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BLAUBEUREN

Nach einem Stadtrundgang in Münsingen und einem Aufstieg auf den Aussichtsturm Hursch auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz der Münsinger Alb machten wir am Nachmittag noch einen kurzen Abstecher nach Blaubeuren. Vom Wanderparkplatz bei Zainingen waren es nur noch 24 Kilometer nach Blaubeuren.

Eigentlich hatten wir uns ja noch einen Besuch in Ulm vorgenommen, aber dafür reichte die Zeit einfach nicht aus und auf der Alb gab es so viel zu sehen. So kamen wir an diesem Nachnittag zum östlichsten Punkt der Reise, nach Blaubeuren. Die Kernstadt liegt am Fuße der Schwäbischen Alb, 16 Kilometer westlich von Ulm.

Wir fanden sofort in der Innstadt einen Parkplatz, nachdem wir uns am Orteingang einmal verfahren hatten. Im Navi hatten wir Blautopf eingegeben, was zu einer gesperrten Straße führte, die nur für Anwohner befahrbar ist. So landeten wir auf der Sonderbucher Steige, einer schmalen Straße aus Blaubeuren hinaus in die Berge, auf der es erst mal keine Wendemöglichkeit mehr gab. Irgendwann fanden wir dann eine Stelle, die breit genug zum wenden war und fanden dann einen kostenlosen Parkplatz am Dodelweg, direkt am Stadtpark gelegen.

Zuerst besuchten das Kloster Blaubeuren, dem ich eine eigene Seite gewidmet habe. Von dort aus sind es nur wenige Schritte bis zur Hauptattraktion der Stadt, die viele Touristen anlockt: dem Blautopf.

Der Blautopf ist die nach dem Aachtopf wasserreichste Karstquelle in Deutschland. Die Schüttung der Quelle schwankt sehr stark mit den Niederschlägen zwischen mindestens 250 l/s, im Mittel 2.280 l/s und den bisher als Maximum gemessenen 32.670 l/s. Das Einzugsgebiet des Blautopfs ist etwa 160 Quadratkilometer groß, das Karstgebiet besitzt nur diesen einen unterirdischen Wasserabfluss, es gibt keine oberirdischen Gewässer.

Hier in Blaubeuren entspringt die Blau, die nach rund 22 Kilometern im Ulmer Stadtgebiet in die Donau mündet. Der Blautopf ist seit 2019 als bedeutendes Geotop und Geopoint des UNESCO Geopark Schwäbische Alb ausgezeichnet, ebenso wie die Donauquelle in Donaueschingen.

Der hohe Wasserdruck hat im Laufe der Zeit einen trichterförmigen Quelltopf mit einem Durchmesser von etwa 40 Metern an der Oberfläche ausgespült, der bis in eine Tiefe von 21 Metern reicht. Unterhalb der Wasseroberfläche liegt ein Höhlensystem, das nur von gut ausgebildeten Höhlentauchern erreicht werden kann. Mehrere Tauchunfälle unter Hobbytauchern, darunter auch tödliche, veranlassten die Gemeinde Blaubeuren, den Blautopf seit den 1980er Jahren für Taucher zu sperren.

Doch die vielen Leute kommen nicht nur hierher, um von oben auf eine Quelle zu sehen, diese hier ist auf Grund der Farbe etwas Besonderes. Je nach Lichteinfall ist die Türkise bis Blaue Farbe des Wassers hier mehr oder weniger intensiv. Dieser Farbeindruck entsteht durch Rayleigh-Streuung von Tageslicht an wenige Nanometer großen Kalkpartikeln, die im Wasser der Quelle enthalten sind. Durch die geringe Größe der Partikel wird blaues Licht bevorzugt gestreut und erzeugt so das berühmte blaue Leuchten.

Am Blautopf gibt es ein Hammerwerk, das vom Wasser der Quelle angetrieben wird.








Altstadt

Für einen anschließenden Rundgang durch die Altstadt kann man den augestellten Info-Stelen mit den goldenen Richtungspfeilen folgen. So entdeckt man auf der 1,5 km langen Altstadtrunde die schönsten Ecken und Plätze der Altstadt.

Bereits in alemannischer Siedlungszeit im 6./7. Jahrhundert bestand eine Siedlung Beuren an der Blau, am Rucken wurden Grabstätten aus dieser Zeit gefunden. Hier bestand auch schon früh eine Johannes dem Täufer geweihte Kapelle. Die Keimzelle der heutigen Stadt ist jedoch das um 1085 von den Grafen von Tübingen am Blautopf gegründete Benediktinerkloster Blaubeuren. Das Kloster förderte den Zuzug von Handwerkern und Dienstleuten und besaß das Marktrecht, so dass sich um das Kloster rasch eine weltliche Gemeinde entwickelte.

Blaubeuren liegt an der Hauptroute der Oberschwäbischen Barockstraße sowie an der südlichsten Strecke der Deutschen Fachwerkstraße. Die gesamte Altstadt ist unter der Bezeichnung "Gesamtanlage Altstadt Blaubeuren" geschützt.

Beim Spaziergang durch die Altstadt sieht man zahlreichen Fachwerkbauten. Ein großer Gebäudekomplex ist das ehemalige Blaubeurer Spital, wie üblich in der Nähe eines Stadttors, dem Ulmer Tor, gelegen.

Während des Spaziergangs kamen wir an einem Eiscafe in der Innenstadt vorbei. Bei schönestem Sommerwetter wurde gerde ein Tisch frei und wir machten hier eine Pause, um einen Eisbecher zu genießen.

Die Höhlen rund um Blaubeuren mit der ältesten Eiszeitkunst wurden von der Unesco zum Weltkulturerbe ernannt. Unter anderem fanden Forscher dort die älteste bekannte Menschenfigur der Welt, die 40.000 Jahre alte "Venus vom Hohlefels". Die wichtigsten Funde können in Museen in Ulm, Tübingen und Blaubeuren besichtigt werden. Das Urgeschichtliche Museum, das mit dem Institut für Urgeschichte der Universität Tübingen verbunden ist, zeigt altsteinzeitliche Funde aus den Höhlen im Achtal. Wir haben es leider aus Zeitmangel nicht besucht.






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