oben insegsamt vier Vögel fliegen. Im dem Grün des Urwalds ist es allerdings beinahe unmöglich die weit oben sitzenden Vögel dann auch noch gut zu fotografieren, wie wir bald merken sollten. Alles ist anstrengend hier und wenn man die 3,5 Kilo schwere Kamera mit 500 mmm Objektiv in die Höhe hält, dann ist sofort die Brille beschlagen. Einen besseren Standort konnten wir so schnell nicht finden, denn das Gelände war steil und voller Büsche und oben waren Äste, welche die Sicht behinderten.

Ein Paar mit zwei Jungtieren war zwar anwesend, aber nur das Weibchen ließ sich auf einem frei einsehbaren Ast nieder. Das Männchen zeigte seine Pracht nur unter dem dunklen Blätterdach und beäugte uns misstrauisch von oben im Gegenlicht der Sonne. Immerhin haben wir sie gesehen und waren begeistert.

Der Quetzal lebt ausschließlich in den Wolken- und Nebelwäldern Mittelamerikas. Das immerfeuchte Klima ermöglicht die Verrottung abgebrochener, toter Baumstümpfe, so dass der Quetzal seine Bruthöhle in das morsche Holz graben kann. Noch existieren ausgedehnte feuchte Gebirgswälder als Lebensraum des Quetzals in Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Mexiko, Nicaragua und Panama.

Der Quetzal wurde von den präkolumbischen Kulturen wegen seiner prachtvollen langen Schwanzfedern gejagt. Da die Tolteken und nach ihnen die Azteken in Mexiko den Vogel als Gottheit Quetzalcoatl verehrten, wurde er jedoch nicht getötet. Die Vögel wurden gefangen und die langen Oberschwanzdecken wurden ausgerissen und sie dienten dann als Kopfschmuck für ihre Priester. Wer einen Quetzal tötete, wurde mit dem Tode bestraft.

Mit der Übung, die Vögel überhaupt in den Baumkronen und am Flug zu erkennen und ihre Rufe zu bestimmen konnten wir am nächsten tag auch noch einmal auf eigene Faust welche entdecken. Beim Rundweg über den Big Tree Loop sahen wir die wunderschönen Vögel noch einmal ganz kurz fliegen.





Video zum Thema

Noch mehr Vögel

Ein weiterer Vertreter der heimischen Vogelwelt im Nebelwald, den man nicht alle Tage sieht ist das Three-wattled Bellbird (Procnias tricarunculatus). Nach ihm ist die Bellbird Lodge benannt und ein Emblem mit seinem Abbild ziert den hier angebauten Kaffee. Auf Deutsch heissen die Vögel Dreilappen-Glockenvogel oder Dreilappenkotinga und zählen zu den gefährdetn Arten.

Die Art lebt im Bergregenwald zwischen 1.200 und 2.300 m.ü.M. in einer Region zwischen NW-Nicaragua, Costa Rica und in Panama ostwärts bis zur Azuero-Halbinsel und der Insel Coiba. Meist sieht hört man ihre Rufe im Wald und sie selbst sitzen weit oben hoch auf den Bäumen. Es wird angenommen, dass der hohle hölzerne Ton, eine Art "Bonk", zu den lautesten Vogelrufen auf der Erde gehört, die von Menschen noch aus einer Entfernung von über 0,80 Kilometer wahrgenommen werden können. Wir haben ein Männchen gesehen, allerdings saß es sehr weit weg auf einer Baumspitze, was dann nur dank 500 mmm Brennweite kein Problem war. Das Foto rechts entstand mit dem Smartphone durch ein Spektiv.

Die Geschlechter sehen sehr unterschiedlich aus. Das Männchen hat einen weißen Kopf und eine weiße Kehle und das restliche Gefieder ist kastanienbraun. An der Basis seines Schnabels baumeln drei lange, schlanke, schwarze Watteln, die er gerne zur Schau stellt. Das Weibchen hat ein olivfarbenes Gefieder mit gelblich gestreiften Untergefieder. Auf der Wolkenwald-Seite ist ein schönes Video von Jeffry eingebunden, auf dem das seltsame Balzverhalten der Vögel und der Unterschied der Geschlechter zu sehen ist.

Neben Quezalen und Bellbirds gibt es auf Mount Totumas natürlich noch zahlreiche andere Arten zu sehen. Überall zwitschert und flattert es und für Nicht-Ornitologen ist die Bestimmung der Arten manchmal schwer. Oft wurden wir auch von der Gruppe der amerikanischen Birder erst auf Nester aufmerksam gemacht, die wir ohne Hinweis gar nicht gesehen hätte.

So zeige ich auf dieser Seite einfach ein paar der hübschen Vögelschar, die wir während unseres Aufenthaltes hier fotografiert haben, ohne auf die nähere Bestimmung einzugehen. Einfach die Vielfalt genießen und staunen. Mehr Bilder von Kolibris findet ihr auf einer eigenen Seite.








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