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HÜHNERVÖGEL UND TRAPPEN

Alleine 11 verschiedene Vogelarten, die im Kruger Nationapark leben, zählt man zu der Familie der Hühnervögel. Einige davon sieht man fast täglich, andere eher selten. Manchmal kommen diese Tiere erst am frühen Morgen oder spät am Nachmittag aus ihrer Deckung, andere sieht man auch am Mittag manchmal mitten auf der Straße sitzen.

Selten ist der Anblick einer Wachtel (Coturnix coturnix - European quail), ein ungefähr starengroßer, meist im Verborgenen lebender Vogel, der in fast ganz Europa, dem westlichen Teil Asiens und einem großen Teil Afrikas vorkommt. Eine Unterart ist die Harlekinwachtel (Coturnix delegorguei - African harlequin quail) die im tropischen Afrika südlich der Sahara, in Madagaskar und Südarabien heimisch ist. Ihr Lebensraum sind offenes Grasland und landwirtschaftliche Flächen mit niedriger Vegetation. Die Laufhühnchen oder Kampfwachteln sind ebenfalls eine Familie hühnerähnlicher Vögel. Bei ihnen sind die Weibchen dominant. Äußerlich sehen Laufhühnchen den zu den Hühnervögeln gehörenden Wachteln sehr ähnlich. Es sind kleine, bodenbewohnende Vögel mit einer Länge von 10 bis 23 cm und einem Gewicht von 20 bis 130 g. Sie sind plump gebaut, haben kräftige Füße, einen kurzen Schwanz und einen kurzen Schnabel.

Die bekanntesten Vereter aus der Familie der Hühnervögel sind die Perlhühner, die man oft in größeren Gruppen antrifft. Es handelt sich um ausschließlich in Afrika verbreitete Vögel, die sowohl in Savannen als auch in Wäldern leben. Mit dem Helmperlhuhn (Numida meleagris - Helmeted guineafowl) wurde eine ihrer Arten vom Menschen domestiziert und zum Haustier gemacht, hier im Kruger trifft man sie in freier Wildbahn. Sie haben einen gedrungenen Körper, kurze Flügel, kräftige Beine und einen kleinen Kopf. Das Helmperlhuhn erreicht eine Länge von 53 bis 63 cm und ein Gewicht von 1,15 bis 1,6 kg. Kopf und Hals sind weitgehend unbefiedert, die nackte Haut ist bläulich, blauweiß und rötlich gefärbt. Charakteristisch und namensgebend ist der hornfarbene Helm. Das Gefieder ist von schwärzlichgrauer Farbe und mit zahlreichen weißen Sprenkeln gemustert. Küken haben ein braunes Flaumgefieder.

Ganz anders erscheint das Kräuselhauben-Perlhuhn (Guttera pucherani - Crested guineafowl), eine scheuere Art die nur im hohen Norden im Kruger-Gebiet vorkommt. Namensgebend ist die dichte schwarze Stirn- und Scheitelhaube aus aufrecht stehenden Federn, die einem Hautkissen aus fettreichem Bindegewebe aufsitzen. Die übrigen Kopfteile und der Oberhals sind bis auf die bei einigen Unterarten vorhandenen wenigen Borstenfedern an der Kinnregion nackt. Das Kräuselhauben-Perlhuhn ist weniger ruffreudig als das Helmperlhuhn. Zu den typischen Lauten gehört ein scharfes Krek. Nach Nahrung suchende Trupps halten mit leisen gurrenden Lauten zueinander Kontakt.

Dann gibt es noch die Gruppe der Frankoline, die im Kruger mit sechs Arten vertreten ist. Frankoline kann mna gar nicht verpassen, denn sie machen oft mit lautem Geschrei auf sich aufmerksam. Es gibt den Coquifrankolin (Peliperdix coqui), den Schopffrankolin (Peliperdix sephaena), den Natalfrankolin (Pternistis natalensis), den Rotkehlfrankolin (Pternistis afer), den Shelleyfrankolin (Scleroptila shelleyi) und den Swaisonfrankolin (Francolinus swainsonii).

Frankoline leben meist in Familientrupps von 2 bis 5 Tieren zusammen. Die grundlegende Sozialstruktur wird allerdings von einem monogamen Pärchen gebildet. Die Hühnervögel bewohnen dichten Unterwuchs entlang von Flussläufen in der Dornsavanne und flüchtet bei Gefahr lieber ins Dickicht, als aufzufliegen. Besonders zur Morgen- und Abenddämmerung sind die Tiere sehr lautstark und übernachtet wird auf Bäumen.

