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NATURIDYLL

In Kinderdijk befindet man sich an einem der meistfotografierten Orte Hollands. Das bezieht sich allerdings auf die Windmühlen und auf die Wasserlandschaft mit den verschiedenen Lichtstimmungen, je nach Jahreszeit. Es lohnt sich aber auch nach den hier lebenden Tieren zu schauen. Bei unseren beiden Besuchen im Dezember und Februar waren das meistens Wasservögel.

Vögel überleben, wie auch Säugetiere, durch Anpassung und Spezialisierung. Im Vergleich mit anderen Tieren ähnlicher Körpergröße sind relativ viele Vögel an hochgradig dynamische Ökosysteme angepasst. So gelingt es ihnen recht gut, auch mitten zwischen dem Menschen und den von ihm stark modifizierten Habitaten einen Platz zu finden. Vögel in den Niederlanden trifft man vorzugsweise in den Feuchtgebieten an, z.B. in Flusstälern, Marschen und Küstenbereichen. Und natürlich in der wasserreichen Polderlandschaft.

Die Rote Liste bedrohter und ungeschützter Vogelarten der Niederlande veröffentlicht eine Bilanz des Zeitraums 1960 bis 1991. Ergebnis war, dass 57 der 165 im Lande jährlich brütenden Arten besonderer Aufmerksamkeit bedürfen. Weniger verbreitete Arten werden seltener oder verschwinden ganz, während viele verbreitere Arten immer zahlreicher werden.

Was man bei brütenden Vögeln beobachtet hat das gilt auch für die Überwinterer und Durchzügler. Paradoxerweise nimmt das Spektrum an Vogelpopulationen in Holland ab, aber die Population der Kulturfolger ist in den letzten 30 Jahren sehr schnell angewachsen.

So hat sich eine einzigartige und sehr zahlreiche Wiesenvogelpopulation in der sehr grünen Polder-Landschaft entwickelt. Überall sind die regelmäßigen Überwinterer wie Graugans, Saatgans, Blässgans, Nonnengans und Ringelgans zu sehen. In den Poldern bestehen Chancen auf riesige Schwärme von Goldregenpfeifern gemischt mit Brachvögeln, Alpenstrandläufern, Haubentauchern und oft auch Kampfläufern. Auch alle drei europäischen Schwanenarten stehen auf der Liste: Höckerschwan, Singschwan und Zwergschwan.

Watvögel, wie Kiebitz und Uferschnepfe im Sommer sowie Gänse und Enten im Winter haben einen Dichte-Weltrekord erreicht. Die Dichte der Vogelmasse pro km² konnte auf Grund der Ausbreitung nähstoffreicher Pionierpflanzen als Nahrungsangebot in der Erntezeit zunehmen. Auch bietet sich den gefiederten Freunden die Möglichkeit, im frisch gepflügtem Acker oder in der Umgebung von Weidetieren reichlich Insekten oder Würmer und andere wirbellose Beute zu finden.

Wir waren ja nur im Winter unterwegs, aber auch das ist ein guter Zeitpunkt um Vögel zu beobachten. Meeresvögel, arktische Gänse und Enten sowie Kleinvögel aus Taiga und Tundra: das sind die "Nomaden der Lüfte" die der Vogelfreund in den Niederlanden beobachten kann.

Aber nicht nur am und auf dem Wasser leben Tiere: im Wasser gibt es auch Fische. Die Niederlande liegen zu einem großen Teil sogar unter dem Meeresspiegel, was bedeutet, dass es dort immer sehr viel Wasser gibt. Das ist für Angler auch ein gutes Gebiet, denn in den holländischen Poldern kann man nach Hecht, Rotblei, Schlei, Karpfen und weitere Fischarten angeln.













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