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DRESDEN

Um es gleich vorweg zu sagen: Wir besuchten die Stadt Dresden vom Schlosshotel Pillnitz aus an einem wunderbaren, sonnigen Herbstsonntag.

Dabei fuhren wir über das "Blaue Wunder", eine Stahlträgerbrücke, die die Dresdner Stadtteile Blasewitz und Loschwitz verbindet. als sie 1893 eingeweiht wurde, rief sie teils entrüstete Ablehnung hervor, zu ungewohnt war offenbar der Anblick der genieteten Metallstreben. Heute gilt das "Blaue Wunder" als Wahrzeichen der Stadt und muss bald wieder neu gestrichen werden.

An der Semperoper mitten im Zentrum parkten wir in einem Parkhaus. Die Semperoper wurde von 1977 bis 1985 nach den Originalplänen des zweiten Opernbaus Gottfried Sempers wieder errichtet, ein Bauwerk des Historismus mit Elementen des Klassizismus.

Nach unserer Ankunft war es in der Stadt noch ziemlich ruhig, so spazierten wir am Elbufer entlang und bewunderten die dort festgemachten Schaufelraddampfer der Weißen Flotte.

Auf der gegenüber liegenden Flussseite liegen die die könliglich-sächsischen Repräsentativbauten des Regierungsviertels wie das Sächsische Staatsministerium der Finanzen und die Sächsische Staatskanzlei.

Wir spazierten bis zur Carolabrücke und bogen dann ab, hoch in die Altstadt durch den Brühlschen Garten zur Brühlschen Terrasse. Sie wurde nach dem sächsischen Premierminister Heinrich Graf von Brühl (1700-1763) benannt und erstreckt sich in der Innenstadt entlang des Elbufers und befindet sich auf der alten Stadtbefestigung etwa zehn Meter über der Elbe. Die Kasematten, die ehemals unzugänglichen Wehranlagen der Stadt unter der Terrasse, sind heute in Form eines Museums begehbar. Gebäude, die zur Brühlschen Terrasse gezählt werden, sind zum Beispiel das Albertinum, die Kunstakademie und die Sekundogenitur. Am östlichen Ende befinden sich die Jungfernbastei und der Brühlsche Garten.

Im Laufe der Zeit wurde es immer voller und beim weiteren Spaziergang durch die Altstadt, der ich eine zweite Seite gewidmet habe, kamen dann immer mehr Besucher in die Stadt. Historisch gesehen hat Dresden eniges zu bieten wie die Semperoper, den Zwinger, die Hofkirche und nicht zu vergessen die wiederaufgebaute Frauenkirche. Wegen Corona bildeten sich aber überall schnell lange Schlangen vor den Sehenwürdigkeiten.

Auch wenn wir mit unserer Schlösserkarte kostenlos in viel Museen der Stadt gekommen wären, bei dem Traumwetter hatten wir keine Lust uns stundenlang anzustellen, um dann in Inneren das Grüne Gewölbe zu sehen. Für solche Aktivitäten muss man sich einfach mehr Zeit nehmen und für mehere Tage einen reinen Städtetrip nach Dresden machen.

So schauten wir uns lieber alles von außen an, wobei es hier auf kleinsten Raum viel zu sehen gab. Das Fotorafieren fiel allerdings sehr schwer. Nicht nur wegen der Menschenmassen, die ständig durch Bild liefen. Gefühlt ganz Dresden war im Oktober 2021 mit Baustellenschildern, Absperrbändern, hochgelegten gelben Leitungen, gelben Plastikzäunen und Kränen zugepflastert. Man konnte kaum ein vernünftiges Foto machen ohne eines der riesigen Schilder mit Baustelleninformation oder ein rot-weißes Flatterband ins Bild zu bekommen.






Zerstörung und Wiederaufbau

Im Zweiten Weltkrieg wurden bereits im August 1944 erste Luftangriffe auf den Großraum Dresden geflogen, woraufhin sich die Stadt auf Bombardierungen vorbereitete. Bei den folgenden massiven Luftangriffen auf Dresden wurden in vier aufeinanderfolgenden nächtlichen und täglichen Angriffswellen vom 13. bis 15. Februar 1945 weite Teile des Stadtgebietes durch britische und US-amerikanische Bomber schwer beschädigt. Die genaue Zahl der Opfer ist bis huete ungewiss.

