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ARKAROOLA

Arkaroola (Mount Painter Sanctuary) ist ein 61.000 Hektar großes, privates Wildlife Sanctuary in den abgelgenen nördlichen Flinders Ranges. Hier befindet man sich 600 km nördlich von Adelaide and 130 km östlich von Leigh Creek im Osten der Gammon Ranges.

Scharfe Quarzit-Gebirgsgrate, dünne Vegetation und schroffe, tiefe Schluchten prägen das Bild dieser ariden Region. 2 Arten von Menschen kommen hier in Arkaroola auf jeden Fall voll auf ihre Kosten: Mineraliensucher/Geologen und Allradfans.

Ursprünglich war hier eine Schaffarm, obwohl die Region viel zu rauh ist für die Viehzucht. Später wurde Uran entdeckt und abgebaut, doch die Qualität war nicht so toll, dass sich Abbau und weitere Umweltzerstörung auf Dauer gelohnt hätten. Ein Geologe namens Reg Sprigg erkannte die erdgeschichtliche Rarität der Gegend. Er erforschte im Auftrag der Regierung die großen Erdöl- und Erdgasvorkommen des Kontinents und hinterließ seine Spuren in vielen abgelegenen Gebieten Australiens. 1961 versuchte er nach Stilllegung der Uranminen seine Regierung davon zu überzeugen, hier einen Nationalpark zu errichten.

Leider vergebens, also kaufte er selbst nach einer Dürre 1968 das Land und entfernte das Vieh. Schon 1971 hatten sich einheimische Pflanzen wieder angesiedelt, die vorher als bereits ausgestorben galten. Ein Touristendorf wurde gegründet, dessen Einnahmen zur Finanzierung des Projektes dienen.

Wir kamen nach Arkaroola, weil wir noch eine Nacht warten mussten. Denn der nahegelegene Gammon Ranges National Park war eine Woche gesperrt, weil die verwilderten Ziegen und Füchse abgeschossen wurden. Pest Control nennt man das in Australien.

Also entschlossen wir uns für eine Nacht in Arkaroola zu campen und erwarteten dort so eine Art zweites Wilpena.

Früher wurde in der Region Kupfer, Zink und Uran abgebaut. Spuren davon sind noch bei einigen alten Minen wie bei Bolla Bollana Springs zu sehen. Die Straße nach Arkaroola Village ist gut ausgebaut. Unterwegs sahen wir einige Emus und erreichent dann den Ort, der nur wenige Dutzend ständige Einwohner hat.

Arkaroola Village

Arkaroola Village wurde von den heutigen Besitzern Reg und Griselda Sprigg 1968 gegründet und hier gibt es alles, was man zum Leben braucht. Vor allem einen Shop, eine Werkstatt und eine Tankstelle, für die man auch 40 km Umweg in Kauf nimmt, wenn man sich in Richtung Cameron Corner auf den Weg machen will: Next service 450 km.

An der Rezeption meldet man sich für alle Aktivitäten an, nebenan befindet sich das Restaurant und ein kleiner Laden. Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, mal essen zu gehen, aber beim Anblick von Karte und Preis haben wir uns dann doch lieber ein mitgebrachtes Kängisteak in die Pfanne gehauen, auch wenn das Ambiente ganz passabel war.

Zahlreiche Unterkünfte werden hier angeboten, beim Spaziergang bemerkt man deutlich die unterschiedlichen Baustufen. Die älteren Gebäude haben schon eine Menge Patina.

20 Zimmer bietet die Mawson Lodge($145.00 per night), die beste Unterkunft am Ort. 10 Zimmer hat die Callitris Lodge ($120.00 per night), 20 die Greenwood Lodge ($75.00 per night) - dann gibt es noch diverse Self Contained Cottages und Cabins und ganz am unteren Ende den Caravan Park ein wenig außerhalb vom Village.

Die Powered Sites ($20.00 per night) liegen gegenüber den beiden Sanitäranlagen auf einer windigen Hügelkuppe und wirken insgesamt ziemlich lieblos, auf dem Bild unten sieht das Ganze noch schön aus. Dahinter führen im Tal zahlreiche rauhe Tracks kreuz und quer zu den Buschcampingsites (immerhin $15.00 per night) entlang eines trocknen Flussbetts. Eine langweilige Umgebung ohne viel Tierleben, wenn man es mit den südlichen Flinders vergleicht. Länger als eine Nacht wären wir hier nicht geblieben. Wenigstens gab es am nächsten Morgen eine heiße Dusche, und bei heißem Wetter ist der windige Platz vielleicht eine Wohltat...

