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HEITERSHEIM

Es ist ca. 30 Jahre her, da habe ich eine Woche Urlaub in Heitersheim verbracht. Es war Mai und sehr warm. In meiner Erinnerung ein gemütliches, hübsches Dorf, wo wir in einer örtlichen Straußi Spargel und Gutedel genossen und danach noch viele Jahre Wein und Schnaps vom Weingut Karl Walz bestellten.

Den Ort habe ich bei der Durchfahrt auf dem Weg von unserer Ferienwohnung in Müllheim-Feldberg nach Baden-Baden so gut wie gar nicht wiedererkannt. Viele Neubaugebiete und Gewerbe sind hinzu gekommen, hier wohnt man und fährt ins nur 25 Kilometer entfernte und teure Freiburg zum Arbeiten. Heitersheim liegt im Übergang vom Breisgau im Norden und dem Markgräflerland im Süden. Nach Basel im Süden sind es rund 40 Kilometer.

Der Sulzbach fließt durch Heitersheim, er entspringt östlich von Bad Sulzburg im Schwarzwald und fließt dann in Richtung Rheinaue. Die historische Anlage des Malteserschlosses ist ein weithin sichtbares Wahrzeichen, seit 1893 ist das Schloss im Privatbesitz des Ordens der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul. 2013 beschloss der Orden das Schloss bis spätesten 2023 aufzugeben. Eine Gruppe Investoren plante den Kauf im Frühjahr 2019, um darin eine internationale Privatschule einzurichten. Eine Bürgerinitiative war dagegen, daher stimmte der Gemeinderat im Oktober 2019 gegen den Verkauf. In einem Bürgerentscheid stimmte dann aber im Februar 2020 eine Mehrheit gegen diesen Gemeinderatsbeschluss und somit für die Privatschule.

Die Schlossanlage ist von außen zu besichtigen. Vom angrenzenden Römerpark hat der Besucher einen herrlichen Weitblick bis in den Schwarzwald.

Direkt nebenan befindet sich das eigentliche Ziel unseres Besuchs hier in Heitersheim: das Römermuseum Villa Urbana. Das Museum befindet sich am östlichen Ortsende direkt neben dem Malteserschloss. Geöffnet Di.-Sa. von 13:00-18:00 Uhr dund So. 11:00 Uhr-18:00 Uhr von April bis Oktober.

Leider kamen wir umsonst, denn aufgrund der aktuellen Corona-Situation blieb das Museum Montag bis Donnerstag geschlossen. Keine Chance für uns auf eine Besichtigung dem Weg zur nächsten Übernachtung. Aber wir konnten wenigstens durch die Scheiben und vom Außenbereich ein paar Aufnahmen machen.

Diese Villa wurde im 1. Jahrhundert von einem römischen Großgrundbesitzer an der Straße nach Sulzburg erbaut, damals wurde dort Silber und Blei abgebaut. Sie bestand bis etwa zum Jahr 260. Der bebaute Teil der Villa Urbana war 1500 m² groß, der gesamte Bereich mit den Weinbergen und Äckern war 55.000 m² groß und ummauert. Im Wohnbereich befand sich im Atrium ein etwa 18 Meter langes Wasserbecken, die Villa wurde mit fließendem Wasser versorgt und hatte eine Warmluftheizung.

Das heutige Museum bietet einen Blick in den Kellerraum der Villa Urbana mit einer Treppe und den typischen Nischen für Vasen und Statuen. Auch das Wasserbecken samt Brunnenfigur wurde rekonstruiert, dabei hielt man sich an antike Fundstücke. Die Brunnenfigur stellt einen geflügelten Jungen auf einem Delphin sitzend dar, eine im alten Rom gebräuchliche Darstellung des Liebesgottes Cupido.

Der Grundriss der Villa, welche sich bis auf das Grundstück des Malteserschlosses erstreckt, ist für den Besucher kenntlich gemacht worden. Viele Vitrinen und Schautafeln informieren über das Leben im antiken Rom und in der germanischen Provinz.











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