Archiv : Infos und Bilder aus 2003

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DE LOS ANDES

Dies ist eine ältere Seite, neuere Infos und Bilder von einem zweiten Patagonien-Besuch im Oktober 2014 findet Ihr auf den Seiten Provinz Neuquen - Am Vulkan Lanin und San Martin de los Andes.

Zwei nahe beieinander liegende Orte in der Provinz Neuquen führen im Namen den Zusatz "de los Andes", doch eigentlich könnten sie unterschiedlicher kaum sein. Da wäre zum einen das Städtchen San Martin de Los Andes in den grünen, fruchtbaren und touristischen Bergen, mit See und Wald, und zum anderen Junin de Los Andes vor den Bergen in einer viel trockeneren Region und hauptsächlich von Beamten und Militär bewohnt.

Die gesamte Region ist bei Touristen sehr beliebt, vor allem auch bei den Argentiniern. Hier kann man viel unternehmen, denn es gibt zum Beispiel miteinander verbundene Seen, auf denen man wunderbar eine mehrtägige Kanutour unternehmen kann. Oder man reitet in die waldreiche Umgebung, schwimmt im Lago Lacar bei San Martin de los Andes oder geht einem weiteren beliebten Sport nach: dem Fliegenfischen.

Ausserdem bilden die beiden Orte San Martin de los Andes und Junin de los Andes die Eingangspforte zum rund 3.800 km2 großen Nationalpark Lanín. Von hier kann man auch Anlauf nehmen zu vier Routen über hohe Andenpässe, die im chilenischen Seengebiet ihre Fortsetzung finden.

Besonders beliebt ist die Region im Herbst und im Winter. Im Herbst kann man einen "Indian Summer" erleben und die ganzen Wälder schwelgen dann im Farbenrausch. Zwischen dem Immergrün der Kordilleren-Zypressen und dem riesigen Coligüe-Bambus leuchtet es dann rot, golden und ockerfarben. So etwas findet man auf dem amerikanischen Kontinent sonst nur noch im Süden Feuerlands und in Neuengland. Da das Ereignis in etwa zeitgleich mit Ostern fällt, herrscht dann hier absolute Hochsaison mit entsprechend hohen Preisen.

Auch im Winter ist es mit Sicherheit voll und teuer, denn die Argentinier kommen zum Skifahren. Am 2.394 Meter hohen Cerro Chapelco bei San Martin de Los Andes gibt es 11 Liftanlagen, etwas kleiner und intimer als in der Region um San Carlos de Bariloche.

Junin

In Junin de los Andes haben wir übernachtet, in der Hosteria Milla Piuke. Davon wurde uns schon vor der Reise abgeraten, San Martin de los Andes wäre viel schöner und Junin nur ein hässliches Straßendorf in der öden Steppe, bevölkert mit ca. 9.000 Einwohnern, häuptsächlich Staatsbedienstete, Militär und ihre Familien.

Wenn man nur die breite Durchgangstraße hindurch fährt bekommt man sicherlich diesen Eindruck. Vierspurig mit Rasenstreifen in der Mitte führen rechts und links nochmal kleine Straßen parallel entlang, von denen aus man zu den Grundstücken kommt. Die Verkehrsdichte entspricht zum Glück gar nicht diesem autobahnähnlichen Ausbaustand - das Stück ist auch nur ca. einen Kilometer lang...

Auf der Neubauseite der Nationalstraße gibt es große Flächen mit dichter Bebauung an kleinen hölzernen Reihen- und Einzelhäusern - man erkennt recht deutlich, daß es eine Soldatensiedlung ist. Im eigentlichen Ortskern auf der anderen Seite fanden wir den Ort aber gar nicht hässlich, man war hier sichtlich um optische Aufbesserung bemüht. Viele Straßen im Zentrum waren betoniert, es gibt den üblichen zentralen Park und eine hübsche Kirche.

Ausserdem hatten wir so 50 Kilometer one way weniger zu fahren, als wir am nächsten Tag zu einem Ausflug zum Nationalpark Lanín aufbrachen.

N.P. Lanín

Der Star unter den Gipfeln der Region - man sagt, er wäre der schönste Berg Argentiniens - ist der schneebedeckte, erloschene Vulkan Lanín. Der Name stammt aus der Sprache der Mapuche Indianer und bedeutet übersetzt: "ausgelöscht". Der wunderbare Kegel mit seinen 3.776 Metern Höhe scheint das Ebenmaß des Fujiyama nachzuahmen.

Der Lanín kann bestiegen werden, wir wären schon froh gewesen wenn wir wenigstens ein kleines Stück von ihm gesehen hätten. Wir sind die landschaftlich schöne Nebenstrecke entlang des Flüsschens Rio Malleo im Norden gefahren, die RP 60, die in Richtung Grenzübergang zum Nachbarn Chile und zum Eingang des Nationalparks führt. Höhepunkt hier war der Wald von mächtigen Araukarien. Der Vulkan selbst hüllte sich komplett in Wolken und drohte vereinzelt mit Regentropfen, allerdings muss bei schönem Wetter die Aussciht hier grandios sein. Da ich kaum schöne Bilder habe, lohnt sich eine eigene Seite für diese Fahrt nicht.

Später fuhren wir noch einaml die etwas südlicher gelegene RP 63 in Richtung Paimún entlang des Lago Huechulafquen. Landschaftlich ist die Strecke ebenfalls sehr reizvoll, sie führt vorbei an einigen Campingplätzen. Wobei uns bei der Flora hauptsächlich die rot leuchtenden Notros und die riesigen Wäder aus Colihue-Bambus in Erinnerung bleiben. Der Vulkan zeigte sich auch hier nicht eine Minute und es regnete fast ununterbrochen, was das Fahren auf nasser Strecke schwierig machte, weil es viel bergauf und bergab ging. Am Ende der Strecke sahen wir vom Lanin nur die mit Geröll übersähten Bachbetten, die zur Schneeschmelze zu reißenden Strömen werden. So kehrten wir dann etwas frustriert nach Junin zurück.

Auf Fotos in Bildbänden lässt sich die Schönheit der Landschaft mit Vulkanblick und blauem Himmel wenigstens immer bestaunen, wir konnten sie nur erahnen. Schade! Die RP 63 ist jedenfalls etwas für Abenteurer: Schmale Serpentinen führen über Schotter oder nasse Erde nah am Seeufer entlang, es geht steil bergauf und bergab und um enge Kurven, und wenn die Straße nach den Winterschäden ausgebessert werden muss begegnen einem durchaus auch große Baustellenfahrzeuge. Also vorsichtig fahren, zum besseren Hören die Fenster herunterkurbeln und vor scharfen Kurven auch selbst mal hupen.

Google Map zum Thema

Vulkan Lanin

Video zum Thema

Escalada Lanin videoclip

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