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BOSCHENDAL

Weingüter kann man in der Kapregion viele besuchen. Das Angebot zwischen Swartland und Overberg ist fast unüberschaubar. Die kleineren Winzer führen natürlich nur nach Voranmeldung durch ihre Keller und auch größere Musterbetriebe haben feste Zeiten für Besichtigungstouren, oft auch nur an Wochenenden.

Auskunft hierüber gibt gerne die örtliche Tourist-Information, die auch anruft und reserviert. Einige der Weingüter sind allerdings heute ziemlich auf Besichtigungskommerz spezialisiert und dazu gehört auch das prächtige alte Weingut Boschendal.

Wer hier hinkommt braucht eine Voranmeldung nur zum Lunch im Restaurant, sonst kann man einfach mal vorbeifahren und obwohl hier immer eine Menge los ist sollte man sich den Abstecher auf jeden Fall gönnen.

Vineyard Tours finden hier von November bis April statt, und zwar Montags-Samstags um 10:30 Uhr und 11:30 Uhr.

Der Eingang zum Weingut liegt an der R 310 nahe der R 45, die von Paarl nach Franschhoeck führt. Beliebt ist ein Stop vor allem um die Mittagszeit, dann kommen hier die Reisebusse an. Wer dem Rummel entgehen will, kommt besser schon am Vormittag hierher. Es gibt viel zu sehen auf dem Gelände.

Mehr Infos findet man unter der perfekten Seite www.boschendal.com. Der Veranstaltungskalender macht auf gesellschaftliche Termine an diesem außergewöhnlichen Ort aufmerksam.

Geschichte

Boschendal liegt am Eingang zum Franschhoek-Tal zwischen Simonsberg und den malerischen Groot Drakenstein Bergen. Der Name bedeutet "bos en dal" = Wald und Tal.

Das Gut ist eine der ältesten Weinfarmen am Kap und wurde von dem Hugenotten Jean Le Long im Jahr 1685 gegründet. Le Long floh wegen des Edikts von Nantes aus Frankreich ans Kap, das Land wurde ihm vom damaligen Kapgouverneur Simon van der Stel zugewiesen. 1715 ging der Besitz an die ebenfalls hugenottischen Brüder Pierre, Abraham und Jacques de Villier. Sie verhalfen Boschendal zu Größe und Respekt. Aus ihrer Zeit stammt auch der Weinkeller von Boschendal, der heutzutage natürlich mit modernster Technik ausgestattet ist.

1896 kam es zur Katastrophe, weil alle Reben der Reblaus zum Opfer fielen. Der spätere Besitzer John Cecil Rhodes kaufte die bankrotte Farm und ersetzte die kranken Reben durch neue. So ging es weiter mit dem Weinbau.

  Heute gehört Boschendal der Firma Anglo American Farm, der ebenfalls das bekannte Weingut Vergelegen in Somerset West gehört.

Boschendal produziert seine Weine mit modernster Kellereitechnik, aber nach alter Tradition. Seine 488 Hektar Weinberge liegen im Franschhoek Valley, einer der besten Weinanbauregionen Südafrikas. Der Schwerpunkt bei den Rotweinen liegt auf Cabernet Sauvignon, Pinot Noir, Merlot und Shiraz, bei der Weißweinproduktion auf Chardonnay und Sauvignon Blanc.

Das Herrenhaus

Im Jahr 1812 wurde das beeindruckende H-förmige Herrenhaus "La Rhône" erbaut, heute immer noch Zentrum der Anlagen von Boschendal und ein exzellentes Beispiel kapholländischer Architektur.

Bauherr war Paul de Villiers, der Nachfahre von Abraham de Villiers. Es wurde sehr gut restauriert und steht heute unter Denkmalschutz.

Man zahlt 7 Rand Eintritt, bekommt ein Informationsblatt - auch auf deutsch - und kann sich das Innere der Räume anschauen. Aussen kann man ohne Eintritt ganz herumgehen. Prächtig hat man hier früher gewohnt, mit Yellowwood-Böden, dicken Vorhängen und Wänden gegen die Sonne und mit hohen Wänden.

