| Weltreisen | Deutschland | Deutsch-Luxemburgisches Grenzland | Luxemburg | Site-Map | HOME |
| Im Wald |
Die "Kleine Luxemburger Schweiz" oder Region Müllerthal bezeichnet eine Gegend im Nordosten des Großherzogtums Luxemburg, welche unter anderem Echternach, Berdorf, Grundhof, Consdorf, Befort und Müllerthal umfasst. Ihren Namen verdankt sie den Sandsteinfelsen, welche durch Fließgewässererosion der Flüsse Sauer und Schwarze Ernz entstanden sind. Die Region ist bei Wander- und Kletterfreunden sehr beliebt.
Die Luxemburger Schweiz ist Teil des 789 km² großen Deutsch-Luxemburgischen Naturparks, denn diese Landschaftsform gibt es auch auf der Deutschen Seite. Dort waren wir in der Grünen Hölle und in der Teufelsschlucht wandern und haben die Irreler Wasserfälle besucht. Der 1964 gegründete Naturpark ist der erste grenzüberschreitende Naturpark, der in Europa errichtet wurde. Insgesamt wurden 24 Wanderwege in Premiumqualität im Verlauf der letzten Jahre angelegt.
Hier auf der Luxemburgischen Seite sind die berühmte Wolfsschlucht und der Mullerthal Trail die beliebtesten Wanderwege. Beide haben wir nicht geschafft, wir hatten wir uns für diese kürzere Wanderung im Gebiet um Huel Lee entschieden.
Die Wanderroute "Felsenweg 1" startet eigentlich in der ältesten Stadt Luxemburgs, in Echternach. Die Huel Lee liegt auch an der Route 2 des Mullerthal Trail. Wir haben aber abgekürzt und uns einen Wanderparkplatz nahe Berdorf gesucht und sind von dort aus eine Runde durch den Wald gelaufen.
Die Huel Lee, was so wie wie "hohler Felsen" bedeutet, ist eine von Menschenhand geschaffene Höhle. Die Römer haben hier bereits Steingut für Bauten gewonnen. Im Mittelalter herrschte reger Betrieb in diesem Steinbruch, da die Bannmühlen des Klosters Oeren bei Trier verpflichtet waren, nur Mühlsteine zu benutzen, die hier auf dem Klosterbesitz gebrochen wurden. Dies sind die ersten Dokumente, in denen die Steinbrüche erwähnt werden.
Das gilt auch für das sich ein paar Meter danebn anschließende Amphitheater Breechkaul, allerdings wurde hier kein Durchbruch geschaffen und so dient die Höhle heute als kleine Konzertbühne. Die Wände sorgen für eine hervorragende Akustik. Der Ort wurde von einem örtlichen Lehrer, Edmond Steyer, "entdeckt", als er ihn mit seiner Klasse besuchte. Viele Jahre lang bestand ein typischer Schulausflug darin, zu diesem Ort zu wandern.
Wir haben hier eher einen Spaziergang als eine Wanderung gemacht, dabei kommt man auch an der Höhle vorbei, die sehr fotogen ist. Der Ort wird auch Hohllay genannt, wobei hohl eine Höhle bedeutet und lay ein mittelalterlicher Begriff für Fels ist.
Da nicht viel los war, hatten wir Zeit zum Fotografieren und genießen. Die verbleibenden Pfeiler verhindern, dass die Höhle einstürzt und lassen sie wie eine Kathedrale aussehen. Überall haben Besucher kleine Steinpyramiden hinterlassen.
Die Spuren der Werkzeuge vom Herausbrechen der Mühlsteine kann man bis heute noch gut an den Höhlenwänden erkennen, bizarre Muster im Gestein. Es gibt sogar einige unvollständige Mühlsteine an der Wand, die nie fertiggestellt wurden. Es ist feucht und tropft von der Decke und hier ist es an heißen Sommertagen schön kühl.
Nach dem Besuch der Höhle sind wir noch etwas durch die umliegenden schmalen Schluchten gelaufen. Es gibt einen Wanderweg zum Perekop. Ein wunderschöner kurzweiliger Wanderweg in einem schmalen Tal am Bach entlang. Im Sommer sind die Farben und Strukturen der Felsen am Wegrand durch viel Grünm verdeckt, im Frühjahr kann man sie sicher besser sehen. Die schmale Schlucht ist umrandet von einer großen Menge an Buchen sowie einer schönen Felslandschaft, wie es sie hier überall in der Region gibt. Am Wegrand entdeckten wir Schnecken, Pilze, Käfer und zahlreiche Vögel am Wegrand, vor allem die scheuen Zaunkönige.
Dem amerikanischen Botschafter in Luxenburg von 1981–1985, John E. Dolibois, ist an einer Stelle im Fels eine Plakette gewidmet, daß dies hier sein liebtster Spazierweg gewesen sei.
Am oberen Ende der Schlucht angekommen dachten wir eigentlich nach den Markierungen auf der Karte in einer Schleife durch den Wald zur Höhle zurück zu kommen. Allerdings war dies eine Mountain-Bike-Strecke, die auch ganz gut besucht war. Also ging es auf dem gleichen Weg durch die Schlucht zurück.
Google Map zum Thema
360° View zum Thema
| Weltreisen | Deutschland | Deutsch-Luxemburgisches Grenzland | Luxemburg | Site-Map | HOME |
| Datenschutz | Impressum |