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VULKAN PICO

Der markante Vulkankegel des Pico dominiert eindrucksvoll die gesamte Silhouette der Insel. Mit seiner imposanten Höhe von 2.351 Metern ist er nicht nur der höchste Berg Portugals, sondern auch das geographische Herz Picos. Ein imposanter Stratovulkan, der vor rund 230.000 Jahren zu entstehen begann. Er ist das Ergebnis eines langen geologischen Prozesses im Spannungsfeld zwischen der Eurasischen, Afrikanischen und Nordamerikanischen Platte, deren tektonisches Zusammenspiel den gesamten Azoren-Archipel geprägt hat. Heute liegt er an der sogenannten "Faial-Pico-São Jorge Riftzone", einer Bruchzone mit starker vulkanischer Aktivität.

Der Hauptkrater selbst ist seit rund 1.000 Jahren inaktiv, aber es gab jüngere Ausbrüche an den Flanken, zuletzt 1718 und 1720. Derzeit ruht der Vulkan, streng überwacht von Wissenschaftlern, denn in den vergangenen 500 Jahren ist er viermal ausgebrochen und hat dabei immer wieder weite Teile der Insel unter Lava begraben.

Natürlich ist der Vulkankegel auch ein beliebtes Fotomotiv, aber um die Spitze zu sehen muss man Glück und gutes Wetter haben. Er hat viele Namen, angefangen von einfach Pico, wird er auch als Pico Alto, Ponta di Pico, Montanha do Pico oder auch als Serra do Pico bezeichnet, was aber alles keine richtigen Eigennamen sind. Es ist eben "DER Berg" oder "DER Gipfel"

In den 7 Tagen, die wir vor Ort waren, ist es uns nur ein paar Mal gelungen, den Berg von der Küste aus in voller Schönheit zu sehen. Dafür hatten wir später noch einmal von der Nachbarinsel Faial aus einen tollen Blick auf Pico fast ohne Wolken.

Manchmal muss man aber auch einfach nur mutig sein und losfahren. So war es an einem Tag sehr wolkig und es regnete und nieselte den ganzen Tag. Das Hochland lag unter einer dicken Wolkendecke und auch beim Besuch der Lavahöhlen fing es immer wieder an zu regnen und wir stapften über matschige Weiden.

Trotzdem haben wir uns dann entschlossen, den kurzen Abstecher auf der Seitenstraße hoch zum Besucherzentrum unterhalb des Pico zu wagen. Die Fahrt führte durch dichte Wolken, man konnte kaum ein paar Meter weit sehen. Langsam fahren war angesagt, denn es konnte immer Gegenverkehr kommen oder eine Kuh auf der Straße stehen. Auch Wanderer bewegten sich wie Geister durch den Nebel.

Doch plötzlich, ganz weit oben, lichteten sich die Wolken. Es wurden immer weniger, es lichtete sich und über uns erschien strahlend blauer Himmel und der Pico war auf einmal komplett zu sehen.

Wer ganz hoch hinaus bis zum Gipfel will, der kann es nach Registrieung online oder vor Ort in der Casa da Montanha tun. Startnummern und GPS-Tracker werden dort ausgegeben, maximal 320 Personen dürfen gleichzeitig am Berg sein.

Die Wanderweg zum Gipfel beginnt auf etwa 1.250 Metern Höhe, danach ist ein Höhenunterschied von rund 1.100 Höhenmeter beim Aufstieg zu bewältigen. Der Weg führt bis zum Krater des Vulkans, in dessen Zentrum sich ein kleiner Lavakegel erhebt – bekannt unter dem Namen "Piquinho" - kleiner Pico. Je nach Fitness und Wetter braucht man ca. 3–4 Stunden für den Aufstieg und 2–3 Stunden für den Abstieg. Der Weg ist steil, rutschig, teilweise felsig und man braucht gute Kondition, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit.

In der Kraterlandschaft treten auch Fumarolen auf, aus denen gelegentlich Dampf austritt, ein sichtbares Zeichen der noch immer vorhandenen vulkanischen Aktivität. Bei guter Sicht reicht der Ausblick vom Gipfel sogar bis zu den Inseln Graciosa und Terceira.









Casa da Montanha

Das Besucherzentrum Volcanoes House liegt auf dem Plateau von Lajido de Santa Luzia auf 1.230 Metern Höhe, etwa 11 km von Madalena oder São Roque do Pico entfernt. Die Luft wird dünner, je näher man dem Gipfel kommt, manche spüren das in Form von Müdigkeit oder leichtem Schwindel.

Der Parkplatz unterhalb ist groß und viele Stufen führen hinauf zum Haupthaus. Von hier hat man bei schönem Wetter weite Ausblicke über Pico selbst, die benachbarten Inseln Faial und São Jorge sowie den offenen Atlantik.

Wir schauten immerhin auf eine schöne Wolkendecke, die von oben von der Sonne bestrahlt wurde. Diese Wolken sorgten für den Nebel im Hochland und hier waren wir endlich oberhalb dieser Sichtverderber. Die Hänge des Vulkans sind von basaltischer Lava geprägt, die zähflüssig war und flächenhaft auslief. Daher ist das Landschaftsbild von erstarrten Lavazungen, Kegeln und dunklen Gesteinsformationen durchzogen.

Es gibt im Besucherzentrum auch eine Cafeteria, wo wir uns erst einmal ein leckeres Eis der Marke Marke La Menorquina gegönnt haben.

Von hier oben hat man einen tollen Blick auf den majestätischen Pico-Vulkan. Es gibt ein interaktives Interpretationszentrum für Vulkanismus und Geodiversität der Azoren. In der Ausstellung erleben Besucher realitätsnahe Erdbeben-Simulationen, inklusive eines historischen Erdbebens auf den Azoren. Ein Dome-Projektsystem ermöglicht immersive Einblicke in die Erdgeschichte, die Entstehung der Azoren und deren mikroreliefische Landschaften. Von der Urknalltheorie bis hin zur vulkanischen Flora und Fauna, die Inhalte sind hier ansprechend aufbereitet und auch kindgerecht gestaltet.










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