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DOM ST. MARIEN

Bei unserem zweiten Besuch im schönen Städtchen Freiberg hatten wir dann endlich auch Zeit, um uns den Dom St. Marien anzusehen. Der Freiberger Dom ist eine der schönsten sächsischen Hallenkirchen und prägt seit Jahrhunderten das Bild dieser Bergbaustadt.

Es gibt einen kleinen Domladen direkt am Dom, in dem man den Eintritt von 5,00 Euro bezahlt. Man kann die Kirche auch ohne Führung besichtigen, so hat man individuell Zeit für den Rundgang. Hier im Laden gibt es unter anderem auch den Stempel für eine Station des Jakobsweges.

Es handelt sich hier um einen relativ kleinen, aber schönen Dom. Die Kirche fasziniert durch ihre klare Grundform und ihr harmonisches Gesamtbild. Schlanke Pfeiler führen den Blick in die Höhe, getreu dem Anliegen der Gotik, die Herzen der Menschen zu Gott in die Höhe zu ziehen.

Die prächtige Begräbniskapelle ist der letzte Ruheort diverser Wettinischer Landesfürsten. Im Anschluss an den Meissner Dom fand von 1541 bis 1694 die Grablege von neun lutherischen Landesfürsten des sächsisch-albertinischen Fürstenhauses Wettin und ihrer 40 Familienmitglieder ihre Fortsetzung im Hohen Chor des Freiberger Domes.

Als erster Landesfürst wurde Herzog Heinrich der Fromme 1541 beigesetzt. 1553 folgte sein erst 32 jähriger Sohn Moritz. Prächtig wirken die Wände mit einer Fülle schöner Bildwerke. Im oberen Geschoßbereich sind die Propheten des Alten Testaments zu sehen, im unteren Bereich knieen sechs in Bronze gegossene Landesfürstinnen und Fürsten.

Auf dem Hauptsims halten in 12 Metern Höhe 34 Engel diverse Musikinstrumente. 21 Stück davon sind sogar originale Renaissance-Instrumente, die um 1592/94 in Randeck bei Mulda in der Region Freiberg gebaut wurden. Weiter unten liegen 29 zisilierte Messinggrabplatten aus der Freiberger Hilliger-Gießerei.

Man kann den schönen Innenraum und einige Kapellen besichtigen. Beeindruckend ist hier die Deckenbemalung sowie die klugen und die törichten Jungfrauen an den Mittelpfeilern. Es gibt zwei ausgesprochen originelle Kanzeln und die Fürstenlogen zu bestaunen.

Die Bergmannskanzel im Freiberger Dom ist mit Reliefs am Aufgang verziert die Szenen der Passion Christi zeigen. Interessant ist die Darstellung des Auferstehungsthemas auf dem Schalldeckel. Ein Bergmann hat hier die Rolle eines Grabwächters übernommen. Von dieser Kanzel wird sonntags gepredigt.

Die sehr ausgefallene Tulpenkanzel, um 1505 erbaut, gilt als ein Hauptwerk des Meisters "H.W.". Ein steingewordenes Phantasiegewächs, zu dem man weder im Obersächsischen noch anderswo Vergleichbares findet. Der kräftige Mittelstamm wird von Pflanzen und Engeln umspielt. Auf einem Ring aus Weintrauben ruht der Kanzelkorb, der mit vier Büsten der Kirchenlehrer geschmückt ist. Am Fuße der Kanzel sitzt ein Lauschender, über ihm trägt ein in der Astgabel sitzender Mann den Treppenaufgang. Seine Kleidung ist die der Bildschnitzer und Steinmetze dieser Zeit. Die Tulpenkanzel wird als Festtagskanzel zu hohen kirchlichen Feiertagen benutzt.








Goldene Pforte

Die Annenkapelle ist ein zweischiffiger, spätgotischer Raum aus dem Jahr 1514. Berühmt sind die beiden Orgeln, die Große udn die Kleine Silbermannorgel. Im Jahr 1714 vollendete Gottfried Silbermann hier sein erstes großes Orgelwerk. Seit Jahrhunderten kaum verändert und original erhalten, gilt es heute als berühmteste Barockorgel der Welt. Seit über 70 Jahren finden zwischen Mai und Oktober jeden Donnerstag Orgelkonzerte innerhalb der Reihe Freiberger Abendmusiken statt, die großen Anklang finden.

Nicht verpassen sollte man ebenso die berühmte "Goldene Pforte" aus dem Jahr 1225. Ein herausragendes Kunstwerk der Spätromanik von europäischem Rang. Den historischen Hintergrund bildet das Aufblühen des Silberbergbaues und die Errichtung einer spätromanischen Marienkirche am Ende des 12. Jahrhunderts, deren Eingangsportal diese Pforte war.

Nach dem Stadtbrand 1484 wurde das Portal von der Westturmseite abgetragen und an der Stirnwand des Südquerhauses wieder eingefügt. Seit dem Bau des Kreuzgangs 1510 umschloß ein kapellenartiger Raum das Portal und bot somit für Jahrhunderte bis zu dessen Abbruch 1861/62 einen wirksamen Schutz vor Wind und Wetter. Seit 1903 ist das Portal durch einen Schutzbau im Jugendstil geschützt.

Im Nachbargebäude findet man einen Kreuzgang. Er begann am einstigen Südquerarm der Basilika und führte zur Annenkapelle, umschloss damit den Friedhof. Mehrfach war im 19. Jahrhundert der Erhalt des Kreuzganges wegen schwerer Bauschäden ernsthaft gefährdet. Nach der Umnutzung zum Museum wurde vom Abbruch Abstand genommen. Ab 1890 richtete die Adelsfamilie derer von Schönberg im Westteil eine Grabsteinsammlung ein. Der Kreuzgang soll bald restauriert werden.

Wie so oft sind hier aber nicht die Räume die man besichtigen kann am interessanten. Nur mit einer Führung kann man das reich verzierte Grab von Moritz von Sachsen, dem 1. Kurfürst der Albertiner, sehen.

Wer in Freiberg ist, für den ist ein Besuch im Dom jedenfalls ein Muss.








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