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Der Silveira Waldpark ist ein schönes Reserva Florestal in Ribeira Seca, das zur Gemeinde Calheta gehört. Wir hatten einige Tage zuvor schon bei Wolken und Nebel den schönen Parque Florestal das Sete Fontes auf der anderen Seite der Insel São Jorge besucht, insofern mussten wir hier auch unbedingt hin.
Als wir nach einem Besuch an der Ostspitze in Topo hier ankamen, war das Wetter sehr schön, mit blauem Himmel und Sonnenschein und wir genossen die Ausblicke von den Miradouros.
Es war schon später Nachmittag als wir ankamen und direkt am Zugang parkten und das Licht wirkte golden, trotzdem waren wir hier die einzigen Besucher. Erst als wir nach einem längeren Rundgang den Park verließen kam ein Einheimischer zum Spaziergang mit Hund und Kind.
Dieser Park ist seit 1989 als Erholungswaldreservat klassifiziert, zusammen mit dem Wasserlauf und seinen Kanälen, die Wasser zu den in den vergangenen Jahrhunderten hier arbeitenenden Wassermühlen transportieren. Sie waren entlang der verschiedenen Wasserkanäle verteilt und die ganze Anlage umfasst eine Fläche von etwa 10 Hektar.
Bei den antiken Wassermühlen handelte es sich um ziemlich einfache Konstruktionen aus unbearbeitetem Stein, die ausschließlich zur Herstellung von verschiedenen Mehlen aus Mais, Weizen, Gerste oder Hafer verwendet wurden. Einige wurden schon restauriert und fallen nun mit ihren ihren dunklen Lavasteinen und roten Türen in der grünen Landschaft auf. Wie schon auf São Miguel im Tal der Mühlen besichtigt sind auch die Mühlen hier an Hang angelegt, etwa in Dachhöhe wird das Wasser über einen Kanal zugeleitet und stürzt dann etwa 3 Meter herunter, bevor es umgleitet wird zu einem horizontalen Wasserrad mit senkrechter Achse unter dem Fußboden. In der Kammer darüber befindet sich geschützt vom Wasser das Mahlwerk und der Lagerraum für Korn und Mehl. Diese Bauweise findet man mit genau diesen Abmessungen und somit vordefinierten Leistungswerten überall auf den Azoren.
Das Wasser ist heute immer noch wichtig in diesem Park, schon am Eingang konnten wir uns kaum von den vielen Fröschen lösen die hier in einem kleinen Teich sassen und quakten. Darüber schwirrten einige sehr große Libellen. Dann geht man über Wege und Brücken und vorbei an einer vielfältigen Flora, die aus botanischer Sicht reich und exotisch ist. Hier sieht man Araukarien, Kiefern, Tulpenbäume, Eichen, Zypressen, Platanen und meine Lieblinge, die Baumfarne. Am Nordhang wachsen einige endemische Arten.
Es gibt hier mehrere Baumschulen, in denen verschiedene Arten von Bäumen und Sträuchern zum Anpflanzen gezüchtet werden. Sie sind aber nicht öffentlich.
Zu den Wassermühlen führte ein alter, traditioneller Weg, der einst von Ochsenkarren genutzt wurde. Während wir hier herum liefen, sahen wir viele Vögel wie Rotkehlchen und Finken, aber auch Hühner in allen Farben, Perlhühner, Enten, Gänse und Truthähne. Von den benachbarten Wiesen schauen freundlich Kühe rüber in den Park. Der Aussichtspunkt Miradouro das Relheiras gewährt einen weiten Panoramablick auf den westlichen Teil des Parks.
Die Hauptwiese liegt in einem geschützten Tal, das von den Baumkronen alter Eichen schön beschattet wird. Hier gibt es einen Kinderspielplatz, der Schaukel konnte ich einfach nicht widerstehen. Dazu hat man einen Trimm-Dich-Pfad mit allerlei Geräten angelegt und natürlich auch einen Picknickbereich.
In einem Gehege leben einige Damhirsche, laut Beschreibung soll es hier auch noch andere Tiere wie Vietnamschweine, Sittiche und Meerschweinchen geben. Die haben wir aber leider nicht entdeckt.
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