Heute sieht man Original-Möbel aus der Zeit der Entstehung, viele Gemälde und eine Sammlung von Ming-Porzellan. Wie im Museum ist hier vieles mit dicken Seilen abgesperrt, damit sich keiner auf die wertvollen Möbel setzt oder die guten Sachen begrapscht. Fotografieren ist leider verboten.

Der Rundgang beginnt mit dem Eintritt durch die Hintertür, man steht dann im Esszimmer. Hier versammelte sich die Familie zu den Mahlzeiten, wobei sie von ostindischen Sklaven bedient wurde. Am Kap wurde die Sklaverei erst 1934 abgeschafft. Zwischen dem Esszimmer und dem Foyer gibt es eine hübsche, neoklassizischtische Trennwand mit Jalousien.

Im Salon wurden Gäste empfangen, musiziert und getanzt. Schöne alte Möbel aus wertvollen Hölzern stehen hier. Das Elternschlafzimmer auf der anderen Seite des Foyers war in der Mittagszeit verdunkelt und kühl, hier ruhte man nach einer üppigen, schweren Mittagsmahlzeit im Himmelbett aus Stinkwood.

Die Küche neben dem Esszimmer war der Mittelpunkt des Hauses und der wärmste Platz im Winter. Hier kann man nur einen Blick hereinwerfen, auf die Feuerstelle, die Vorratskammer und die Treppe zum Speicher. Gegenüber kann man in zwei Kinder/Gästezimmer hinein, wo neben alten Möbeln auch Gebrauchsgegenstände, Reiseutensilien und alte Dokumente und Landkarten präsentiert werden.

Das Gelände

Auf dem Gelände gibt es neben dem berühmten Picknickplatz "LE PIQUE-NIQUE" auch noch diverse andere Restaurants. Picknicken kann man hier zwischen dem 16. Oktober und 11. Mai. Zwischen 12:15 Uhr und 13:30 Uhr sollte man vor Ort sein und seinen Picknickkorb abholen. Der kostet ca. 80 Rand ohne Getränke und man kann sich in dem Gelände dann an einen der Tische setzen. Platz ist für 180 Leute!

Im bekannten Boschendal Restaurant haben 120 Leute Platz, trotzdem läuft hier ohne Voranmeldung nicht viel. Nichts für uns, zusammen mit Busladungen von Touristen in den klimatisierten, unterkühlten Räumen zu hocken und dafür 180 Rand ohne Getränke zu zahlen. Gleiche Bedienungszeiten wie beim Picknick, zu diesen Zeiten sollte man nach Möglichkeit Boschendal wegen des Rummels meiden.

Das Le Cafe liegt am Hauptweg idyllisch unter schattigen Bäumen im ehemaligen Sklavenhaus und machte um 10:00 Uhr gerade auf als wir kamen. Gute Zeit für eine Tasse Kaffe. Auf der Karte standen auch Waffeln mit Eis. Dummerweise hatten wir gerade den Tisch mit der langsamsten und trotteligsten Bedienung erwischt, sie war leider nicht in der Lage, uns nur das gewünschte Eis ohne Waffeln zu servieren. Begründung: Steht nicht auf der Karte und für alles gibt es hier Nummern, die eingebongt werden. Wir verzichteten...

Gott sei Dank waren wir nicht mit einem Reisebus da, den hätten wir nämlich verpasst, während wir ewig auf die Rechnung warteten. Das Lokal war nicht sehr voll...

Gegenüber befindet sich ein sehenswerter, wunderschöner Kräutergarten mit vielen, von weißen Mauern abgetrennten Minibeeten. Während ich dort Fotos machte schaffte es Michael zu bezahlen. Der Weg zum Herrenhaus führt vorbei am ehemaligen Wagenschuppen, in dem heute eine Geschenkboutique und ein Probierraum untergebracht ist.

Zahlreiche, hübsche Hühner, Enten und Gäsen laufen herum und sind beliebte Fotomodelle, die auch schon mal mit ausgestrecktem Hals auf die Fotografen losgehen. Sehr sehenswert ist auch der offene Hühnerstall auf der rechten Seite neben dem Herrenhaus, in dem die Viecher leben.

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Boschendal

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