Im örtlichen Shop neben der Rezeption bekamen wir sogar ein Medikament gegen meine Erkältung und wir durften den Swimmingpool benutzen. Da wir keine Lust mehr auf die rauhen Tracks und die Landschaft hatten, entschlossen wir uns für einen entspannten Mittag im Schatten am Pool. Leider standen statt Liegen nur Plastikstühle zur Verfügung und als wir uns ins kühle Nass wagten, schwammen dort zahlreiche Wasserkäfer - auf uns zu. Sogar der abgebrühte Michael sprang quiekend aus dem Wasser, als diese in seiner Achselhöhle Schutz suchten und zwickten....

Ausserdem befindet sich im Village noch ein kleine Observatorium, mit dem man den nächtlichen Sternenhimmel genauer unter die große Lupe nehmen kann. Dafür sorgt ein 360 mm Teleskop. Eine Astronomical Observatory Tour kostet kostet immerhin auch $30.00/Person. Wir waren trotzdem nicht abgeneigt, leider war es bewölkt.

Mehr Informationen findet man auf der offiziellen Seite www.arkaroola.com.au.


Rundwege

Berühmt in ganz Australien ist die Ridgetop Tour auf Sillers Lookout, eine geführte 4 Stunden Allradtour, die wir jedoch nicht mitgemacht haben. Das Wetter war an diesem Tag nicht sehr berauschend, bedeckt, kalt und leicht regnerisch. Das Ganze sollte sagenhafte AU$85 pro Person kosten. Sehr viel Geld für eine Fahrt in einem großen Geländewagen mit Bänken, in dem etwa 8 Personen Platz finden - auch wenn sie sehr spektakulär sein soll und für Menschen mit Höhenangst weniger geeignet.

Wer Bilder von dieser Tour sehen möchte, der besucht die Fotos der Seite von Tatjana Ingold.

Bleibt zu erwähnen, dass die Straße hoch zu dem Lookout selbstverständlich für Nichtzahler gesperrt ist. Arkaroola lebt hauptsächlich von den zahlreichen, teuren Touren. Sei es 4x4 organisiert, Rundflüge, eine Tour durch das Observatorium oder zu einer der alten Minen.

Die Landschaft im Sanctuary ist karg und weist eigentlich nur wenige Höhepunkte auf. Mag sein, das es bei blauem Himmel beeindruckender wirkt - wir hatten leider trübes Wetter. Einen Besuch wert sind die zahlreichen Wasserlöcher wie Nooldoonooldoona, Bolla Bollana, Arkaroola, Stubbs and Bararranna. Wir waren tagsüber dort und haben sehr wenig Tiere gesehen, im Flinders Ranges National Park war auch mittags deutlich mehr los.

Die Straßen sind für Selbstfahrer höchst abenteuerlich, sogar unser 4x4-Camper hatte an einigen Stellen zu kämpfen. Allradfans sind hier in ihrem Paradies. Die Tracks wirkten wenig gepflegt, an einigen Bachbetten war die Fahrt höchst holperig. An einigen Stellen setzte unser Toyota HiLux sogar mit dem Rahmen auf - was uns nirgends sonst passiert ist. Hier war schon lange kein Grader oder anderes schweres Gerät mehr gewesen. Anstatt die übelsten Stellen alle paar Monate mal glatt zu walzen behilft man sich lieber mit einem lapidaren Hinweis auf dem Merkblatt: "tracks indicated 2wd may be rougher than you may expect". Für uns klang das wie: fahren Sie sich ihre Karre ruhig kaputt, wir reparieren gerne...

Wir hatten schon ein wenig den Eindruck, zahlende Gäste, die organisierte Touren und Hotelaufenthalt buchen sind hier lieber gesehen als Camper und Selbstfahrer. Besonders beliebt ist der Echo Camp Backtrack. Dies ist eine kurvige One-Way 4WD Piste mit sehr extremen Steigungen und vielen Steinen. Kostet organisiert AUD$80.00/Person.

Interessant sind die vielen geologischen Formationen. Über offenliegende Fossilien sind sogar wir Laien gestolpert, aber auch rare Dinge kann der Kenner hier finden. Die Paralana Hot Springs sind 2 Stunden Allradfahrt entfernt, das haben wir uns aber nicht mehr angetan. Dort sprudelt radioactives Radon Gas.

Video zum Thema

Arkaroola

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