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AUSSICHTSTURM LÖBAU

Der König-Friedrich-August-Turm auf dem Löbauer Berg im sächsischen Löbau, benannt nach Friedrich August dem Zweiten, ist der einzige noch erhaltene gusseiserne Aussichtsturm in ganz Europa und wahrscheinlich der älteste gusseiserne Turm überhaupt. Den wollten wir natürlich unbedingt besuchen. Auf dem Weg von Zittau hatten wir uns im schönen Obercunnersfdorf länger aufgehalten als erwartet. Daher wurde die Zeit etwas knapp und daher waren wir nur am Turm und nicht in Löbau selbst.

Um 1850 wurde die Idee geboren, auf dem Löbauer Berg einen Aussichtsturm zu bauen. Der 28 Meter hohe Gußeiserne Aussichtsturm wurde nur vier Jahre später errichtet.

Sein technisches Vorbild war Londoner Kristallpalast des britischen Architekten Joseph Paxton, der eigens für die erste Weltausstellung 1851 in London im viktorianischen Baustil entworfenen wurde. Wie Paxtons Werk ist dieser filigrane Turm hier in Löbau ein Montagebau, ein Werk des Bildhauers und Modelleurs Marquart aus der Bernsdorfer Gießerei. Die einzelnen Teile wurden zusammengesteckt und mit Blei verschlagen.

König Friedrich August von Sachsen gab die Zustimmung, dass der Turm seinen Namen tragen und das sächsische Wappen angebracht werden dürfe. Die Montage dauerte trotz der eingeschränkten technischen Möglichkeiten in der damligen Zeit nur zweieinhalb Monate, finanziert vom Löbauer Bäckermeister Friedrich August Bretschneider. 25.000 Taler hat ihn dieser Bau am Ende gekostet.

Die Einweihung sollte im August stattfinden, musste aber verschoben werden weil der sächsische König in die Tiroler Alpen gereist war. Dort verunglückte er dann tödlich und die Einweihung fand später als geplant am 9. September 1854 statt.

1863 verstarb der Besitzer Brettschneider, der so nicht mehr erlebte wie sehr der Turm in der Gunst des zahlenden Publikums gewann. 1870 übernahm die Stadt Löbau den Turm und zahlte der Witwe und den Erben dafür eine zehnjährige Rente. 1875 kamen die kupfernen Orientierungstafel ganz oben hinzu, der Anstrich und die Vergoldung wurden erneuert, doch nach und nach stürzten einzelne Teile hinab und aus statischen Gründen kamen Stahlbandagen hinzu.

1992 wurde der König-Friedrich-August-Turm dann für den Besucherverkehr gesperrt. Ziel war es, das Wahrzeichen der Stadt zu seinem 140. Jubiläum am 9. September 1994 für Besucher wieder zu öffnen. 1993 begann die Demontage, alle Teile wurden sandgestrahlt und beschädigte tragende Teile neu gegossen. Geld dazu kam von Spenden und diversen Ämtern, 29 Fachbetriebe aus der Umgebung waren am Neuaufbau beteiligt. Nach nur einem Jahr wurde der Turm wie geplant dann am 9. September 1994, 140 Jahre nach seiner Erbauung, wiedereröffnet.

Wenn man davor steht, blickt man hoch auf ein achteckiges, fast netzhaftes und durchsichtiges Gebilde. Gebaut aus über 1.000 Einzelteilen mit einem Gesamtgewicht von 70 Tonnen.

Innen hat der Turm einen Durchmesser von 4 Meter, unten ist er 8 Meter tief im Fels verankert. Eine Wendeltreppe mit 120 Stufen führt über 4 Stockwerke im Inneren hoch auf die Aussichtsplattform. Unterwegs kann man jeweils in 12, 18 und 24 Meter Höhe eine Galerie betreten, die rundum Aussicht bietet und auf der man auch verschnaufen kann vom Aufstieg oder entgegen kommenden Besuchern ausweichen.

Wir waren hier alleine unterwegs, unten am Eingang wirft man die 2 Euro Eintritt pro Person ein, dann öffnet sich das Drehkreuz. Ganz oben angekommen hat man dann einen schönen Ausblick auf den umliegenden Wald und den Löbauer Berg, auf Löbau und die Ebenen rundum und bei guter Sicht bis zum Zittauer Gebirge.

Wer müde und durstig ist vom Aufstieg, der kann sich im Anschluß direkt nebenan in der Turm-Gaststätte erholen. Hier kann man sogar übernachten.












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