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MUSEUM HUGO JUNKERS

Um es gleich vorweg zu sagen: das Technikmuseum Hugo Junkers fanden wir sehr interessant, wir haben hier Stunden verbracht und trotzdem konnten wir nicht alles lesen und erfassen. Irgendwann ist man voll mit Informationen und von denen gibt es hier sehr viele. Träger des 2001 auf dem Gelände der ehemaligen Junkers-Flugzeugwerke eröffneten Museums ist der Förderverein Technikmuseum "Hugo Junkers“ e.V.".

Denn Prof. Hugo Junkers (1859–1935) war ein deutscher Ingenieur und Unternehmer, der unseren Alltag, wie wir ihn heute leben, maßgeblich mitbestimmt hat. Egal ob bei Flugzeugen, Uhren, heißem Wasser in allen Wohnungen, Herden oder Zentralheizungen.

Es ist ein wirklich lohnenswerter Abstecher in Dessau, das Museum liegt etwas außerhalb des Zentrums im ehemaligen Industriegelände an der Kühnauer Straße, Genau dort, wo früher die berühmten Junkers-Flugzeuge gebaut wurden.

Hugo Junkers kam 1897 nach Dessau und gründete hier zunächst die Firma Junkers & Co., die Gasapparate und Heizgeräte herstellte. Seine Erfindungen, darunter der Kalorimeter und die Gastherme, machten ihn bald bekannt. Später widmete er sich der Luftfahrt und entwickelte ab 1910 in Dessau die ersten Ganzmetallflugzeuge der Welt. Das war damals eine kleine Revolution: Flugzeuge aus Metall galten als zu schwer, doch Junkers bewies das Gegenteil.

Die Junkers J 1 aus dem Jahr 1915 war das erste Flugzeug ihrer Art, kurz darauf folgte die Junkers F 13 als erstes Ganzmetall-Verkehrsflugzeug, das in vielen Ländern im Linienverkehr eingesetzt wurde. Berühmt wurde später vor allem die Ju 52, liebevoll auch "Tante Ju" genannt, die noch heute auf Flugshows als Symbol der Luftfahrtgeschichte zu sehen ist.

Die Junkerswerke bildeten ein Zentrum modernster Technik und wissenschaftlich-technischer Forschungsarbeit. Dazu gehörten: Junkers & Co (1895), Kaloriferwerk Hugo Junkers (1908), Junkers Motorenbau (1913), Forschungs-Anstalt Prof. Junkers und Hauptbüro der Junkerswerke (beide 1915), Junkers Flugzeugwerk AG (1919), Junkers Kalorimeterbau (1921), Junkers Stahlbau (1926), Junkers Thermotechnik GmbH (1931). In diesen Fertigungsstätten, enstanden qualitätiv hochwertige Produkte, die weltweit Absatz fanden. Der Name Prof. Hugo Junkers steht für 380 Patente.

Hugo Junkers war aber nicht nur Techniker, sondern auch ein Visionär und Sozialreformer. Er setzte sich für gute Arbeitsbedingungen, Bildung und soziale Verantwortung ein und arbeitet eng mit dem Bauhaus Dessau zusammen. Ganz im Geist der Aufklärung und des Fortschritts. Seine Arbeiter wohnten in Werkswohnungen, die es heute noch in Dessau gibt.

1933 wurde er als Pazifist, Demokrat und Freund der Marxisten dann von den Nationalsozialisten enteignet und sein Lebenswerk geriet unter die Kontrolle des Reichsluftfahrtministeriums. Junkers starb 1935 in Gauting bei München.

Für die Stadt Dessau war seine Arbeit von enormer Bedeutung, Dessau wurde in den 1920er Jahren zu einem Zentrum moderner Technik und Ingenieurskunst. Tausende Menschen fanden hier Arbeit, und der Name "Dessau" wurde weltweit bekannt. Im Zweiten Weltkrieg zug das leider auch die feindlichen Bomber an und große Teile der Werke und der Dessauer Innenstadt wurden zerstört.

Viele Gebäude wurden aber später wieder genutzt oder restauriert. Es gibt heute in Dessau eiunen Hugo Junkers Pfad, von dem das Technikmuseum nur ein Teil ist. Sein Einfluss reichte in den Siedlungsbau, in Stahlbau und Haustechnik und es gab diverse Forschungs- und Fertigungsstätten.