Der Schaden an Gebäuden war ebenfalls hoch, 60 Prozent des Stadtgebietes waren von den Angriffen schwer betroffen, 15 km² ausgehend von der Innenstadt wurden gar total zerstört, die Stadtteile im Norden und Nordwesten wurden dagegen weniger betroffen. Vorwiegend vom nördlich der damaligen Stadtgrenze gelegenen Flughafen Dresden-Klotzsche aus wurde das ab Mitte Februar 1945 bis zum 6. Mai eingekesselte Breslau versorgt, ehe Dresden selbst am 8. Mai, dem Tag der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht, von der Roten Armee besetzt wurde.

Während der Zeit des Sozialismus wurden viele Reste der stark zerstörten Stadt beseitigt. Viele Ruinen Dresdens, darunter auch die Überreste der Sophienkirche, vor allem aber die historische Wohnbebauung, wurden abgetragen oder gesprengt. Das historische Stadtzentrum wurde dabei entkernt und fortlaufend wieder bebaut.

Erneuert bzw. vollständig rekonstruiert wurden vor allem die historischen Monumentalbauwerke. Einige dieser Arbeiten zogen sich, geprägt von der wirtschaftlichen Gesamtlage der DDR, über Jahrzehnte hin und waren mitunter für längere Zeit unterbrochen worden. Von 1955 bis 1958 wurde von der Sowjetunion ein großer Teil der erbeuteten Kunstschätze zurückgegeben, so dass ab 1960 viele Museen der Staatlichen Kunstsammlungen in wiedererbauten Einrichtungen oder Interimsausstellungen eröffnet werden konnten.

Die im Krieg nahezu unzerstörte Äußere Neustadt blieb aufgrund von Bürgerprotesten erhalten. Ihr drohte in den 1980er Jahren der Abriss, da ihre Bebauung stark vernachlässigt wurde und deshalb in schlechtem Zustand war. Nach der politischen Wende 1989 und der deutschen Wiedervereinigung 1990 wurden viele Gebäude mit Hilfe steuerlicher Subventionen wieder restauriert. Viele Gebiete Dresdens gelten daher als Beispiele für die gelungene Restaurierung von Baudenkmälern und stehen als Gesamtensembles unter Denkmalschutz.

Die Kulturlandschaft Dresdner Elbtal mit einer Ausdehnung von Schloss Pillnitz bis Schloss Übigau wurde im Jahr 2004 durch die UNESCO in deren Liste der Welterbestätten aufgenommenen, 2009 mit dem Bau der Waldschlößchenbrücke jedoch wieder daraus gestrichen. Die UNESCO sah in der Brücke eine Gefährdung der Landschaft als Welterbe. Wir fanden die Brücke beim vorbeifahren ziemlich unauffällig.





Zwinger

Ein Meisterstück europäischer Barockarchitektur ist der Dresdner Zwinger. Eigentlich ist ein Zwinger nur der freie Raum zwischen dem äußeren und dem inneren Ring der Stadtmauer. In Sachsens Hauptstadt Dresden aber entsteht im frühen 18. Jahrhundert hier das prächtigste Freigelände mit Garten und Orangerie für die repräsentativen Festlichkeiten des europäischen Hochadels. Auf Wunsch Augusts des Starken entstand so ein höfisches Gesamtkunstwerk.

Heute befinden sich hier Museen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, darunter die Porzellansammlung und die Gemäldegalerie Alte Meister. Im Sommer bildet der Zwinger eine stimmungsvolle Kulisse für eine Reihe von Open-Air-Veranstaltungen, bei unserem Besuch herrschte hier aber ziemliches Chaos. Überall Baustelle, mehr als die Hälfte hatte man gleichzeitig abgesperrt und aufgerissen. Da wir gar keine Freunde von Putten sind, konnte uns auch die Galerie der Figuren oben auf den Mauern nicht wirklich begeistern.

Als es dann am Nachmittag in der Stadt noch voller wurde und sich die Menschen trotz Corono ohne Abstand durch die Gassen drängelten, gaben wir auf und fuhren noch zum Schloss Moritzburg mit dem Fasanenschlösschen, das ein wenig außerhalb von Dresden liegt.





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