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SCHWARZENBERG

Zwei Dinge führten uns primär nach Schwarzenberg: Eis und Eisenbahn. Eines davon bekamen wir besser als gedacht, das andere bekamen wir dann doch woanders. Doch von vorne: Als wir bei Sommerhitze vom Fichtelberg kommend an Schwarzenberg vorbei kamen, hatten wir Lust auf ein Eis. Also suchten wir die Eisdiele in der Umgebung, die am besten bewertet war und fanden so Gelato Caffe by Giuseppe in der Bahnhofstr. 17 und direkt gegenüber einen freien Parkplatz.

Eine absolute Empfehlung, denn das Eis hier ist super lecker und wir genossen es in der Sonne sitzend. Vor allem Pink Graipruit ist mir noch sehr präsent in Erinnerung.

Und da wir ja schon mal hier waren und einen guten Parkplatz im Schatten hatten, spazierten wir der Bahhnhofstrasse folgend zum Zentrum von Schwarzenberg. Die Stadt liegt in einem tiefen Talkessel des Erzgebirges, wodurch sie klimatisch begünstigt ist. Während im Winter auf den umliegenden Bergen Schnee liegt, ist Schwarzenberg oftmals schneefrei.

Der Beiname "Perle des Erzgebirges" steht schon seit über 150 Jahren für die Schönheit der Stadt. Weithin sichtbar erhebt sich die auf einem Felssporn thronende Altstadt mit den imposanten Wahrzeichen Schloss und St. Georgenkirche, die von einer großen Schleife des Schwarzwassers umzogen wird. Über 850 Jahre bewegte Stadtgeschichte haben in Schwarzenberg sehenswerte Spuren hinterlassen.

1282 gab es die erste urkundliche Erwähnung als Stadt "Swartzenbergk", im 14.-15. Jahrhundert dann einen dreimaligen Besitzerwechsel von Burg und Herrschaft. 1425 übernahm Wilhelm I. von Tettau die Herrschaft, 1533 dann Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen. Nach der Belagerung im Schmalkaldischen Krieg 1546 und Verlust der Herrschaft von Schwarzenberg regelt der Vertrag von Prag neue Grenzen und Besitzer. 1555-1558 erfolgt der Umbau der Burg zum Jagdschloss, im 15. Jahrhundert wüten große Seuchen. 1618-1648 tobt der Dreißigjähriger Krieg und immer weider gibt es Stadtbrände. 1690-1699 wird die St.-Georgenkirche als einschiffige Hallenkirche mit flacher Holzdecke ohne Strebepfeiler erbaut.

Im 18. Jahrhundert gibt es Industrie der Stadt: 6 Hammerwerke, 1 Drahthammer, 1 Feinwalzwerk, 1 Zinnschmelzhütte, Holzstoff- und Pappenfabriken. Es folgt eine Klöppelschule, 3.544 Frauen und Mädchen arbeiten als Klöpplerin. 1858 die Eröffnung der Eisenbahnlinie Zwickau - Schwarzenberg, 1883 Schwarzenberg - Johanngeorgenstadt und 1889 Schwarzenberg - Annaberg. Vom 11. Mai 1945 an kurzzeitig die Unbesetzte Zone Schwarzenberg, damals übernahmen mehrere Bürger mit einem antifaschistischen Aktionsausschuss die Initiative, um das entstandene Machtvakuum zu füllen. Diese Episode endete aber bereits am 25. Juni 1945 mit dem Einmarsch sowjetischer Truppen. Unter sowjetischer Militärverwaltung wurde mit der Enteignung der Schwarzenberger Industriebetriebe begonnen. 1948 wurden die Krauß-Werke zum VEB Erzgebirgische Waschgerätefabrik, in der bis zum Ende der DDR Waschmaschinen für das gesamte Land hergestellt wurden. Bis zum Ende der DDR entwickelte sich die Stadt zum wichtigsten Waschmaschinenproduktionsstandort Osteuropas.

Schilder auf unserem Weg in die Altstadt erzählen von der Legende um den tapferen Ritter Georg und seinen Kampf mit dem Drachen oder die Sage von Euphemia von Tettau, die als Geist im Schloss Schwarzenberg haust.

Wir besuchten die barocke St.-Georgen-Kirche, sie verfügt über eine außergewöhnlich reich geschnitzte, flache Holzdecke, einen besonders prunkvoll gestalteten Chor und einen zweigeschossigen hölzernen Altar.

Das Schloss diente 1945 und 1946 der sowjetischen Militäradministration als NKWD-Gefangenenlager, bevor man in den 1950er Jahren erstmals die Räumlichkeiten als Museum benutzte. Heute wird die Mitteletage von Palas und Südflügel zu Ausstellungszwecken verwendet und der Turm kann als Aussichtspunkt über die Stadt bestiegen werden. Im Südflügel befinden sich eine Klöppel- und eine Musikschule. Im Festsaal und in einer Schlossstube finden Trauungen statt.

Die historische Brunnenanlage mit dem Porzellanglockenspiel aus Meißner Porzellan wurde 1993 und 1994 erneuert. Die 37 Glocken mit drei Oktaven erklingen viermal täglich. Der Schwarzenberger Weihnachtsmarkt findet urkundlich seit 1534 statt und zählt zu den wichtigsten touristischen Ereignissen der Stadt. Die Zinnkammern Pöhla sind die größten ihrer Art in Europa - wer etwas über die Bergbautradition Schwarzenbergs und das Leben "Unter Tage" erfahren möchte, sollte unbedingt im Besucherbergwerk eine der beiden täglichen Führungen um 10 oder um 14 Uhr mitmachen. Wir haben einen Besuch hier nicht geschafft, werden es bei einem weiteren Besuch sicher nachholen.







Eisenbahnmuseum

Das Eisenbahnmuseum in Schwarzenberg befindet sich in der Schneeberger Straße 60 und war hier unser eigentliches Ziel. Wir hatten uns extra vorher schlau gemacht, dass am Donnerstag von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr geöffnet ist. Der Verein Sächsischer Eisenbahnfreunde (VSE) betreibt das Eisenbahnmuseum in idyllischer Lage am Rande von Schwarzenberg in einem ehemaligen Bahnbetriebswerk. Diverse Fahrzeuge unterschiedlicher Baureihen sowie zahlreiche für das Erzgebirge typische Fahrzeuge gehören zum Eisenbahnmuseum. Neben einem Museumszug, mehreren Güterwagen gehört auch ein Heizkesselwagen zu den Exponaten, die hier ausgestellt sind. Weiterhin besitzt der VSE Dampf- und Kleinlokomotiven.

Als wir hier nach der Stadtbesichtigung ankamen, war weit und breit kein Auto auf dem Parkplatz. Am Tor ein Schild, das eine Besichtigung nur nach rechtzeitiger Voranmeldung möglich wäre.

Somit waren wir leider umsonst hierher gefahren, wollten aber noch nicht aufgeben. Einen Tag waren wir noch im Erzgebirge und die Kollegen des Sächsischen Eisenbahnmuseum e. V. in Chemnitz Hilbersdorf waren nicht weit entfernt. Somit beschlossen wir am letzten Ferientag, nach einem Besuch von Burg Scharfenstein, dorthin zu fahren.

Mehr dazu auf den Seiten Chemnitz Eisenbahnmuseum und Chemnitz Dampfloks.








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