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SCHLOSS HIRSCHHORN

Nach einer Mittagspause in Heppenheim zog es uns dann an den Neckar. Unser erstes Ziel war der kleine Ort Hirschhorn, ein anerkannter Erholungs- und Luftkurort und Teil des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald. von hier aus sind es nur noch 15 km bis zu unserem Tagesziel Heidelberg und auf dem Weg dorthin konnten wir auch noch die vier Burgen von Neckarsteinach besuchen.

Vor dem Ort Hirschhorn hat sich der Neckar in einer Doppelschleife tief in die bewaldeten Höhen des Buntsandstein-Odenwaldes eingegraben. Funde belegen, dass diese Region um die Hirschhorner Neckarschleife bereits vor 6.000 Jahren von Menschen bewohnt war. Die erste nachweisbare Erwähnung des auf der von der Neckarschleife umflossenen Landzunge liegenden Ortsteils Ersheim erfolgte im Jahr 773.

Hirschhorn hat seinen Namen vom Wappensymbol der Herren von Hirschhorn, die hier um 1200 die Burg Hirschhorn errichteten. Diese war unser Ziel an diesem Nachmittag und wir fanden schnell einen Parkplatz ziemlich nahe an der Burg und liefen noch ein kurzes Stück hinauf zur sehr gut erhaltene Spornburg- und Schlossanlage oberhalb des Neckar, die auf dem Stöckberg mit schöner Aussicht liegt.

Der gesamte Komplex setzt sich im Wesentlichen aus Hauptburg, sowie oberer und unterer Vorburg zusammen. Mit dem wirtschaftlichen und politischen Aufstieg der Herren von Hirschhorn im 14. Jahrhundert wurde die Burganlage ausgebaut und erweitert. Diese waren nicht nur tapfere Kämpfer, sondern auch gut rechnende Kaufleute und brachten es so zu Reichtum und Wohlstand.

Die heute endgültige Form erhielt die Burg durch einen schlossartigen Umbau im Stil der Renaissance am Ende des 16. Jahrhunderts. Aufgrund der Enge der Kernburg wurde ab 1586 an deren Flussseite ein hoch aufragendes Renaissancegebäude angebaut. Initiatoren der Baumaßnahmen waren Ludwig von Hirschhorn und seine Gattin Maria von Hatzfeldt, die nach dem Ableben ihres Gatten den sog. Hatzfeldtbau vollendete. Mit dem Tod des Friedrich von Hirschhorn im Jahre 1632 erlosch die Dynastie eines bedeutenden deutschen Rittergeschlechts.

Die größtenteils aus Neckarsandstein erbaute Burg blieb in der Neuzeit von größeren Zerstörungen verschont und befindet sich daher heute in einem sehr guten Erhaltungszustand. Seit dem Jahr 1949 ist die Burg im Besitz des Bundeslandes Hessen.








Über dem Neckar

Die Burg ist strategisch so günstig positioniert, dass von ihr aus das Neckartal sowie die Ausgänge des Finkenbachtals und des Ulfenbachtals kontrolliert werden konnten. Seit 1959 ist im Renaissancebau Palas sowie im Nebengebäude ein Hotel mit Restaurant untergebracht, dafür wurde renoviert und die ursprünglich Bausubstanz dabei gut erhalten. Das Hotel war aber gerade geschlossen und es wurde auch im hinteren Bereich gerade renoviert und am Bergfried stand ein Gerüst. Die Schlossfassade ist durch die Feuchtigkeit im Neckartal und die thermische Beanspruchung stark geschädigt. Denkmalpflegerisch problematische Einbauten und Materialen werden zurückgebaut und die Holztreppe zum Hexenturm erneuert.

Der Rest der Burg ist frei zugänglich und kostet keinen Eintritt, auf den hohen Bergfried konnten wir leider nicht.

In der alten Burgkapelle mit ihren wertvollen Fresken aus dem 14. Jahrhundert im alten Palas in der ersten Etage befindet sich die Außenstelle des Standesamtes der Stadt Hirschhorn, Trauungen sind hier möglich und natürlich sehr beliebt.

Der Bereich der Vorburg war in früheren Zeiten unterteilt in den Viehhof und den Reuterhof, die beide von Wirtschaftsgebäuden gesäumt waren. Sie sind nur noch teilweise erhalten und werden heute zu Wohnzwecken genutzt. Markantestes Gebäude der Burganlage ist das kleine Torwärterhäuschen mitten in der Burganlage. Er bestand aus dem Tor, einem Pfortenhäuschen, einer Pfortenstube und einem Backhaus, ein zweistöckiger Fachwerkbau, und verband die untere Vorburg mit der oberen Vorburg.

Weiter oben liegt ein zweites Tor, flankiert von einem viereckigen Gefängnisturm. Zwischen dem Oberen Tor und dem Gefängnisturm ist die Mauer mit einer Dicke von 2,80 m besonders stark, da sich hier bei einem Angriff die am stärksten gefährdete Stelle befand.

Nach dem Besuch oben in der Burg haben wir noch ein wenig in der Sonne am Ufer gesessen und die Ruhe genossen, auf die glatte Wasseroberfläche und das Wehr ganz in der Nähe geschaut und nur ein paar Enten und vereinzelte Spaziergänger waren zu sehen.








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