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MECHTERSHEIMER TONGRUBEN

Das 34 ha groß Naturschutzgebiet Mechtersheimer Tongruben liegt südöstlich von Mechtersheim, einem Ortsteil der Ortsgemeinde Römerberg im Rhein-Pfalz-Kreis und ganz nah am Rhein. Es wurde im Jahr 1983 unter Naturschutz gestellt. Das Gebiet besteht aus renaturierten Tongruben, die ab dem Jahr 1890 zum Rohstoffabbau genutzt wurden. So entstanden hier mehrere, durch Dämme der betrieblichen Feldbahn getrennte, flache Stillgewässer. Im Jahr 1976 wurde Kies abgebaut, die Aktivität wurde aber Anfang der 80er Jahre wegen der hohen ökologischen Bedeutung des Gebietes wieder eingestellt.

Heute findet man hier viele unterschiedliche Habitate wie offene Wasserflächen und rundum dicht bewachsene Uferzonen mit Wasserpflanzen und Büschen. Aufgrund von Renaturierungsmaßnahmen gibt es am Riedwiesensee nun reich strukturierte Uferbereiche mit großflächigen Flachwasserzonen, während der nicht renaturierte benachbarte Steinäckersee weitgehend steile Ufer aufweist. Dadurch ist er nur von geringer bis mittlerer Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz. Hinter dem Naturschutzgebiet befinden sich Wälder und Felder, die von zahlreichen Wander- und Radwegen erschlossen sind.

Rund um den Tongrubensee liegen zahlreiche weitere Seen und Wasserflächen vom Altrhein, die sich durch einen hohen Freizeitwert auszeichnen. Am Naherholungsgebiet Mechtersheim gibt es einen Badesee mit Campingplatz, Strandbar, Restaurant und Parkplätzen.

Die Mechtersheimer Tongrube ist bekannt für die vielfältige Vogelwelt und genau deswegen waren wir hier, denn ich hatte auf Google Maps Bilder von einer Vogelbeobachtungsstation gesehen.

Wir parkten an der Einmündung des Wanderwegs in die schmale Straße, welche weiter bis zum Rheinufer bei Römerberg führt. Schon nach kurzer Zeit kamen wir an blühenden Wiesen mit zahlreichen Insekten vorbei, vor allem Libellen aber auch Schmetterlinge und zahlreiche Hummeln und Bienen. In den Büschen und Bäumen im angrenzenden Auwald hörten wir viele Singvögel. Leider sieht man sie eher selten und ein Foto gelingt oft nur mit Glück. Ein heisser, sonniger Mittag im Juni ist natürlich auch nicht gerade die beste Zeit zur Vogelbeobachtung.

Nach einem kurzen Spaziergang über einen schmalen Feldweg hatten wir dann den hölzernen Beobachtungsstand erreicht. Der Eingang war nicht verschlossen und man konnte die Sichtklappen an drei Seiten hochstellen um sich einen Überblick über die offene Wasserfläche und seitlich auch in den Uferbewuchs zu verschaffen.

Auf dem See bewegten sich viele Vögel, leider waren sie teilweise sehr weit weg. Ein Fernglas sollte man mitbringen. Hier waren wir froh, dass wir unser 500mmm Teleobjektiv dabei hatten, so konnten wenigstens ein paar Wasservögel beobachten und fotografieren. Auf einer kleinen Insel brüteten Haubentaucher. Neben Schwänen, Kormoranen, Blessrallen, Teichrallen und Zwergtauchern entdeckten wir einige Entenarten.

Ab und zu zog ein Weißstorch oder ein Greifvogel seine Kreise über den See. Auch einige Lachmöwen und Weißkopfmöven konnten wir entdecken. Ein bisschen kamen wir uns vor wie in Südafrika und sehnten uns nach den dortigen Sitzungen im Birdhide.








Am Rhein

Wenn man dem Weg jenseits des Beobachtungsstandes noch ein wenig folgt, dann kommt man noch an einen überdachten Picknickplatz mit etwas eingeschränkterem Ausblick auf den See. Ideal für eine kleine Rast. Die Tongrube ist aus Naturschutzgründen komplett eingezäunt, nur an wenigen Stellen kommt man etwas näher an die Wasserfläche. Hier am Rastplatz stehen noch ein paar informative Schilder, welche Vögel es hier gibt. Den extra ausgewiesenen Eisvogel haben wir natürlich nicht gesehen.

Eine Besonderheit: An der Tongrube liegt das einzige Brutgebiet des Purpurreihers in Rheinland-Pfalz. Vor allem in den Wintermonaten lassen sich hier Hunderte von Wasservögeln nieder. Sie kommen aus dem Norden, um hier zu überwintern.

Bei über 30°C wurde es uns hier aber dann doch zu heiss und wir beschlossen, zurück in unsere Ferienwohnnung nach Hambach zu fahren.

Aber zuerst machten wir noch einen kleinen Abstecher an den Rhein. Hier endet die Straße an einer Anlandestelle für Schlauchboote der Feuerwehr und es geht nur noch zu Fuß oder mit dem Fahrrad weiter am Ufer entlang. Direkt gegenüber in Baden-Würtemberg liegt das stillgelegte Kernkraftwerk Philippsburg. Seit dem 31. Dezember 2019 ist es planmäßig nach dem Atomgesetz vollständig abgeschaltet. Seit 2017 wird Block 1 und seit 2020 Block 2 abgerissen.






Google Map zum Thema

Mechtersheimer Tongruben

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