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Museen

Leider haben die meisten Besucher viel zu wenig Zeit, um sich in Ruhe in Graff-Reinet umzuschauen, denn sie nutzen das hübsche historische Städtchen meist nur als Zwischenstopp auf dem Weg durch die Karoo. Eine Nacht, mehr ist oft nicht drin. Das reicht gerade mal für eine Fahrt durch den nahe gelegenen Camdeboo National Park mit anschließendem Besuch des Valley of Desolation und für einen Spaziergang durch den hübschen Ort.

Auch wir waren das erste Mal 2 Nächte vor Ort, dann noch einmal 4 Nächte im gleichen Jahr und erst beim 3. Anlauf im Jahr 2005, als wir nochmals 4 Nächte hier verbrachten, schafften wir es endlich, einmal in Ruhe einige der hübschen kleinen Museen des Ortes zu besuchen. Im März 2018 waren wir dann moch mal im Reinet-Haus, die Bilder auf dieser Seite entstanden bei diesem Besuch.

Dabei empfindet man hier einen Bummel durch die gepflasterten und gepflegten Straßen schon als Wanderung durch ein Freilichtmuseum. Auch einen wunderbaren Kakteengarten entdeckten wir erst beim 3. Besuch, ihm wurde eine eigene Seite gewidmet.

Man kann in jedem 4 wichtigsten städtischen Museen an der Kasse eine kombinierte Eintrittskarte kaufen, die zum Eintritt alle fünf dieser Museen berechtigt: dem Urquhart House, dem Reinet House, dem Old Library Museum, dem Military History Museum und der The Old Residency.

Auf der Church Street umweit der Tourist Information und der Dutch Reformed Church (Grootkerk), befindet sich das erste Musum, das wir besuchten: die 0ld Library. Auf der Straßenseite gegenüber befindet sich die Post.

Das hübsche, weiße Gebäude der ehemaligen Biliothek beherbergt heute ein sehr interessante Ausstellung, in der vor allem die große historische Fotosammlung erwähnenswert ist. Bei der netten Dame auf dem ersten Bild kauften wir die Karten und sahen uns in Ruhe um.

Ein großer Raum mit Fossilen, die aus der Region stammenn, ist hier zu besichtigten. Rund um Graff-Reinet wurden sehr viele versteinerte und bis zu 240 Millionen Jahre alte Schätze gefunden.

Daneben liegt ein Zimmer mit alter Kleidung und Modeassesoires, im Hintergrund ein Raum, in dem der Bau des Van Ryneveldspass Dam (heute Nqweba Dam) und der Wasserversorgung für die Stadt dokumentiert wird, und gegenüber die wirklich sehr sehenswerte Fotoausstellung. Ein ortsansässiger Fotograf namens William Roe hat das Leben in der Stadt mit einer alten Plattenkamera festgehalten, auch seine Ausrüstung ist hier noch zu sehen.

Der letzte Raum ist Robert Mangaliso Sobukwe (1924-1978) gewidmet, ein südafrikanischer Politiker und Gründer des Pan-Africanist Congress (PAC). Er wurde in Graff-Reinet geboren und wurde wegen seines politischen Talents und Engagements erst verurteilt und nach 9 Jahren Gefängnis nach Kimberley in Hausarrest verbannt. Näheres findet man auf englisch z.B hier.

Ab der Hauptstraße findet man das südafrikanischen Künstlern gewidmete Hester Rupert Art Museum und ganz in der Nähe in einer weißen, ehemaligen Missionskirche das John Rupert Theatre.




Reinet House Museum

Die kleine Querstraße Parsonage Street ist besonders sehenswert mit vielen hübschen historischen Gebäuden, schattigen Bäumen und einem Restaurant namens Pioneers. Die meisten Häuser wurden restauriert und heute als Ferienwohnung durch "De Kothuize" vermietet. Wir haben hier zwei Nächte in Haus Nummer 6 gewohnt.

Die Strasse führt direkt zum eindrucksvollen Reinet House, erbaut im Jahr 1806-12 in der Murray Sreet, heute ebenfalls ein Museum. Es ist Montag-Freitag von 8:00-16:30 Uhr und am Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 9:00-13:00 Uhr geöffnet.

Weil es uns so gut dort gefallen hatte, haben wir das Haus noch einmal besichtigt. Hier kann man vor allen Dingen die damalige Wohnkultur und die Wirtschaftsräume besichtigen. Es gibt jede Menge wunderbare alte Möbel, Teppiche, Spielsachen und Handarbeiten zu besichtigen. Kaum zu glauben, dass hier 1980 das halbe Haus abgebrannt ist, mit viel Glück konnten die meisten historischen Gegenstände gerettet werden.

Wer sich im unteren Teil des Museums im Keller befindet, den trennen nur ständig knarzende Holzdielen mit Spalten von den oben liegenden Wohnräumen. Es hört sich unheimlich an, wenn die Besucher oben herumlaufen.Hier unten kann man Handarbeiten bewundern, Puppen und Spielsachen und ein Puppenhaus aus Stachelschweinborsten. Auch die Einrichtung einer Zahnarztpraxis und zahlreiche Gewänder aus der alten Zeit sind hier ausgestellt. Sehr spannend auch die Lebensgeschichten einiger Ortsberühmtheiten, die neben den Ausstellungsstücken an den Wänden hängen.

In Hof befindet sich eine Wassermühle, es gibt einen Garten, die alte Schmiede und einige alte Kutschen im Stall zu besichtigen. Auch eine uralte dicke Weinrebe, die im Jahr 18701 von Reverend Charles Murray gepflanzt wurde steht hier. Mit bis zu 3,10 Meter Umfang war dies einst die dickste Weinrebe auf der Welt. 1983 musste totes Holz entfernt werden, die Rebe war durch einen Pilz gefährdet. Daher ist sie heute nicht mehr ganz so dick, lebt aber noch. Unten ist ein Foto davon zu sehen.




The Old Residency

Ganz in der Nähe vom Reinet House findet man noch zwei weitere Museen: The Old Residency und Urquhart House, welche ebenfalls Szenen und Einrichtungen aus dem Alltagleben zeigen.

Das Museum, welches wir ebenfalls besuchten, war die The Old Residency, schräg gegenüber vom Reinet House gelegen. Hier in der Parsonage Street war das ehemalige Pfarrhaus, das heute als Museum genutzt wird. Nachdem wir unsere Eintrittskarte gezeigt hatten, wurden wir von einer netten Dame direkt auf Deutsch angesprochen, die uns einges zur Ausstellung erklärte.

Ein typisches Beispiel einer gehoben Wohnausstattung ist hier zu sehen. Stolz ist man auf die größte Sammlung antiker Sport- und Jagdwaffen. Einiges zum Thema Krieg ist noch wesentlich interessanter aufbereitet, ein eigener Raum widmet sich dem Middellandse Regiment (DMR), das 1942 im 2. Weltkrieg in Nordafrika bei Tobruk stationiert war. Hier kämpften auch viele Männer aus Graff-Reinet gegen Rommels Truppen.

Daneben gibt es auch eine Sammlung von zum Teil noch funktionstüchtigen Musikautomaten, die von gelochten Stahlblechen oder von mit Metallspitzen gespickten Wellen gesteuert alte Melodien abspielen konnten.

Das Urquhart House, in dem insbesondere auf die Schafzucht und die Bedeutung der Mohair- und Merinowolle eingegangen wird, haben wir nicht besucht.




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Reinet House Museum

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