Flugzeughalle

Das Technikmuseum Hugo Junkers bewahrt heute diese Geschichte auf beeindruckende Weise, es befindet sich in einer originalen Flugzeughalle aus den 1930er Jahren. Prkplätze sind direkt vor Ort vorhanden und der Eintritt kostet 9,00 Euro für Erwachsene. Im Sommer finden auf dem Gelände gelegentlich Oldtimer- und Flugzeugtreffen statt. Wer mag, der kann auch an Führungen teilnehmen oder gegen Gebühr an einer virtuellen Reise mit der Mission Apollo 11 und Apollo 15 zum Mond fliegen. Oder man bucht sich gleich den Flugsimulator mit kurzer Einweisung durch einen Fluglehrer.

Auf rund 4.000 Quadratmetern wird in der Halle die Geschichte der Luftfahrt, des Ingenieurwesens und der Innovation erzählt. Besonders beeindruckend fanden wir die Ausstellung mit den großen Flugzeugexponaten: eine in Norwegen geborgene und restaurierte Junkers Ju 52/3m ist das Herzstück der Sammlung, die 1937 in Bernburg gebaut wurde. Man darf sogar in den Innenraumm und auf den bequemen, roten Sitzen Platz nehmen.

Daneben stehen Nachbauten der F 13 und der legendären J 1, dazu viele Originalteile, Motoren, Propeller und Instrumente.

In weiteren Bereichen der Ausstellung erfährt man viel über das Leben von Hugo Junkers und über seine Ideen, seine vielen Patente und sein soziales Engagement. Viele alte Dokumente, Fotos und Modelle zeigen, wie vielseitig dieser Mann war. Man bekommt einen tiefen Eindruck davon, wie eng Technik, Design, Geschichte und Menschlichkeit miteinander verbunden sind und wie ein Erfinder mit Überzeugung, Können und Neugier eine ganze Stadt geprägt hat.

Auch Dinge, die man als Laie gar nicht mit Junkers und Dessau in Vervindung bringt werden hier ausgestellt. Wie das Junkers Stahlhaus, hier aufgebaut und begehbar. Seit Mitte der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts befasste sich Hugo Junkers mit Stahlblech als Baustoff für Wohnhäuser. Sie sollten kostengünstig und mit minimalem Material- und Arbeitsaufwand zu errichten sein. Nach dem Krieg diente dieses Exemplar jahrelang als Pförtnerhaus und musste mehrere Umbauten über sich ergehen lassen. 1999 konnte das Technikmuseum das einzige noch erhaltene Stahlhaus erwerben.

Oder die Junkers-Sparbadewanne aus emailliertem Gusseisen aus dem Jahr 1926, der Junkers Gas-Badeofen Marke "Samson" und der Junkers-Kohlebadeofen K 100/1 aus Kupfer und Gusseisen.

Auch sehr technisches Zeug, in das man sich als Besucher erst einmal einlesen muss - Information ist genug vorhanden. So wie bei der Junkers-Wasserwirbelbremse E4K, eine hydraulische Bremse mit einer maximalen Drehzahl von 2300 U/min zur Leistungsbestimmung großer Motoren oder ein Handkalorimeter, ein Messgerät zur Bestimmung des Heizwertes von Gasen, ebenfalls ein Junkers Patent von 1892 und der Ausgangspunkt für alle weiteren wärmetechnischen Geräte, die er entwickelte und herstellte.

Auch außerhalb der Halle gibt es einiges zu sehen, so wie die Reste eines Windkanals von 1934, ein Kompensierplatz zur Justierung der Bordinstrumente von 1935 sowie Kühlwaggons aus dem Waggonbau Dessau. Außerdem stehen auf dem Außengelände auch mehrere Zivil- und Militärflugzeuge.

Alles zu erwähnen würde den Rahmen dieser Seite sprengen, folgt einfach den eingefügten Links für mehr Infos. Auch die vielen Bilder, die ich gemacht habe, kann ich leider nicht alle zeigen. Das Museum hat uns jedenfalls nachhaltig beeindruckt.












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