Die Nahrung setzt sich aus Kleintieren, Körnern und anderen Pflanzenteilen zusammen. Im Winter machen Akazien-Baumharze einen Großteil der Nahrung aus. Der Swaisonfrankolin (Swainson's spurfowl oder Swainson's francolin) hat das makanteste Aussehen und ist daher auch von Laien schnell zu erkennen, denn die Vögel haben eine markante rot gefärbte Augenpartie. Der spezifische Beiname swainsonii wurde gewählt, um den englischen Naturforscher William John Swainson zu ehren.






Flughühner und Trappen

Jetzt fehlen noch die Flüghühner in der Aufzählung, wie das hübsche Doppelband-Flughuhn (Pterocles bicinctus - Double-banded sandgrouse) das auch im Kruger häufig zu sehen ist. Meist sitzen die Vögel reglos am Wegrand und verlassen sich auf ihre gute Tarnung. Das mittelgroße Sandhuhn hat einen prallen, rundlichen Körper, einen kleinen taubenartigen Kopf und lange Flügel und Schwanz. Die Farbe des Gefieders ist hellbraun mit dunkleren Flecken und Reihen weißlicher Flecken. Das Männchen zeichnet sich durch ein auffälliges schwarz-weißes Band auf der Stirn und einen kastanienbraunen Halsbereich aus, der von einem weiteren schwarz-weißen Band abgegrenzt wird. Beide Geschlechter haben einen Bereich mit nackter gelber Haut um ihr Auge und das Männchen hat einen orangefarbenen Schnabel. Das Weibchen ist kleiner und Jugendliche ähneln dem Weibchen.

Drei Arten von Trappen kann man im Kruger Nationalpark beobachten, auch sie sind meist gut getarnt und verharren reglos bei Annäherung. Am Auffälligsten ist der grösste Vertreter seiner Art: die Riesentrappe (Ardeotis kori - Kori Bustard). Die Riesentrappe erreicht eine Höhe von rund 1,3 Meter und ein Gewicht, je nach Geschlecht, von 6–19 kg. Sie ist somit einer der schwersten flugfähigen Vögel. Das Gefieder ist hauptsächlich schwarzbraun, jedoch weisen Kopf, Hals und Bauch eine gräuliche bis weiße Färbung auf. Markant sind die langen und ungefiederten Beine sowie die drei kräftigen Zehen an den Füßen.

Es sind sehr scheue Vögel, die eine große Fluchtdistanz haben. Meist trifft man sie in den Graseben, wie rund um das Camp Satara, wo sie auf der Suche nach Beute durch die Landschaft schreiten. Neben pflanzlicher Kost wie Beeren und Samen fressen sie auch tierische Nahrung: Insekten, kleine Reptilien, Schlangen, Jungvögel und auch kleinere Säugetiere. Ihre Lebenserwartung liegt bei 30 Jahren.

Ein kleinerer Vertreter ist die Schwarzbauchtrappe (Lissotis melanogaster - Black bellied bustard), an vielen Orten in Afrika die häufigste Trappenart. Männchen wie Weibchen erreichen eine Länge von etwa 60 cm. Mit 1.800–2.700 g sind die Männchen allerdings deutlich schwerer als die etwa 1.400 g schweren Weibchen. Die Oberseite ist gelbbraun oder sandfarben mit großen, dunklen pfeilförmigen Flecken. Der Schwanz ist braun mit vier dünnen Querstreifen. Eine weiß begrenzte, schwarze Linie zieht sich den sonst vorwiegend braunen Hals hinab bis zum schwarz gefärbten Bauch. Die Färbung an Rumpf und Schwanz ist ähnlich wie auf dem Rücken. Der Schnabel und die Beine sind gelb.

Als letzter Vertreter aus der Familie der Trappen lebt im Kruger auch die Rotschopftrappe (Lophotis ruficrista - Red-crested korhaan). Sie wird etwa 50 cm lang und erreicht ein Körpergewicht von rund 680 g. Die Oberseite ist mit auffälligen, cremefarbenen, V-förmigen Markierungen geziert, die einen gescheckten Effekt erzeugen der sehr gut im Gebüsch tarnt. Daher ist sie auch nicht so leicht zu entdecken.

Der namensgebende, rote Nackenschopf der Männchen ist nur in aufgerichtetem Zustand sichtbar. Sehr lustig, diese Vögel bei der Balz zu beobachten. Die Vorderseite des Halses ist grau, die Hinterseite beige, der Bauch ist schwarz. Der Schnabel ist gräulich, die Beine gelblich. Die Weibchen ähneln den Männchen, allerdings sind bei ihnen die grauen Anteile am Kopf und Hals durch braune Partien ersetzt.








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